Die in Istanbul geplanten direkten Gespräche über eine mögliche Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland könnten erst am Freitag beginnen. Die USA haben keine großen Erwartungen.
Die ursprünglich für Donnerstagnachmittag in Istanbul geplanten direkten Gespräche über eine mögliche Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland könnten sich nach den Worten des ukrainischen Präsidenten
Selenskyj bedauerte die Zusammensetzung der russischen Delegation und erklärte, die Russen würden die Gespräche "leider nicht ernst genug" nehmen. Zuvor hatte Selenskyj erklärt, bei den russischen Vertretern handele es sich um eine "Schein"-Delegation mit unklarem Mandat. Nach Angaben des Kreml werden für Russland Präsidentenberater
Gespräche zwischen Russland und Ukraine womöglich erst Freitag
Die ukrainische Delegation ist nach den Worten Selenskyjs hingegen "auf höchster Ebene" angesiedelt. Geleitet werde sie von Verteidigungsminister Rustem Umerow. "Das Außenministerium, das Präsidialamt, die Armee, unsere Geheimdienste" seien vertreten, "um jegliche Entscheidungen zu treffen, die zu einem gerechten Frieden führen können", sagte Selenskyj.
Die Delegationen aus Russland und der Ukraine sollten ab Donnerstagabend in Istanbul über eine mögliche Waffenruhe für die Ukraine verhandeln. Es wären die ersten direkten Verhandlungen zwischen beiden Seiten seit mehr als drei Jahren. Die russische Delegation kam nach Angaben russischer Staatsmedien bereits am Morgen in der Türkei an.
Trump glaubt nicht an Fortschritt bei Ukraine-Gesprächen
Moskau betrachte die Gespräche mit Kiew als Fortsetzung der gescheiterten Verhandlungen zu Beginn seiner Invasion in der Ukraine im Jahr 2022, sagte der russische Delegationsleiter Medinski in Istanbul. Das russische Team verfüge über die "notwendigen Kompetenzen" für die Verhandlungen. Die russischen Vertreter würden "nach möglichen Lösungen und Berührungspunkten suchen".
US-Präsident
Rubio: USA haben keine hohen Erwartungen
Auch US-Außenminister Marco Rubio äußerte sich pessimistisch. "Wir haben keine hohen Erwartungen daran, was morgen passieren wird", sagte Rubio am Donnerstagabend im türkischen Antalya. Er glaube nicht, dass es einen Durchbruch in den Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine geben werde, bis US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin sich "Angesicht zu Angesicht gegenüber sitzen", fügte er hinzu.
Selenskyj war am Donnerstag nach Ankara geflogen, nachdem er Putin aufgefordert hatte, zu direkten Gesprächen ebenfalls in die Türkei zu kommen und damit zu beweisen, dass er einen Frieden anstrebe. Trump sagte auf eine Nachfrage von Journalisten mit Blick auf Putins Abwesenheit: "Es war klar, dass er nicht kommen würde. Er wollte kommen, aber er dachte, ich würde auch kommen. Er kam nicht, weil ich nicht da war." (afp/bearbeitet von mt)