Der Kreml argumentiert immer wieder, dass es mit dem ukrainischen Präsidenten nichts zu bereden gebe – weil der eigentlich gar nicht mehr im Amt sein dürfe. Selenskyj dreht den Spieß jetzt um.
Der ukrainische
Der Kremlchef hat sich offiziell zwar zu Gesprächen mit Selenskyj bereit erklärt. Er stellt aber dessen Legitimität infrage, weil die Amtszeit des Ukrainers 2024 abgelaufen sei. In der Ukraine darf allerdings unter Kriegsrecht nicht gewählt werden. Putin hat sich seine Macht gesichert, indem Gegner nach und nach von der politischen Bühne verschwunden und Wahlen in Russland immer weniger frei geworden sind. Er lenkt faktisch seit der Jahrtausendwende die Geschicke Russlands.
Angespanntes Verhältnis zwischen Trump und Selenskyj
Bei der Verteidigung gegen den großen Nachbarn ist die Ukraine besonders auf die Hilfe der Regierung von US-Präsident
Das Verhältnis zwischen Trump und Selenskyj ist gespannt. Die mit großem Selbstbewusstsein angekündigten Bemühungen des US-Präsidenten um ein Ende des Krieges sind bislang ins Leere gelaufen.
Putin hält Rede zur Weltlage
Putin wird heute beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg vor großem Publikum seine Sicht auf die politische und wirtschaftliche Weltlage erläutern. Die Rede des Kremlchefs in seiner Heimatstadt und eine Podiumsdiskussion mit internationalen Gästen wird jedes Jahr als Höhepunkt des Forums inszeniert.
Dieses Mal dürften der Krieg zwischen Israel und dem Iran sowie der Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt, im Mittelpunkt stehen. Die Moskauer Führung nutzt die Konferenz mit 20.000 Gästen aus 140 Ländern, um sich der Welt in einem guten Licht zu präsentieren und der vom Westen angestrebten internationalen Isolation zu trotzen.
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Auch in der Nacht vor diesem Ereignis griff die russische Armee das Nachbarland wieder aus der Luft an. Aus der ostukrainischen Stadt Charkiw wurden Explosionen und Brände gemeldet. Auf das Gebiet Sumy wurden Gleitbomben abgeworfen. Außerdem ortete die ukrainische Luftwaffe einmal mehr ganze Schwärme russischer Kampfdrohnen am Himmel.
Neuer Heereskommandeur der Ukraine diente in Wiesbaden
Zum neuen Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen ernannte Selenskyj den Brigadegeneral Hennadij Schapowalow. Dieser diente zuletzt als Verbindungsoffizier im Nato-Stab in Wiesbaden, der Militärhilfe für die Ukraine koordiniert. Die Umbesetzung im Heer wurde notwendig, nachdem der bisherige Kommandeur Mychajlo Drapatyj Anfang Juni um Entlassung gebeten hatte. Er übernahm die Verantwortung für den Tod von zwölf Soldaten, die bei einem russischen Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz im Gebiet Dnipropetrowsk ums Leben gekommen waren.
Kiew: Haben Leichen russischer Soldaten bekommen
Bei der Rückgabe Tausender Soldatenleichen aus Russland hat die Ukraine nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko auch tote Russen überstellt bekommen. In einem Post auf Telegram machte der Minister aber keine Angaben, wie viele derartige Fälle es gebe.
"Der Feind erschwert uns absichtlich die Identifizierung der Toten, stiftet Chaos und vermischt die Leichen der russischen Soldaten mit denen der Ukrainer", schrieb Klymenko. Fotos zeigten den angeblichen Wehrpass und die Identifikationsmarke eines toten russischen Soldaten, der an die Ukraine übergeben worden sein soll. Unabhängige Bestätigungen dazu gab es nicht.
Russland hat der Ukraine in den vergangenen Tagen mehr als 6000 Leichen von Soldaten überstellt. Moskau bekam mehr als 50 Tote zurück. Dies gehörte - wie ein Austausch von Gefangenen - zu humanitären Gesten, die beide Kriegsparteien Anfang Juni in Istanbul vereinbart hatten. (dpa/bearbeitet von ng)