"Warcraft 3" gilt als eines der besten Echtzeitstrategiespiele überhaupt. Doch das "Reforged"-Comeback treibt die Fans auf die Barrikaden. Auf Metacritic und anderen Plattformen hagelt es negative Nutzer-Kritiken - und auch in den Blizzard-Foren machen Spieler ihrem Unmut lautstark Luft. Was ist da nur schiefgegangen?

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Zwei Jahre nach der ersten Ankündigung hat Blizzard am 29. Januar ein modernisiertes Remake seines von PC-Spielern geradezu kultisch verehrten Echtzeitstrategie-Klassikers "Warcraft" veröffentlicht.

Doch die "Reforged"-Fassung stößt bei vielen auf Ablehnung.

Folgende Unzulänglichkeiten stoßen den Spielern bei der Neuauflage besonders sauer auf:

  • Blizzard hat das bei der Hausmesse BlizzCon 2018 präsentierte (und überarbeitete) User-Interface wieder komplett zurückgefahren.
  • Auch die Grafiksanierung gefällt nicht jedem: Zwar sind Figuren nun wesentlich detailreicher. Aber: "Die Schriftarten, Menüs, Einheitenanimationen, Farben, all das ist einfach nicht schön anzusehen. Das Original gefiel mir besser. Und ich wollte dieses Spiel wirklich mögen", schreibt ein enttäuschter Reddit-User und bekam dafür jede Menge Upvotes.
  • Unverständlich ist für viele auch, warum bereits gezeigte Zwischensequenzen und Grafikeffekte im fertigen Spiel fehlen und die Performance des Spiels insgesamt verbesserungswürdig wirkt.
  • Das Versprechen, Figuren, die später in "World of Warcraft" eine wichtige Rolle spielen, mit zusätzlichen Story-Elementen zu versehen, hielt Blizzard ebenfalls nicht. Das hatte der Entwickler allerdings schon vor dem Release angekündigt.
  • Am schlimmsten finden viele Spiele jedoch, dass einige Features des Originals schlicht fehlen - darunter Leadboards, Clan-Features, Custom Campaigns und die Tournament-Möglichkeiten.

Fan-Service oder kein Fan-Service?

Blizzard verteidigt sich, dass man nur den Wünschen der Fans gefolgt sei und die Neuauflage so puristisch und nah am Original wie möglich gehalten hat.

Allerdings war es bei der Entwicklung zu Schwierigkeiten gekommen. Diese hatten dazu geführt, dass die ursprünglich für das letzte Jahr geplante Veröffentlichung von "Reforged" kurzfristig verschoben werden musste. Viele fragen sich nun: Wofür wurde die zusätzliche Zeit verwendet?

Manche User spotten: für die Überarbeitung der Endnutzer-Lizenzvereinbarung. Denn mit der will Blizzard künftig sicherstellen, dass Mods und vom Benutzer erstellte Spiele ausschließlich Eigentum des Publishers sind und User alle Recht, Ansprüche und Beteiligung abtreten.

Hintergrund: Die auf "Warcraft 3"-Basis entwickelte Fan-Mod "Defense of the Ancients" lebt heute in den E-Sports-Größen "Dota 2" und "League of Legends" weiter. (tsch/ghi)

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