Alkohol am Steuer: So unterschiedlich sind die Regeln in Europa

Mit dem Auto in den Urlaub? Dann besser vorher die Promillegrenze checken. Alkohol am Steuer wird in europäischen Ländern sehr unterschiedlich geahndet: von 0,0 bis 0,8 erlaubten Promille – und von eher geringem Bußgeld bis zu einem Monatsgehalt.

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Ein Gläschen Wein zum Essen oder ein Bier am Abend – was in Deutschland mit 0,5 Promille noch erlaubt ist, kann im Ausland bereits teuer werden. Für Alkohol am Steuer gelten in manchen europäischen Ländern deutlich strengere Regeln und höhere Strafen. Andere Länder sind hingegen kulanter.

Die meisten Länder setzen auf 0,5 Promille

In den meisten europäischen Ländern – darunter Frankreich, Italien, Kroatien und die Niederlande – liegt die Promillegrenze wie in den deutschsprachigen Ländern laut ADAC bei 0,5. In Rumänien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn wird das Fahren unter Alkoholeinfluss hingegen gar nicht geduldet: Hier gilt eine strikte Null-Promille-Grenze.

Die meisten anderen europäischen Länder setzen ihre Promillegrenze dazwischen an: Mit 0,2 Promille dürfen Autofahrerinnen und Autofahrer in Estland, Norwegen, Polen und Schweden unterwegs sein. Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Serbien setzen auf eine 0,3-Promille-Grenze. Litauen ist das einzige europäische Land mit einer Promillegrenze von 0,4.

Das europäische Land mit der höchsten Promillegrenze für Alkohol am Steuer ist Großbritannien mit 0,8 Promille. Allerdings gilt diese Regel nicht in Schottland, dort liegt die Grenze wie in den meisten anderen europäischen Ländern bei 0,5 Promille.

Wo die Bußgelder besonders hoch sind

Doch nicht nur die Promillegrenzen, auch das anfallende Bußgeld bei Überschreitung der Grenze variiert stark: Während in Deutschland dafür mindestens 500 Euro fällig werden, starten die Bußgelder in Frankreich bei 135 Euro, in der Schweiz hingegen erst bei 600 Euro.

Besonders teuer wird es auf Malta: Hier beginnen die Strafen bei 1.200 Euro. Auch in Litauen und Estland (beide ab 800 Euro) sind die Bußgelder vergleichsweise hoch. In Dänemark kann es bei Alkohol am Steuer sogar zum Verlust eines ganzen Netto-Monatsgehalts kommen, während in Schweden und Finnland die Strafen nach Tagessätzen berechnet werden.

Erstaunlich niedrig sind die Bußgelder in einigen osteuropäischen Ländern: In Serbien beginnen die Strafen bei 40 Euro, in der Türkei bei 50 Euro und in Montenegro bei 70 Euro.

Großbritannien stellt nicht nur hinsichtlich der Promillegrenze, sondern auch in Bezug auf das Bußgeld eine Ausnahme dar: Dort gibt es keine Obergrenze für Geldstrafen.

Bußgelder für Überschreiten der Promillegrenze im Überblick

Auch Radfahrer müssen aufpassen

Nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer müssen auf ihren Alkoholkonsum achten. In Ländern wie Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, den Niederlanden, Portugal, der Schweiz und Spanien gilt für Radfahrer eine Promillegrenze von 0,5.

In Polen liegt die Grenze bei 0,2 Promille, in Tschechien gilt für Radfahrer ein komplettes Alkoholverbot. Mehr trinken dürfen Radfahrer in Österreich: Hier sind 0,8 Promille erlaubt. Besonders großzügig ist allerdings Deutschland mit einer Grenze von 1,6 Promille für Radfahrer.

Einige Länder wie Finnland, Norwegen und Schweden haben keine feste Promillegrenze für Radfahrer. Stattdessen gilt dort ein allgemeines Verbot, mit dem Fahrrad zu fahren, wenn man alkoholbedingt nicht zum sicheren Führen des Rades in der Lage ist. Die Strafen werden in diesen Ländern einkommensabhängig festgelegt.

Wer im Ausland unterwegs ist, sollte sich also vorab über die geltenden Promillegrenzen informieren. Generell gilt aber ohnehin: Lieber ganz auf Alkohol verzichten, wenn man noch fahren muss. (bearbeitet von ali)