Detlev Kümmel, Bild von Christian Rohlfs, Horst Lichter, Verkäufer Piet, Verkäuferin Anja
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Horst Lichter erkennt in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" das Motiv auf dem Bild - obwohl es sich um die von ihm wenig geschätzte moderne Kunst handelt. Doch die "schwierige Thematik" hat es nicht leicht im Händlerraum. Trotz großen Künstlernamens findet sich nur schwer ein Abnehmer.
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Anja aus Neustadt in Holstein hat das kleine Kunstwerk vor zehn Jahren von einer Großtante geerbt. Seitdem liegt es unbeachtet im Kleiderschrank. Vergangenes Jahr scheiterte dann der Verkauf in einem Auktionshaus. Jetzt versuchen Mutter und Sohn Piet, das Bild in der ZDF-Sendung loszuwerden. Lichter sieht gute Chancen: "Das lag am Auktionshaus."
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"Das ist ein typisches Kleiderschrank-Bild", sagt Lichter und lacht. Doch dafür ist das Bild des namhaften Künstlers viel zu schade, weiß Detlev Kümmel. Christian Rohlfs hat das Bild unten rechts signiert. Nach seinem Kunststudium in Weimar erlangte Rohlfs nach einem Ruf an die Folkwangschule in Hagen auch international Ansehen mit seiner Kunst.
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Auf dem mit Tempera auf Papier gemalten Bild hat Lichter "einen kräftigen Herrn" erkannt. Der hochrote Kopf und die geballte Faust zeigen den Mann als "grimmig und wütend", findet auch Kümmel. Das passt in die Entstehungszeit (1919), ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. "Damals gab es eine Menge Kummer und Probleme", weiß der Experte.
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Trotz Echtheitszertifikat, das die Verkäuferin 2024 hat erstellen lassen, scheiterte der Verkauf in der Auktion. Doch immerhin ist das Unikat nun ins Werkverzeichnis des Künstlers aufgenommen, betont Kümmel. Der Wunschpreis liegt bei 2.000 Euro. "Ne Menge Geld für ein kleines Bild", findet Lichter.
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"Christian Rohlfs ist weltbekannt", wiederholt Kümmel, der den Wert des Kleinformats höher einschätzt: auf 2.500 bis 3.000 Euro. "Sehr schön", freut sich Piet und Horst Lichter jubelt mit. "Du haust die Händler in die Ecke, da bin ich mir ganz sicher", glaubt der Moderator. Doch mit seiner Vorhersage liegt er leider falsch.
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Im Händlerraum dämpfen die "schwierige Thematik" und der gescheiterte Verkauf in der Auktion vor einem Jahr die Stimmung. Laut Susanne Steiger werde ein Bild "in unserer Fachsprache 'etwas verbrannt'" genannt, wenn es in einem Auktionshaus nicht verkauft wird. David Suppes kennt hingegen nicht mal den Namen des Künstlers.
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Steiger bietet dennoch 500 Euro. In kleinen Schritten steigt der Preis auf 800 Euro. Doch danach ist erst mal Schluss. Die Verkäuferin wirkt enttäuscht. Christian Vechtel fragt deshalb lieber mal nach dem Wunschpreis. Der liegt nach wie vor bei 2.000 Euro.
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"Das Ergebnis aus der Auktion ist weltweit nachvollziehbar und das schränkt den Kundenkreis ein", erklärt Steiger weiter. Das muss nun auch die Verkäuferin einsehen, die jetzt auch mit 1.000 Euro zufrieden wäre: "Vierstellig wäre schon schön." Suppes hat Erbarmen und bietet die gewünschten 1.000 Euro.
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Danach meldet sich Piet zu Wort und betont den guten Zustand, "obwohl das Bild von 1919 ist". Damit lockt er Christian Vechtel tatsächlich 200 Euro mehr aus der Tasche. Bei 1.200 Euro steigt Suppes dann aus und seufzt: "Schwere Kost!" Käufer Vechtel ist dennoch zufrieden mit dem Bild und betont nun seine "Symbolkraft".
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Als weiteres Objekt der Sendung bringt Roman aus Breitscheid eine Siebträger-Espressomaschine mit, die er dem Besitzer eines Pizzaladens abgekauft hat. Doch jetzt passt sie nicht in seine Küche. Detlev Kümmel datiert die Maschine von La San Marco in die 1970er-Jahren.
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Der Wunschpreis liegt bei 500 Euro und den Wert schätzt auch Experte Kümmel. Im Händlerraum zahlt David Suppes nach einer Verhandlung 420 Euro für die funktionstüchtige Maschine.
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Gabriele aus Essen hat als junges Mädchen einen Silberstift bei einem Malwettbewerb von Faber Castell als Preis erhalten. Das Objekt stammt auch von dem deutschen Schreibwahren-Hersteller und ist Heide Rezepa-Zabel zufolge von 1971 nach der Vorlage des Karlsruher Silberstifts von Albrecht Dürer entstanden.
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Die Verkäuferin wünscht sich 40 Euro. Expertin Rezepa-Zabel schätzt noch auf 50 bis 80 Euro. Für den Silberstift im Originalkarton zahlt Händler Jan Cizek 60 Euro.
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Adele aus Heuchelheim hat eine Porzellangruppe dabei, die sie von ihrer Cousine geschenkt bekommen hat. Friederike Werner lobt zuallererst den perfekten Zustand der zwei Schwäne, die der deutsche Designer Hans Achtziger für Hutschenreuther um 1960 entworfen hat. Die Ausführung stammt von 1968/69.
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Die Verkäuferin wünscht sich 400 Euro für ihr "Prachtstück". Expertin Werner taxiert 200 bis 250 Euro, denn "diese Stücke sind nicht mehr so begehrt wie früher". Die Händlerkarte wird dennoch angenommen.
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"Oh mein Gott, wie schön sind die denn?", sagt David Suppes und strahlt, als er die Schwäne aus Porzellan im Händlerraum sieht. Nach einigen Geboten erhält aber Jan Cizek für 250 Euro den Zuschlag für das "dekorative Stück".
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Ursula aus Höchst-Dusenbach will Schmuck aus Peru verkaufen, den ihre Eltern einst auf einer Reise in Südamerika erworben haben. Heide Rezepa-Zabel datiert Armband und Ring mit Relief-Motiven der indigenen Kulturen in den 1970er-Jahren.
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Für das Set aus 750er-Gold und dem Mineral Chrysokoll wünscht sich die Verkäuferin 4.000 Euro. Die Expertin schätzt bei einem Goldwert von 5.100 Euro insgesamt bis 5.600 Euro. Susanne Steiger zahlt nach einem Duell mit David Suppes 5.600 Euro.
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Birgit und Theo aus Schloß Holte-Stukenbrock sind beim Aufräumen auf ein Besteck-Set gestoßen, das sie in den 1980er-Jahren in London erworben haben und nun verkaufen möchten. Friederike Werner datiert das Frühstücksbesteck auf 1922 und die Buttermesser auf 1908.
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Für das Besteck aus 925er-Silber für sechs Personen wünscht sich das Paar 500 Euro. Allein der Materialwert liegt schon bei 600 Euro. Insgesamt schätzt Expertin Werner 800 Euro und Susanne Steiger zahlt auch 800 Euro.