Expertin bei "Bares für Rares"
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Zu Beginn der "Bares für Rares"-Woche bringt Jan eine ganz besondere Tafel mit. Ursprünglich hielt Goofy in dem Lieblingsrestaurant des Verkäufers die Tageskarte hoch. Bei Umdekorierungen ergatterte der Geilenkirchener das Stück für sein Zuhause. Doch da ist nach einem Umzug auch kein Platz mehr für den besten Freund von Micky Maus.
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"Ich habe gesehen, du wolltest ihn schon küssen", schmunzelt Gastgeber Horst Lichter, als Expertin Annika Raßbach der Goofy-Tafel gleich ganz nahekommt. Doch sie korrigiert: "Ich habe dran gerochen." Lichter schaut Verkäufer Jan verdutzt an. "Hast du jemals dran gerochen?", fragt er.
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"Der hat ein sehr spezielles Aftershave", erklärt Raßbach, "und zwar denke ich da an Eau Nikotin". "Hing wahrscheinlich in einer Raucher-Bar", vermutet Lichter. "Eine Kochmütze, das weißt du auch, ist eigentlich eher weniger gelb", schmunzelt die Expertin. "Das hätte ich gar nicht infrage gestellt", gibt der Gastgeber zu.
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"Er muss sehr lange zugeräuchert worden sein", glaubt Raßbach mit Blick auf die Farbe der Figur. Nicht nur die Kochmütze hat einen Gelbstich, auch die Hände, die Augen, die Zähne und die Haut zeigen, dass die Tafel lange im Raucherqualm stand. "Goofy musste einiges ertragen", schmunzelt die Expertin.
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Der Gastgeber würde am liebsten sofort mit einem Schwämmchen losschrubben, um das Weiß wieder hervorzubringen. Doch eine Restaurierung wäre wegen des Materials - das Kunstharz Resin - gar nicht so leicht, erklärt Raßbach. Lichter ist dennoch nicht abgeneigt: "Mich würd's wahnsinnig reizen". "Mich auch", gibt die Expertin zu.
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Der Designer Peter Mook entwirft viele solcher Disney-Figuren, weiß Raßbach. "Viel vermarktet über die Firma Rutten", erläutert die Expertin weiter. Doch der Designer und die Firma verzichteten meist auf eine Gravierung, stattdessen steht auf der Rückseite lediglich "Disney".
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"Ich bin deswegen immer vorsichtig, weil ich ja nicht den Beweis habe. Ich vermute aber, dass es Peter Mook war", erklärt die Expertin. Dieses Exemplar stamme aus den 90er-Jahren und sei "ein sehr großes Objekt". Lichter weiß, warum: "Ist natürlich ein Werbeschild für die Gastronomie, was man rausstellen kann."
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Trotz des Alters sei der Zustand "ganz gut, besonders der Tafellack", erkennt Raßbach. Weil die Figur im Innenraum stand, habe sie nicht von Sonnenstrahlen ausgeblichen werden können. Nicht einmal alte Kreidelinien seien zu sehen. Lediglich "ganz viele kleine altersentsprechende Abplatzungen" fallen der Expertin ins Auge.
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Ein weiteres kleines Manko: Die Originalaufhängung sei nicht mehr vorhanden, erkennt die Expertin. Doch auch das sei kein Problem. "Wer hängt das schon ab, um zu gucken, wie das aussieht", lacht Lichter. Jan wünscht sich 50 Euro. "Mehr wäre besser", grinst er. Raßbachs Schätzung kann ihm Hoffnung machen: 150 bis 200 Euro.
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Die Tafel sorgt im Händlerraum sofort für gute Laune. "Goofy hatten wir auch noch nicht hier", freut sich Elisabeth Nüdling über das Objekt, und Daniel Meyer (2.v.r.) schwärmt: "Goofy ist immer der Lustigste gewesen." Ob sich das auch in den Geboten widerspiegelt?
