Der Eurovision Song Contest (ESC) wird 2026 in Österreich stattfinden. Ob der ESC 2026 letztlich mit alpinem Flair oder dem Weitblick des Wiener Beckens aufwarten kann, darüber muss der ORF entscheiden. Wien hat bekannt gegeben, seine Bewerbung eingereicht zu haben. Innsbruck will ebenfalls ins Rennen gehen.

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Jetzt ist der Kampf der potenziellen ESC-Metropolen offiziell eröffnet: Wien hat am Donnerstag bekanntgegeben, nun seine Bewerbung als Ausrichterstadt des Eurovision Song Contest 2026 eingereicht zu haben. Eine echte Punktlandung, müssen Interessenten doch spätestens bis 4. Juli ihre detaillierten Unterlagen zum ORF schicken.

Wien fragt: "Europe, shall we dance?"

Und auch wenn das offizielle ESC-Motto seit einigen Jahren mit "United by Music" stets dasselbe ist, geht die Bundeshauptstadt mit einem eigenen Claim ins Rennen: "Europe, shall we dance?". "Als Kulturmetropole, die sich klar zur Klimaneutralität bekennt, möchten wir den Eurovision Song Contest 2026 zu einem zukunftsweisenden Ereignis machen, das gleichermaßen begeistert und Verantwortung übernimmt", warb Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einem Schreiben an ORF-Generaldirektor Roland Weißmann für seine Stadt.

Diese Argumente sprechen für Wien als Austragungsort des ESC 2026

Als Argumente, die für Wien sprächen, führt man bei der Bewerbung die große Erfahrung bei Großveranstaltungen an, die rund 82.000 Betten in 41.000 Zimmern der 433 Hotels und nicht zuletzt die Verkehrsanbindung der Stadt. Schließlich sei Wien aus 195 Destinationen in 65 Ländern per Direktflug erreichbar und sei die bestangebundene Bahnstadt Europas. Zusätzliche Infrastruktur müsse in Wien für das musikalische Großevent nicht geschaffen werden.

Darüber hinaus will man in Wien mit Softpower punkten. So spielt die "Weltoffenheit" eine zentrale Rolle in der Bewerbung. "Mit unserer heutigen Bewerbung geben wir ein klares Bekenntnis ab: Wir wollen den Song Contest nach Wien bringen", machte Bürgermeister Ludwig deutlich: "Wir haben in der Vergangenheit sehr oft bewiesen, dass Wien eine weltoffene Stadt ist, die Event-Besucherinnen und -Besucher mit offenen Armen empfängt und ihnen einen wundervollen Aufenthalt bietet."

Und nicht zuletzt sei die erfolgreiche Ausrichtung des ESC 2015 nach Conchitas Triumph ein eigenes Gütesiegel. "Es gab nach dem Song Contest 2015 eine Befragung unter allen Berichterstatter*innen, die vor Ort waren, bei der Wien Bestwerte erreichte. 79 Prozent der erfahrenen ESC-Berichterstatter*innen bewerteten ihn als 'besser' oder 'viel besser' als die Song Contests, die sie davor erlebt hatten", verwies man auf den einstmaligen Erfolg.

ESC-Zweikampf zwischen Innsbruck und Wien zeichnet sich ab

Damit ist nun offenbar das Duell zwischen Wien und der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck eröffnet, die ebenfalls angekündigt hat, sich dafür einzusetzen, den alljährlichen ESC-Tross mit Zehntausenden Fans, Berichterstattenden und Entourage beherbergen zu wollen. Graz hatte sich zuletzt ob der erwarteten Kosten hingegen aus dem Rennen genommen, und auch aus der mit Verve gestarteten, oberösterreichischen Doppelbewerbung von Linz/Wels wurde angesichts der notwendigen technischen Adaptierungen nichts. Und auch die burgenländische Metropole Oberwart hat ungeachtet eines anfangs mit Aplomb forcierten Interesses letztlich keine Bewerbung eingereicht.

Ob der österreichische ESC 2026 nun letztlich mit alpinem Flair oder dem Weitblick des Wiener Beckens aufwarten kann, darüber muss nun der ORF entscheiden, der den laufenden Bewerbungsprozess nicht kommentieren möchte. Die Entscheidung über den Austragungsort soll Mitte August feststehen. Die Städte sind zu einem umfassenden Geheimhaltungskatalog verpflichtet. Das Finale des größten Musikbewerbs wird entweder am 16. oder 23. Mai 2026 stattfinden. (apa/bearbeitet von nap)