Kurz vorm Finale von "Der Bachelor" wird in Folge acht nicht nur den Zuschauern, sondern auch dem Bachelor schlecht. Zum Knutschen müssen die letzten drei Kandidatinnen auf den Dream-Dates trotzdem antreten.

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Manche Männer haben es einfach. Dieses gewisse Etwas, das auf Frauen wirkt. Natürlichen Charme, der dafür sorgt, dass sie im Prinzip alles sagen können, ohne dass es aufdringlich wirkt. Und andere - nun ja - die sind eher wie der aktuelle Bachelor.

Jahrelang haben wir uns darüber beschwert, wie schmierig die Junggesellen dieser Sendung sind, nur um jetzt festzustellen: Sind Sie es nicht, ist es noch schlimmer. Die Dialoge der zehnten Staffel sind eine Qual, für jeden, der den Deutschunterricht nicht schon vor der vierten Klasse abgebrochen hat. Die Dates ein Worst-of für die Tinder-Generation.

Folge acht bildet da keine Ausnahme. Noch drei Frauen sind übrig, sie müssen oder dürfen, je nach Gemütszustand, mit dem Bachelor auf ein letztes Dream-Date. Schon jetzt lässt sich sagen: Sie laufen nicht ganz wie erwartet.

Dream-Date mit Popeln und Rotz

Los geht es mit Diana. Sie trifft sich mit Sebastian auf Cozumel, einer Insel vor Yucatan in Mexiko. Und zieht ihn erstmal mit seiner bayrischen Aussprache des "S" auf. Minutenlang. "Sag mal Surfer." "Sexy." "Surfer." "Sexy." "Surfer." "Sexy."

Entnervt fordert er: "Ja, wollen wir reingehen ins Wasser?" Das Safe Word in dieser Staffel für: Lassen wir endlich den Quatsch, jetzt wird gefummelt. In einer kurzen Kuss-Pause schiebt der Bachelor allerdings ein wenig schmeichelhaftes Kompliment ein: "Du hast mega viele Popel da vorn."

Diana ist peinlich berührt und verbirgt ihre Nase. Was nun? Glücklicherweise ist der Bachelor ein Mann von Format und bietet an, ihr den Fußballrotzer zu erklären. Er schnieft aus Schulungszwecken neben ihr ins Wasser. Seine Begleitung dreht sich angeekelt weg. So sieht Romantik mittlerweile beim "Bachelor" aus.

Ein Grund, das Date abzubrechen, ist das natürlich nicht. Beim gemeinsamen Abendessen berichtet Sebastian Preuss zum erneuten Male vom Drogenabsturz seines Bruders, der an einer Überdosis starb. Nichts bringt schließlich eine Frau mehr in Wallung, als der Verlust naher Familienmitglieder.

Es folgen zudem eine Null-Diskussion übers Kuscheln und 247 weitere Popel-Witze. So angetörnt bleibt den beiden nichts anderes übrig, als die Nacht miteinander zu verbringen. Vielleicht gab es aber auch nur ein Hotelzimmer. RTL-Redakteure können so grausam sein.

Desiree muss zur Zungen-Kontrolle antreten

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Desiree noch dabei ist. "Wer hätte es gedacht? Ich nicht", sagt sie selbst. Ist sie doch die einzige der drei Frauen, bei der dem Bachelor die Zunge noch nicht entglitten ist. Das wird sich in den nächsten Minuten ändern. Bis es soweit ist, muss Desiree aber erst noch mit dem Bachelor in eine mexikanische Kirche.

Glaube sei ihm wichtig und heiraten will er auch unbedingt, sagt er. "Schön", antwortet Desiree. Der Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung. Wenn da nicht Wioleta wäre, die dritte der verbliebenen Kandidatinnen. Mit der ist Desiree befreundet. Wie er damit umgehen würde, fragt sie den Bachelor. Der sagt gönnerhaft: kein Problem für mich. Nur für Wioleta wäre das sicher schwer. Verständlich. Damit muss Frau erst einmal klar kommen, dass einem dieses Prachtexemplar durch die Lappen gegangen ist.

Entsprechend halten sich Desiree und der Bachelor nicht lange mit dem Abendessen auf. Das nächste Gewässer ist nah. Desiree: "Sollen wir in den Pool gehen?" Der Bachelor: "Magst du in den Pool gehen?" Desiree: "Eigentlich isses so kalt." Der Bachelor: "Wenn ich da bin, wird's vielleicht warm." Bevor einer der Beteiligten sich übergeben kann, steigen beide in den Tümpel, küssen sich, frieren und entfleuchen ins Hotelzimmer.

