Sie gilt als das Enfant terrible der österreichischen Literatur, wurde als "Nestbeschmutzerin" verunglimpft und erhielt 2004 den Literaturnobelpreis. Nun ist Elfriede Jelinek schon zum zweiten Mal Opfer einer Falschmeldung über ihren Tod geworden.

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2024 wurde Elfriede Jelinek schon einmal auf X für tot erklärt. Die Information wurde auf dem gefälschten Account einer Autorin veröffentlicht. Jetzt ist die österreichische Autorin und Dramatikerin erneut Opfer einer Falschmeldung über ihren Tod geworden.

Die Falschnachricht wurde auf einem X-Account geteilt, der angeblich der österreichischen Dependance des Rowohlt-Verlags gehört. Die Meldung sieht täuschend echt aus, der Account ist jedoch ein Fake.

Der Rowohlt-Verlag bestätigte den Tod nicht. Der X-Account gehört auch nicht dem Rowohlt-Verlag.

Jelinek reagiert mit Humor

Im Gespräch mit der AFP reagierte Jelinek darauf mit Humor. "Ach, schon wieder? Es ist das zweite Mal, dass ich tot bin", sagte die Autorin der Nachrichtenagentur. "Ist schon letztes Jahr passiert. Ich lebe doch", fügte sie hinzu.

Auch Rowohlt-Sprecherin Nora Gottschalk teilte mit, dass es sich um eine Falschmeldung handele. Angaben, wie es dazu kam, machte sie nicht.

Jelinek hat Romane wie "Die Klavierspielerin", aber auch eine Reihe von Theaterstücken veröffentlicht. Sie wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter 2004 mit dem Literatur-Nobelpreis.

2024 schon einmal Falschmeldung über Jelineks Tod

Ende Juli 2024 war Elfriede Jelinek schon einmal Opfer einer Falschmeldung über ihren Tod geworden. Eine renommierte Autorin vermeldete damals auf X vermeintlich ihr Ableben – doch die angebliche Urheberin der Nachricht hatte dort gar keinen Account.

Pia Janke, die Leiterin des Elfriede-Jelinek-Forschungszentrums in Wien, hatte die öffentlichkeitsscheue Autorin damals kontaktiert, nachdem sie von dem Posting erfahren hatte. Auch der Rowohlt-Verlag, der Jelineks Bücher verlegt, dementierte damals auf dpa-Anfrage die verbreitete Falschinformation: Es handle sich um einen Hoax.

Schriftstellerin Jenny Erpenbeck teilte auf dpa-Anfrage mit, dass es sich um einen gefälschten X-Account handle. Den Post habe sie nicht verfasst. Sie sei empört, dass es unter einem fremden Namen so einfach sei, Falschmeldungen zu verbreiten und wolle Anzeige bei der Polizei erstatten. (ank)

Hinweis: Auch unsere Redaktion ist zunächst auf die Falschmeldung hereingefallen. Wir haben den Artikel umgehend korrigiert.

Verwendete Quellen

  • Deutsche Presse-Agentur
  • Agence France Presse