Es wäre eine Revolution im deutschsprachigen Fernsehen: Wie mehrere Medien berichten, experimentiert die ARD aktuell mit einer 15 Minuten längeren Ausgabe der "Tagesschau". Das könnte sich auch auf die Primetime aller Sender auswirken.
Revolution im deutschen Fernsehen? Wie unter anderem DWDL berichtet, sollen bei ARD Aktuell in Hamburg angeblich diese Woche testweise "Tagesschau"-Sendungen mit einer Länge von 30 Minuten produziert worden sein.
Zuvor hatte bereits "Medieninsider" über das Gerücht berichtet, dass das Nachrichtenformat verlängert werden könnte. Demnach würde die Informationssendung künftig nicht mehr nur bis 20:15 Uhr laufen, sondern bis 20:30 Uhr. Das würde auch die sogenannte Primetime von 20:15 Uhr auf 20:30 Uhr verschieben, nach der sich sämtliche Sender mit ihrem Abendprogramm richten.
"Tagesschau": Intern wird wohl getestet
Laut DWDL soll die Idee dafür von Programmdirektorin Christine Strobl stammen. Weiter heißt es, dass sie schon im vergangenen Jahr dafür geworben hatte, allerdings nur wenig begeisterte Reaktionen erhalten hatte. Auch jetzt scheint der Zuspruch für die Idee wohl nicht groß.
DWDL zitiert einen "führenden Kopf im ARD-Kosmos, der nicht genannt werden will", mit dem Urteil, es würde sich dabei um eine "kurzsichtige Machtdemonstration" handeln, die "ohne Not zu einer Unzeit des medienpolitischen Diskurses" käme.
Auch die "Bild" berichtete am Mittwoch von den Gerüchten - und will aus Senderkreisen erfahren haben, dass "intern vieles getestet wird, ob es zu der Sendungsverlängerung kommt, steht jedoch nicht fest."
Ein früherer Beginn der "Tagesschau", also um 19:45 Uhr, um die Primetime nicht zu verändern, fällt übrigens aus, wie es auch heißt, weil ARD Media nur bis 20 Uhr Werbung verkaufen darf.
Die älteste Sendung im deutschen Fernsehen
Die Tagesschau ist die älteste, noch bestehende Sendung im deutschen Fernsehen sowie die meistgesehene Informationssendung. Nach eigenen Angaben der ARD aus dem Jahr 2023 kam die Nachrichtensendung im Jahr 2021 im Schnitt auf mehr als elf Millionen Zuschauer, was damals auch mit der Pandemie zusammenhing und dem erstarkten Bedürfnis nach seriösen Nachrichten. Nach Corona hat das Interesse wieder etwas nachgelassen. (mia/spot) © 1&1 Mail & Media/spot on news