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Tatort
So düster wie im "Tatort: Wir sind nicht zu fassen" ist es selbst in Wien selten. Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ermitteln am Rande von Straßenschlachten in einer Gesellschaft, die sich selbst hasst. Auf welche Krisen unserer Zeit spielt der Krimi an?
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Teaserbild: © ORF/Petro Domenigg/

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Die erfahrene Ermittlerin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) hat schon bessere Zeiten gesehen als im "Tatort: Wir sind nicht zu fassen". In der Krimi-Dystopie des ORF ertrinkt Wien in Straßenschlachten und Hass verschiedener gesellschaftlicher Gruppen aufeinander. Wer wollte hier was? Und warum eigentlich?
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Ausgangslage des Falls ist eine entgleiste Demonstration, bei der ein Protestierender einer blutenden Kopfwunde zum Opfer fällt. Die Ermittlungen von Bibi und ihrem Kollegen Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) beginnen bei den Einsatzkräften der Polizei. Haben sie es satt, bei Demos immer wieder provoziert und verletzt zu werden?
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Autor und Regisseur Rupert Henning inszeniert nicht nur eine Demo mit Todesfall. Er zeichnet Wien als Kampfzone mit abgeriegelter Innenstadt, Gewalt-Exzessen, Anschlägen, ausgebrannten Autos und kreisenden Helikoptern. Auch Ermittlerin Meret Schande (Christina Scherrer) wird verletzt. Woran erinnert dieses Szenario?
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Moritz Eisner mit verletzter Aktivistin (Julia Windischbauer): Die Straßenkampfbilder des "Tatort" erinnern an den G20-Gipfel in Hamburg am 7. und 8. Juli 2017. Die Proteste dort entgleisten. 20.000 Polizisten waren im Einsatz, überall brannte es, Sirenen und Helikopter übten den Dauereinsatz. Die Polizei meldete über 700 verletzte Beamte.
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Während beim G20-Gipfel in Hamburg linksautonome Kreise und "Gewalttouristen" verantwortlich gemacht wurden - und die Polizei von der Gegenseite -, ist das fiktive Szenario in Wien noch etwas schwerer zu fassen. Man weiß gar nicht so genau, wer die Demonstrierenden sind und was sie wollen. Außer, dass sie den Staat hassen ...
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Exemplarisch wird die junge Mutter, Systemkritikerin und Provokateurin Jessica Plattner (Julia Edtmeier) vorgestellt, die auf Filmaufnahmen die Einsatzkräfte massiv provoziert. Hat sie auch etwas mit dem Todesfall während der Demo zu tun? Wofür steht die Frau?
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Filmemacher Rupert Henning beschreibt die Protestler wie folgt: "Da kommen Menschen zusammen, die es früher tunlichst vermieden hätten, gemeinsam aufzutreten. Darunter sind freiheitsliebende Bürger, Leute aus dem Querdenker-Milieu, QAnon-Anhänger, Libertäre, Esoteriker, aber auch linke wie rechte Extremisten."
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Interessant ist die Zeichnung junger Aktivisten wie Jakob Volkmann (Tilman Tuppy) und seiner Freundin Katja. Die Straßenkämpfer sehen aus wie Linke, folgen aber auch rechter Agitation wie der unter Schwurblern und Verschwörungstheoretiker beliebten These, "das System" müsse abgeschafft werden, um die Freiheit des Einzelnen zu verwirklichen.
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Heiko Tauber (Gerald Votava) und Aktivistin Katja Ralko (Julia Windischbauer) tauschen eine Tasche aus. Für welche Ziele arbeiten die Demonstranten in Wien?
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Im "Tatort" vermischt sich das rechte und linke Lager der Systemfeinde mit einem genervten Staatsapparat, V-Männern, Doppel-Agenten und rechten Umstürzlern, die an den geplanten "Reichsbürger"-Staatsstreich in Deutschland 2022 erinnern.
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Im Dezember 2022 wurden Verschwörer der "Patriotischen Union" in Deutschland festgenommen. Die Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß, eine ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete, mehrere Ex-Bundeswehrsoldaten und andere hatten geplant, die staatliche Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gewaltsam zu beseitigen und eine eigene Regierung einzusetzen.
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Zu den Staatsstreich-Plänen der "Reichsbürger" gehörte ein bewaffneter Sturm auf den Bundestag, die Festnahme von Bundeskanzler, Ministern und Abgeordneten sowie die Ausrufung eines Ausnahmezustands und die Installierung einer Übergangsregierung. Mehr als 20 Personen wurden festgenommen und zahlreiche Wohnungen durchsucht.
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Größer als die Wahrscheinlichkeit eines Staatsstreichs ist aber wohl ein durch Wahlen verändertes Land: Bei der österreichischen Parlamentswahl 2024 gingen die Rechten als Sieger hervor. Mit 29,2 Prozent Stimmen wurde die FPÖ stärkste Partei. Nur eine Koalition der anderen - ÖVP, SPÖ und liberale NEOS - verhinderte eine Rechtsregierung.
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Ein Problem, das man in Deutschland unter anderem vom Fall NSU kennt, ist die schwer zu greifende Arbeit des Staatsschutzes - personifiziert durch Gerold Schubert (Dominik Warta). Geheimdienste setzen V-Leute in verdächtigen Gruppen ein. In der Regel werden sie mit Geld angeworben, sind aber nicht unbedingt gesetzes- und staatstreu.
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Agenten des Staatsschutzes, hier Philip Leonhard Kelz (Alexander Woltschak), sind in ihrer Arbeit oft schwer zu greifen. Nutzen sie dem Staat oder bekämpfen sie ihn eigentlich? Natürlich tragen derlei Erkenntnisse nicht zur Stärkung des Vertrauens in unsere Demokratie bei - wobei in autoritären Systemen ähnliche Probleme herrschen dürften.
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Wie geht es nach der Sommerpause in Wien weiter? Die bereits abgedrehte Folge "Tatort: Der Elektriker" spielt in einem Pflegeheim. Das gestresste Personal dort arbeitet täglich am Anschlag. Ein gehbehinderter Pensionär ist in seiner Badewanne ertrunken. Fremdeinwirkung kann nicht ausgeschlossen werden. Der Film könnte noch 2025 zu sehen sein.
© ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg
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