Emerald Fennells Verfilmung eines beliebten Romanklassikers mit Margot Robbie in der Hauptrolle erscheint erst im nächsten Jahr, doch schon der Trailer verursacht bei vielen Zuschauern Schnappatmung. Zu scharf, zu sexy, zu weiß: "Wuthering Heights" wird verrissen, ohne dass jemand den Film gesehen hat.

Mit Hochspannung waren die ersten Bewegtbilder zu Emerald Fennells Verfilmung von Emily Brontës "Wuthering Heights" erwartet worden. "Sturmhöhe", so der deutsche Titel, gilt als absoluter Klassiker der englischen Literatur. Das Werk erzählt vom Schicksal zweier Familien des viktorianischen Englands und der tragischen Liebe zwischen Catherine und Heathcliff. Besetzt hat Fennel die Hauptrollen mit den Hollywood-Stars Margot Robbie und Jacob Elordi.

Ziemlich stürmisch wurde es zur Veröffentlichung des Trailers dann auch in den sozialen Netzwerken. Doch statt Begeisterung gab es überwiegend Kritik. Zu sexy, zu weiß, zu poppig – die Fans ließen kaum ein gutes Haar an dem Clip. Der Trailer hat es allerdings auch in sich: Teig wird sinnlich geknetet, Eigelb zerdrückt. Dekolletés beben, Finger werden in Münder gesteckt. Von Männern und … ähm … Fischen.

Dass man bei einem Fennell-Film nicht mit einer original- und detailgetreuen Umsetzung rechnen kann, dürfte allerdings eigentlich niemanden überrascht haben. Die 39-jährige Britin spaltete schon mit ihrem Debüt, dem Rache-Drama "Promising Young Woman" mit Carey Mulligan, die Gemüter.

Ihr Netflix-Hit "Saltburn" war DER Aufreger 2023 und die darin enthaltenen expliziten Szenen ließen die berühmte Zeile der Rapperin Schwester S – "Du bist ein Babe, ich will dein Badewasser saufen" – in ganz neuem Licht erscheinen.

Margot Robbie zu alt, Jacob Elordi zu weiß?

Doch nicht allein die sexualisierten Darstellungen im Trailer erzürnen Fans. Auch und gerade die Besetzung erregt die Gemüter. Mit "Barbie"-Star Margot Robbie und Jacob Elordi, mit dem Fennell schon "Saltburn" drehte, wurden eigentlich zwei der derzeit größten Zuschauermagneten verpflichtet.

Doch Robbie sei mit ihren 35 Jahren viel zu alt – Catherine ist in der Romanvorlage 18, als sie heiratet. Elordi dagegen zu jung. Mit seinen 28 Jahren vielleicht nicht für die Rolle – Heathcliff ist im Roman Anfang 20 –, aber als Partner von Margot Robbie auf jeden Fall.

Ziemlich heiß: "Wuthering Heights" mit Margot Robbie und Jacob Elordi

Schon der erste Trailer zu "Wuthering Heights" von Emerald Fennell erregt die Gemüter - und das in jeder Hinsicht. Am Valentinstag 2026 startet die Literaturverfilmung mit Margot Robbie und Jacob Elordi in den Kinos.

Und auch die Hautfarbe des Hauptdarstellers ist zum Diskussionsthema geworden. Vielen ist Elordi schlich zu weiß. Zwar wird Heathcliffs Abstammung im Roman nicht explizit genannt, doch wird das Waisenkind als dunkelhäutig beschreiben.

Im zu jener Zeit weltumspannenden britischen Empire könnte er indische, pakistanische oder nordamerikanische Wurzel haben. Darauf nahmen allerdings andere Verfilmungen des Stoffes keine Rücksicht. In die Rolle des Heathcliff schlüpften schon Laurence Olivier, Ralph Fiennes oder Tom Hardy. Der Star-Appeal auf dem Filmplakat schlägt schlicht eine historisch akkurate Besetzung.

Charlie XCX amüsiert sich prächtig

Bleibt eigentlich irgendetwas, das an dem knapp anderthalbminütigen Clip zu gefallen weiß? Nein. Denn auch die Musik bekommt ihr Fett weg! Der Trailer ist mit einem Song von Charlie XCX unterlegt. Auf dem Soundtrack werden zudem bisher unveröffentlichte Songs der Sängerin zu hören sein. Zu viel für Brontë-Puristen.

Ein Tweet ging viral, in dem ein User die vermeintliche Anbiederung an die Popkultur kritisierte und den Film als das "Matcha-Dubai-Schokolade-Labubu des Films" bezeichnete. Also als Konglomerat der nervigsten Trends der letzten anderthalb Jahre.

Charlie XCX nahm es mit Humor und zeigte auf Tiktok, wie sie sich selbst über den Vergleich amüsiert. Großartig reagieren auch andere User, die Lust auf die Verfilmungen anderer Klassiker wie etwa "Oliver Twist" im Emerald-Fennel-Stil machen: "Könnte ich einen Nachschlag haben, Sir?!"

Ob der Film am Ende ein Erfolg wird oder die Kritiker recht behalten, wird sich ohnehin erst im nächsten Jahr zeigen. Dann startet er in den Kinos – passenderweise am Valentinstag. Dass "Wuthering Heights" auf der großen Leinwand zu sehen sein wird, ist den Filmemachern zu verdanken.

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Um die Rechte an dem Streifen hatte es einen Bieterkrieg gegeben. Netflix hatte mit 150 Millionen Dollar das Angebot von Warner Bros – von "nur" 80 Millionen Dollar – zwar deutlich überboten. Am Ende erhielt jedoch das Hollywood-Studio den Zuschlag, und Fans können so die schlüpfrigste Brontë-Verfilmung im Großformat genießen.

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