Bei den Gesprächen über Sicherheitsgarantien für die Ukraine soll nach Medienberichten Donald Trump Europa aufgefordert haben, Geschäfte mit Russland zu beenden. Es geht ums Öl.

US-Präsident Donald Trump soll europäischen Ländern nach übereinstimmenden Medienberichten Ölgeschäfte mit Russland vorgehalten haben. Der Republikaner soll in einem Telefonat mit den Europäern laut dem US-Online-Medium "Axios" und dem TV-Sender CNN, die sich auf das Weiße Haus berufen, gefordert haben, die Ölgeschäfte zu beenden, womit Russland seinen Krieg gegen die Ukraine finanziere. Zudem sollten die Länder ebenso Druck auf China machen. Auch die "Bild" berichtete über Vorwürfe Trumps zu europäischen Importen russischen Öls.

Unterstützerländer der Ukraine hatten in Paris über Sicherheitsgarantien für das von Russland angegriffene Land nach einem Waffenstillstand beraten. Anschließend gab es ein Telefonat mit US-Präsident Trump. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte danach, dass Trump und die US-Regierung völlig zurecht darüber empört seien, dass zwei EU-Mitgliedstaaten weiterhin russisches Öl kauften. Es geht dabei um Ungarn und die Slowakei. Es sei gut, dass die USA und Europa ihre Sanktionen gegen Russland künftig noch enger koordinieren wollten, auch um diesen Praktiken ein Ende zu setzen.

Weiterhin kommt russisches Öl nach Europa

Macron sagte, die Europäer hätten bei den Beratungen mit den USA auch vereinbart, Sanktionen gegen Länder zu prüfen, die die russische Wirtschaft unterstützen oder dabei helfen, die Sanktionen zu umgehen. In diesem Zusammenhang sei auch China erwähnt worden.

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Nach EU-Angaben sind die Ölgeschäfte Europas mit Russland in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Völlig eingestellt sind sie nicht. Die EU hatte nach Moskaus Angriff auf die Ukraine 2022 weitgehende Einfuhrverbote gegen russische Energieträger wie Kohle und Öl verhängt. Diese erstrecken sich aber nicht auf Erdöl, das über Pipelines transportiert wird. Die russische Erdölpipeline Druschba transportiert weiterhin Öl in Richtung Ungarn und Slowakei. (dpa/bearbeitet von cgo)