Vor ihrem Auftritt in Regensburg stellte Vicky Leandros klar, dass sie nicht vor Alice Weidel singen werde. Die Einladung der AfD-Politikerin soll daraufhin zurückgezogen worden sein, was ein Sprecher der Politikerin jedoch dementiert.

Vom 18. bis 27. Juli finden in diesem Jahr wieder die Thurn und Taxis Schlossfestspiele in Regensburg statt. Für Montagabend, 21. Juli, stand ein Auftritt von Sängerin Vicky Leandros auf dem Programm. Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge habe die 72-Jährige erst kurz vor ihrem Konzert davon erfahren, dass auch Alice Weidel auf der Gästeliste stand.

Daraufhin habe Leandros dem Bericht zufolge mit Gloria von Thurn und Taxis, der Gastgeberin der Veranstaltung, telefoniert und ihr klargemacht, dass Alice Weidel bei ihrem Konzert nicht willkommen sei.

Vicky Leandros: "Ich habe Respekt vor jedem Menschen"

Gegenüber "Bild" erklärte Leandros: "Ich stehe für Vielfalt, Toleranz, Menschenwürde, Menschenrechte und Internationalität. Ich bin mit fünf Jahren aus Athen nach Deutschland gekommen und wurde mit offenen Armen aufgenommen. So lebe ich auch. Ich habe Respekt vor jedem Menschen und lasse ihn so leben, wie es ihn glücklich macht."

Weiter erklärte die gebürtige Griechin, sie wolle nicht, dass ihr Konzert politisiert werde. "Alice Weidel ist eine demokratisch gewählte Politikerin, dennoch habe ich mit ihr nichts gemeinsam."

Weidel-Sprecher: Keine explizite Ausladung

Unterdessen sagte Weidels Sprecher Daniel Tapp, dass die Politikerin nicht explizit ausgeladen worden war. "Sie hatte eine Einladung und sie hat sich dann entschieden, lieber nicht hinzugehen." Gloria Fürstin von Thurn und Taxis teilte dazu auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur schriftlich mit, dass die Polizei die Sicherheit auf dem Gelände nicht habe garantieren können. Daraufhin habe Weidel entschieden, weder die Show noch das Festspiel-Restaurant zu besuchen, "um den Gästen den Abend nicht zu verderben".

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Die von der Hausherrin geschilderten Sicherheitsbedenken bestätigte die Polizeiinspektion Regensburg indes nicht. Diese Darstellung treffe nicht zu, sagte ein Sprecher. Am Montagabend demonstrierten nach Polizei-Angaben in der Spitze rund 900 Menschen in Regensburg unter dem Motto "Mahnwache gegen Weidel" friedlich gegen den Besuch der Politikerin bei den Festspielen.

Gloria von Thurn und Taxis liebt kontroverse Gäste

Bereits im vergangenen Jahr hatte Gloria von Thurn und Taxis mit einem ihrer geladenen Gäste für Diskussionen gesorgt. 2024 stand der AfD-Politiker Maximilian Krah auf der Gästeliste. Zuvor hatte die 65-Jährige laut der Zeitung die Einladung Weidels im Gespräch bei dem Radiosender "Antenne Bayern" verteidigt. "Sie müssen auch den ein oder anderen Exoten mit einladen, weil das macht die Sache interessanter." (vit)

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