Nachdem er so ziemlich jeden Markt erobert hat, versucht der Onlineriese Amazon seit einiger Zeit auch in der Gaming-Branche Fuß zu fassen. Doch gleich das erste große Projekt "Crucible" kommt bei Spielern und Kritikern nicht gut an. Nur wenige Wochen nach dem Release haben die Entwickler nun angekündigt, das Spiel grundlegend zu überarbeiten.

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Um das Scheitern von Amazons Online-Free-2-Play-Shooter "Crucible" einordnen zu können, muss man einen Blick auf die Zahlen der Konkurrenz werfen. In "Counter-Strike: Global Offensive" sind in der Regel 900.000 User zeitgleich unterwegs. Auch der vom "League of Legends"-Macher Riot Games jüngst veröffentlichte Titel "Valorant" dürfte auf ähnliche Werte kommen.

"Crucible", das Millionen an Produktionskosten verschlungen hat, findet jedoch nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Vom anfänglichen Höchststand von rund 10.000 Spielern ist man mittlerweile weit entfernt. Zuletzt tummelten sich gerade einmal 1.000 Gamer zur selben Zeit auf den Servern.

Rotstift und Qualitätsoffensive

Nun reagieren die Amazon Game Studios - auf drastische Art und Weise: Zwei von drei Spielmodi werden in "absehbarer Zukunft" entfernt. Alle Programmier-Ressourcen sollen stattdessen auf die verbleibende wettbewerbsorientierte Kern-Variante "Heart of Hives" fokussiert werden. Darin treten zwei Vierer-Teams gegen sogenannte Boss-Hives an. Wer diesen als erster drei Herzen entreißt, gewinnt.

Gleichzeitig kündigte man eine Qualitätsoffensive an: Interface und Respawn-System sollen ebenso verbessert werden wie das Matchmaking und die allgemeine Leistung der verwendeten Lumberyard-Engine.

Zudem will man den Usern mehr Komfortfunktionen bieten. Dazu gehören "ein Sprach-Chat, eine Aufgeben-Option, ein System, um mit AFK-Spielern umzugehen, die Matches kaputtmachen, ein erweitertes Ping-System und möglicherweise eine Art Minikarte", schreibt der Hersteller.

Ob all das reicht, um Amazons erstes großes Gaming-Projekt zu retten wird sich zeigen müssen. Bis "Crucible" gesund gepatched worden ist, dürfte es aber wahrscheinlich einige Zeit lang dauern. Amzons nächstes Gaming-Projekt ist übrigens das MMORPG "New World".

Auch mit dem Online-Rollenspiel gab es in der Vergangenheit einige Probleme. So schmort "New World". mit seiner ungewöhnlichen Mischung aus Pionier- und Fantasy-Szenario. seit einer gefühlten Ewigkeit in der Entwicklungshölle. Nach zahlreichen, mitunter Corona-bedingten Verschiebungen, soll das Spiel nun am 25. August erscheinen.(tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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