Im sogenannten Zwerglgarten in Salzburg stehen mehrere historische Statuen. Eine davon wurde in der Nacht auf Montag schwer beschädigt.

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In der Stadt Salzburg haben Unbekannte vermutlich in der Nacht auf Montag eine der bekannten Zwergenstatuen aus Untersberger Marmor im Mirabellgarten zu Boden gerissen und schwer beschädigt. "Es handelt sich offensichtlich um einen Vandalenakt", sagte der Sprecher der Stadt, Karl Schupfer, zur APA. Man habe bei der Polizei Anzeige erstattet. Die betreffende Figur ist eine von aktuell 19 Zwergenstatuen, die im sogenannten Zwerglgarten beim Schloss aufgestellt sind.

Bei der betroffenen Barockskulptur handelt es sich um den Zwerg mit Holzbein. Der linke Fuß brach ab und der Sockel der Figur zerbrach, informierte die Stadt. Auch der Obstkorb in den Händen des Zwerges wurde in Mitleidenschaft gezogen. Trotz seines Holzbeins wird der Zwerg als fröhlich dargestellt und verteilt symbolisch Früchte.

Einer ersten Einschätzung zufolge kann die Statue restauriert werden. Wie hoch der Schaden ist, muss zunächst von einem Restaurator geschätzt werden.

"Rückholaktion" seit 1920er-Jahren

Der Zwerglgarten in Salzburg gilt als der älteste Zwergengarten Europas und entstand um 1695. Die Zwerge aus Untersberger Marmor wurden von einem Künstlerkollektiv geschaffen. 1811 wurden alle ursprünglich 28 Zwerge versteigert und fanden vielfach in privaten Gärten eine neue Heimat. Seit Beginn der 1920er-Jahre konnten die meisten von ihnen von der Stadt Salzburg wieder zurückgeholt werden. Es sind aber nicht mehr alle erhalten.

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Zuletzt kamen im Frühjahr 2025 zwei weitere Zwerge als Kopien zur Sammlung hinzu, weil sich die Originale nach wie vor in Privatbesitz in Salzburg befinden. Die Originale wurden dazu mit einem 3D-Laser digital gescannt, nachgefräst und händisch nachbearbeitet. Dazu waren pro Zwerg rund 160 Maschinen- und 250 Handarbeitsstunden nötig. Die Stadt gab für die beiden Figuren rund 100.000 Euro aus. (APA/bearbeitet von ng)