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Doch zunächst überlegen die Händler, was man alles auf die Tafel schreiben könnte. "Menü" oder "To-do-Listen", schlägt Nüdling vor. Daniel Meyer fände sie für letzteres zu klein, doch "für die Kinder ist das gut", überlegt er und bekommt dafür Zustimmung von seinen Kollegen.
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Julian Schmitz-Avila gibt mit 80 Euro das erste Gebot ab und übertrifft sofort Jans Wunschpreis. Doch auch seine Kollegen haben großes Interesse an der Tafel. Den Zuschlag erhält schließlich Jan Cizek (l.) für 300 Euro. "Wir passen so gut zusammen", lacht er mit Verkäufer Jan (r.). "Ihr habt den gleichen Schneider", grinst Markus Wildhagen.
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Sowohl Händler als auch Verkäufer sind höchst zufrieden. "Ich finde so was immer sehr, sehr witzig und dekorativ", freut sich Cizek (l.) über seine neueste Errungenschaft. Jan will mit dem Geld in eben jenem Restaurant, aus dem der Goofy stammt, essen gehen und "eventuell eine etwas kleinere Tafel besorgen", schmunzelt er.
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Dori und Martin wollen eine Bronze-Büste aus dem frühen 20. Jahrhundert verkaufen. Geschaffen wurde das Stück vom Ururgroßonkel des Verkäufers. Das Ehepaar wünscht sich 2.000 Euro, Experte Colmar Schulte-Goltz schätzt den Wert sogar noch höher ein: 2.800 bis 3.400 Euro.
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Die Händler sind jedoch sehr zurückhaltend. Mehr als 1.000 Euro möchte keiner ausgeben. "Ja schön, aber - nö", für diesen Preis will das Ehepaar nicht verkaufen. Stattdessen soll einer ihrer Söhne die Büste bekommen. So ein Objekt müsse im Familienbesitz bleiben, findet auch Daniel Meyer.
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In den 90er-Jahren ersteigerte Volker für seine Ehefrau Helga eine mit Diamanten besetzte Damenuhr aus 585er-Gold. Jetzt wollen die beiden das Stück der Schweizer Marke Longines verkaufen. Sie hoffen auf 700 Euro. Expertin Wendela Horz geht sogar von einem Wert von 800 bis 900 Euro aus.
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"Sehr, sehr schick", findet Elisabeth Nüdling die Uhr. Dennoch kommen nur langsam Gebote. Den Zuschlag erhält schließlich Daniel Meyer für 800 Euro. Helga und Volker sind zufrieden. "Eine sehr nette Truppe" sei das, findet der Verkäufer.
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Helga und ihre Enkelin Clara bringen zwei Salièren mit zu Horst Lichter. Früher wurde in den Gefäßen Salz bereitgestellt. Eine "typische Wiener Spezialität" von 1838 aus 812,5er-Silber, erkennt Experte Colmar Schulte-Goltz. Er schätzt den Wert auf 480 bis 550 Euro - mehr als doppelt so viel wie der Wunschpreis von 200 Euro.
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Bei den Händlern sorgen die kleinen Drachen an den Salièren für Begeisterung. So gehen die Gebote langsam, aber sicher in die Höhe. Den Zuschlag erhält schließlich Julian Schmitz-Avila (l.) für 550 Euro. "Wirklich entzückend", lobt Daniel Meyer (M.) den Kauf seines Kollegen.
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Thomas hat mehrere ADAC-Plaketten mitgebracht, die sein Großvater von 1965 bis 1975 bei den Sternfahrten des Clubs ins italienische Meran bekommen hat. "Ein Sensatiönchen", findet Lichter, denn der Hersteller ist auch für den FIFA-Weltpokal verantwortlich. Thomas wünscht sich 80 bis 100 Euro, Expertin Wendela Horz schätzt höher: 150 bis 200 Euro.
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Händlerin Elisabeth Nüdling würde aus den Plaketten am liebsten Schmuck machen, Markus Wildhagen (l.) möchte sie lieber in einen Oldtimer hängen. Für 230 Euro bekommt er schließlich auch den Zuschlag.