Die Nato streitet weiter über die Reaktion auf die wiederholten Luftraumverletzungen durch Russland: US-Präsident Trump befürwortete einen Abschuss russischer Kampfjets, Verteidigungsminister Pistorius mahnte zur Vorsicht.
US-Präsident
Trump äußerte sich bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten
Polen zum Abschuss von Flugzeugen und Raketen bereit
Auch Polens Regierungschef Donald Tusk hatte gestern polnischen Medienberichten zufolge bei einer Pressekonferenz angekündigt, seine Regierung sei bereit, die Entscheidung zu treffen, Flugobjekte abzuschießen, die in polnisches Territorium eindringen und eine Bedrohung darstellen könnten. Anders verhalte es sich in weniger eindeutigen Situationen. Dann müsse man vorsichtiger vorgehen und zweimal überlegen, bevor man eine Entscheidung treffe, die zu einer ernsthaften Eskalation des Konflikts führen könne.
Tusk betonte die Rolle der Verbündeten. Polen müsse sicher sein, dass diese den Vorfall genauso behandelten und Warschau im Falle einer Eskalation des Konflikts nicht allein dastehe.
Auch Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hatte in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu russischen Luftraumverletzungen in Estland gestern den Abschuss von russischen Flugobjekten ins Spiel gebracht. «Wenn ein anderes Flugzeug oder eine andere Rakete absichtlich oder versehentlich ohne Erlaubnis in unseren Luftraum eindringt, abgeschossen wird und die Trümmer auf Nato-Gebiet fallen, kommen Sie bitte nicht hierher, um sich darüber zu beschweren», sagte er in Richtung des Russlands.
Boris Pistorius mahnt zur Besonnenheit
In Berlin äußerte sich auch Verteidigungsminister
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In den vergangenen Tagen hatten Polen, Estland und Rumänien das Eindringen russischer Militärflugzeuge und Drohnen in ihren Luftraum gemeldet. Im estnischen Luftraum hielten sich am vergangenen Freitag laut Behördenangaben zwei russische Kampfflugzeuge 13 Minuten auf, bevor sie von F-35-Jets der italienischen Luftwaffe heraus eskortiert wurden.
In der Nacht zum Dienstag gab es Drohnen-Vorfälle an den Flughäfen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und der norwegischen Hauptstadt Oslo, was jeweils zur Unterbrechung des Flugverkehrs führte. Wer dahinter steckte, blieb zunächst offen. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sprach vom "bislang schwersten Angriff auf die kritische Infrastruktur Dänemarks".(dpa/afp/bearbeitet von jst)