"Wio ist ne mega Granate"

Bleibt Wioleta, das Model, das auch schon an "Germany’s Next Topmodel" teilgenommen hat und in dieser Staffel die wiederkehrende Rolle der Frau übernimmt, die irgendwann vergisst, dass dies hier nur eine Fernsehshow ist. "Du bist halt echt vom Aussehen mein Traumtyp", haucht sie dem Bachelor zu. "Und ich fand, wir hatten einen wirklich schönen ersten Kuss." Der stottert zurück: "Unser Kuss meinst du? Ähm, ja, mega."

Bei dem Durchfluss der letzten Wochen ist es gar nicht so leicht auseinanderzuhalten, welche Lippen nun zu welcher Frau gehörten. Abgesehen von der körperlichen Anziehung haben sich die beiden eh nicht viel zu sagen. Sie schweigen sich immer wieder peinlich berührt an.

Sprechen sie doch miteinander, ist es noch schlimmer: "Ich find's schön, dass wir zusammensitzen, das ist schon mal mega." "Ich hab mich auch echt gefreut." "Ich hab mich auch sehr gefreut." Dialoge direkt aus der Smalltalk-Hölle.

Da hilft selbst die übliche Notbremse nicht, der nahe gelegene Pool. "Nachdem wir im Wasser waren, ist mir richtig übel geworden", stöhnt der Bachelor. Der Zuschauer kann es nachvollziehen, doch es liegt nicht an den Fernsehbildern, sondern einem verzehrten Fisch zum Mittagessen.

Die Folge: Das Übernachtungsdate fällt aus. Und das, obwohl Wioleta bereit ist, alles zu geben: "Mir ist das egal, ob du kotzen musst, ich halt dir dann den Topf", fleht sie. "Ich hab mir schon alles so schön vorgestellt, wie schön das wäre, mit dir aufzustehen." Eben, sie, er, der Topf. Doch daraus wird nichts. Der Bachelor zieht sich zurück. Egal ob Schwan oder Fisch: Vielleicht sollte er in Zukunft besser von Tieren die Finger lassen.

Lieber das Model in der Hand

Doch neuer Morgen, neues Glück. Wioleta und Sebastian sind zum Frühstück verabredet. "Es ist gut so, wie es gekommen ist", sagt der Bachelor. Wioleta sieht das offenbar anders und fährt dem Bachelor direkt ins Wort. Zehn Stunden habe sie jetzt im Vergleich zu den anderen verloren. "Ich hab da jetzt echt keinen Bock", sagt sie und verschwindet.

Der Bachelor is not amused. Mit Frauen, die die gewohnte Begeisterung missen lassen, hat er bekannterweise so seine Probleme. "Mir die ganze Zeit ihre schlechte Laune reinpressen, war jetzt ein bisschen überflüssig", beschwert er sich.

Eben, kann die nicht einfach hübsch aussehen, in der Ecke stehen und lächeln, wie ihr das Heidi Klum damals beigebracht hat? Offensichtlich nicht. Der Bachelor verabschiedet sich mit einem Castingshow-Klassiker, dem normalerweise der schnelle Abschied folgt: "Hat mich sehr gefreut und mach bitte weiter."

Finale. Der Bachelor steht den letzten drei Frauen gegenüber. Wenig überraschend ist Diana weiter. Die wollte zwar nicht wie ein Fußballer rotzen, sei aber irgendwie witzig. Bleiben das schlecht gelaunte Model und die Schwäbin, die sich sieben Wochen Zeit gelassen hat, ihn zu küssen.

Eine schwere Entscheidung. Beides Eigenschaften, die der kickboxende Bachelor, der auch gerne mal einen Schwan in seine Kampfchoreografie einbindet, eigentlich nicht akzeptiert. Er entscheidet sich trotz ausgefallenem Übernachtungs-Date für Wioleta. Warum? "Wio schaut wirklich sehr, sehr, sehr hübsch aus." Und der Bachelor ist offensichtlich sehr, sehr, sehr einfach gestrickt.

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Derzeit kursieren Gerüchte, wonach der "Bachelor" Sebastian Preuss jemanden mit einem Schwan verprügelt haben soll. Nun nimmt der 29-Jährige zu der Geschichte Stellung und erzählt, was vor zwölf Jahren wirklich geschah. © ProSiebenSat.1
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