Getanzt wird nur ein bisschen, dafür um so mehr geballert: In "From the World of John Wick: Ballerina" steht nicht Keanu Reeves im Mittelpunkt, sondern es ist Ana de Armas, die als Eve Macarro Rache für den Mord an ihrer Familie sucht.

Ein Interview

Seit 2014 hat John Wick einen besonderen Platz in den Herzen und DVD-Sammlungen vieler Actionfans. Der von Keanu Reeves verkörperte wortkarge ehemalige Auftragskiller war bereits viermal im Kino zu sehen.

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Nun bekommt die Filmreihe einen weiteren Ableger. Doch halt - warum "Ballerina" genau das eigentlich nicht ist und wie hart das Training für die Stunts in dem Film war, erklären Hauptdarstellerin Ana de Armas und Regisseur Len Wiseman im Interview.

Ana, neu im Action-Genre sind Sie ja nicht, aber die Szenen in "Ballerina" sehen härter aus als alles, in dem man Sie bisher gesehen hat. Wie war die Vorbereitung darauf?

Ana de Armas: Mir war natürlich vorher klar, in welche Richtung wir gehen wollten. "Ballerina" sollte eine Hommage an die Tonalität und die Intensität der Kampfszenen aller bisherigen anderen John-Wick-Filme werden. Und durchaus auch so brutal – aber es wurde dann doch viel schlimmer als ich erwartet hatte *lacht* Wenn man erstmal dabei ist, fühlt es sich manchmal so an, als könne man einfach nicht weiter machen. Der ganze Körper ist wund, man hat überall Schmerzen.

Der Trailer zu "From the World of John Wick: Ballerina"

Ana de Armas schwört als Eve Macarro Vergeltung für den Mord an ihrer Familie. Der Film, der während der Ereignisse von "John Wick: Kapitel 3" spielt, folgt der jungen Rächerin, die bei den berüchtigten Ruska-Roma ihre Ausbildung in der Kunst des Tötens beginnt - und startet am 5. Juni in den Kinos.

Ana de Armas: Ich liebe Herausforderungen

Das klingt hart …

de Armas: Ja. Trotzdem hat es mir großen Spaß gemacht, Neues zu lernen. So bin ich einfach. Ich liebe es, mich Herausforderungen zu stellen und Dinge zu tun, die ich zuvor nie getan habe – und gut darin zu sein! Das ist eine wichtige Motivation für mich. Und sobald man den Moment des alles betäubenden Schmerzes hinter sich lässt *lacht* fühlt man sich einfach gut. Und wie gut ich mich gefühlt habe! So stark! Und das hat mir letztendlich bei allem geholfen: Die Rolle zu verstehen, Eve zu verstehen. Zu verstehen, wer sie ist und woher sie kommt.

Beim Stunt-Dreh muss man Menschen sein Leben und seine Gesundheit anvertrauen, die man nicht kennt. Fiel Ihnen das leicht?

de Armas: Das Team ist das gleiche wie bei allen John-Wick-Filmen. Es sind die Besten, die ich mir an meiner Seite wünschen könnte. Alles wurde mir mit dem für mich richtigen Timing und der passenden Steigerung beigebracht - vom Driften bis zu den schwierigsten und herausforderndsten Szenen. Und genauso baute sich auch das Vertrauen auf: Schritt für Schritt. Und ganz ehrlich: Ich habe ihnen mehr vertraut als mir *lacht* Wichtig war einfach, einander Stück für Stück kennenzulernen und herauszufinden, was die richtige Geschwindigkeit für mich war.

Len Wiseman: Keanu IST John Wick

Bei der "Ballerina"-Premiere sagten Sie, dass der Film eher ein "Spin-on" als ein "Spin-off" sei …

Len Wiseman: Stimmt! Der Begriff "Spin-off" ist hier eigentlich unpassend. Die Geschichte ist eng verbunden mit dieser Welt und entwickelt sich nicht einfach nur daraus. Die Story spielt parallel zu "Parabellum" ("John Wick: Teil 3") - und erzählt die Geschichte aus einer anderen Perspektive: Eves. So bin ich an die Sache herangegangen. "Spin-on" ist keine etablierte Phrase – sollte es aber sein *lacht* Das passt einfach besser.

Ana de Armas: Wir verwenden es einfach ab jetzt immer.

Etablieren wir sie! Hat es Ihren Job eigentlich einfacher gemacht, dass die Stars ihres Films schon miteinander gearbeitet haben?

Wiseman: Absolut! Es fühlte sich an, als würde sich hier ein Kreis schließen. Und ich muss gestehen: Es war auch sehr berührend. Es hat alles erleichtert – die Kampfszenen, die Charakterentwicklung, alles. Und natürlich kommt dazu: Sobald Keanu den Anzug anzieht, wird er nicht nur zu diesem Charakter. Keanu IST John Wick.

Mehr Infos:

  • Ana de Armas stammt aus Kuba, wo sie bereits als Schauspielerin arbeitete. Ihre erste große Hollywood-Rolle hatte sie 2015 in "Knock Knock" - an der Seite von Keanu Reeves. Seitdem war sie in vielen Blockbustern zu sehen: "Blade Runner 2049", "Knives Out" oder "James Bond 007: Keine Zeit zu sterben". Für ihre Verkörperung von Marilyn Monroe in "Blond" wurde sie für einen Oscar nominiert.
  • Len Wiseman ist als Regisseur Action- und Fantasy-Spezialist. Bekannt ist er vor allem für die "Underworld"-Filmreihe, für die er auch die Drehbücher schrieb, "Total Recall" oder "Stirb langsam 4.0".