Horst Lichter
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Detlev Kümmel frohlockt in Richtung von Horst Lichter: "Jetzt sind wir in deinem Element." Der reagiert hocherfreut, als er das Objekt erspäht. "Ohhhh ja!" Was ihn wohl in dieser "Bares für Rares"-Ausgabe derart fasziniert? Und warum es dann doch zum Flop wird? Die Galerie verrät's.
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Zum Verkauf steht Erinnerungswürdiges zu einem berühmten Rennspektakel vor fast 60 Jahren. Es handelt sich um ein Poster zum 24. Grand Prix von Monaco vom 22. Mai 1966.
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"Da war ich vier Jahre alt", rechnet der Gastgeber zurück. "Hast du dich damals schon für Autos interessiert?", will der Experte wissen. "Da hab ich noch Brummbrumm gemacht. Bin aber auch schon mit dem Kettcar rumgedonnert", so Horst Lichter.
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"Das ist der Papa von Damon Hill, Graham Hill. Das erkennt man sofort an den weißen Streifen am Helm", beweist Lichter sein Wissen und fährt emotional hoch: "Das war legendär! Das war noch die Zeit, wo Formel-1-Autos nichts an Spoiler besaßen!"
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Klaus und sein Schwager Peter versuchen nun, dass besondere Stück in neue Hände zu geben. "Mein Großvater war großer Formel-1-Fan", berichtet Klaus, der allerdings nicht weiß, ob der Opa beim Rennen 1966 dabei war. Nun darf es in die Hände eines anderen düsen. Was es dafür wohl geben kann?
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Detlev Kümmel gibt bei der Expertise Gas: Man sieht, wie Horst Lichter schon richtig erkannt hat, Graham Hill, der einen Ferrari vor sich hertreibt. Im roten Bolliden: der Fahrer John Surtees vor der Kulisse des Fürstentums Monaco.
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Es war der Illustrator Michael Turner, der das Poster mit der Nummer 402 einst schuf. "Man weiß jedoch nicht, wie hoch die Auflage wirklich war", gibt Detlev Kümmel zu Protokoll. Bis zur 850 sei es nach seinem Wissen schon mal aufgetaucht.
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Das Besondere an diesem Exemplar: die Unterschriften! Unter anderem McLaren ist dort verewigt, "was 1966 ein Novum war: Es war auch der erste Auftritt damals von McLaren". Wenn das mal nicht den Wert des Objekts steigert ...
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Doch dann folgt das große Aber: Der Fachmann erkennt, dass dieses Poster nur die Vervielfältigung eines durch Autogramme individualisierten Plakats ist. "Das ist also einfach ein Druck. Leider."
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2.500 Euro hätte es gegeben, wäre es das Original. Was nun? Kümmel würde dazu raten, dass die Händlerkarte "in der Buchse" bleibt.
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Horst Lichter geht mit. Er muss die Notbremse ziehen: Den Verkäufern darf er keine Händlerkarte geben. Die Enttäuschung ist groß.
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Besser läuft es beim nächsten Objekt: Verkäufer Jörg hat einen Wandteller dabei, den er von der Schwiegermutter geerbt hat. Das Dekostück aus dem Hause Villeroy & Boch entstand 1895 und ist laut Friederike Werner 200 bis 250 Euro wert.
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Als Jörg die Antiquität den Händlern serviert, ist vor allem David Suppes begeistert. 220 Euro zahlt er dafür.
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Weiter geht's mit hübschem Geschirr. Marianne und ihr Zwillingsbruder Alex tischen eine edle Anbieteschale von kurz vor 1900 auf. Der Flohmarktfund bringt es auf 300 bis 350 Euro.
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Nur 30 Schweizer Franken hat Marianne dafür einst bezahlt, nun geht die Schale sogar für 500 Euro an Anaisio Guedes.
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Den kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry haben Barbara und ihr Enkel Julian in Form einer Brosche dabei. Für das Unikat aus den 80-ern aus Gold und Silber mit Edelsteinen sind 400 Euro erwünscht. Deutlich mehr errechnet Heide Rezepa-Zabel: Das "sehr beliebte Motiv" kann 1.400 bis 1.600 Euro einbringen.
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Auch wenn man laut Autor nur mit dem Herzen gut sieht, erkennen die Händler doch das Wesentliche an dieser Brosche von Hans Leo Peters. 1.200 Euro bezahlt David Suppes gerne dafür.
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Für entspanntes Sitzen soll der als Nächstes präsentierte Designer-Schaukelstuhl dienen. Wer möchte Platz nehmen für einen Schätzpreis von 600 bis 700 Euro?
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Die Händler schaukeln sich bei ihren Angeboten nur langsam hoch. Neuer Besitzer des Möbelstücks aus Dänemark - entworfen 1944 von Hans J. Wegner - ist am Ende Jan Cizek für 420 Euro.
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Etwas für den großen Auftritt wollen Myrta und Benno veräußern: Das pompöse Schmuckset stammt ursprünglich aus Thailand und glänzt mit circa 250 Saphiren und 140 Brillanten. Der Wunschpreis hat es in sich: 15.000 Euro!
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Der realistische Wert liegt sehr viel niedriger bei 5.000 bis 6.000 Euro. Verkauft werden sollen Kette & Co. trotzdem. Auf immerhin 3.900 Euro beläuft sich das Höchstgebot von Susanne Steiger.