Die neue Historienserie "Chief of War" entführt auf die Insel Hawaii vor über 200 Jahren. Superstar Jason Momoa spielt nicht nur die Hauptrolle, sondern zog auch im Hintergrund die Fäden. Lohnt sich das Streamen?

Der allseits beliebte Mime Jason Momoa (46) eilt von Erfolg zu Erfolg. Erst in diesem Jahr spielte er die Hauptrolle in "Ein Minecraft Film", der Videospieladaption, die knapp eine Milliarde US-Dollar an den weltweiten Kinokassen einbrachte. Doch seit dem Jahr 2015 trägt der auf Hawaii geborene US-Superstar ein Herzensprojekt mit sich herum, das jetzt verwirklicht werden konnte: die epische Historienserie "Chief of War", die auf den Hawaii-Inseln am Ende des 18. Jahrhunderts spielt.

Das Besondere an dem Projekt "Chief of War", das am 1. August und damit Momoas 46. Geburtstag startet: Nicht nur ist der Serien-Cast vornehmend polynesisch, auch sprechen die Darsteller und Darstellerinnen in jenen Szenen, die sich auf den Hawaii-Inseln zutragen, größtenteils Hawaiianisch. Hier ist für das Publikum das Lesen von Untertiteln angesagt. Dieser Umstand macht die sehenswerte und stellenweise atemberaubende Historien-, Abenteuer- und Kriegsserie des Prestige-Streamingdienstes Apple TV+ jedoch ungleich authentischer.

Darum geht es in "Chief of War"

Im späten 18. Jahrhundert führen die vier großen Insel-Königreiche Hawaiis - O'ahu, Kaua'i, Maui und Hawai'i - permanent miteinander Krieg. Doch eine alte Prophezeiung kündigt die Ankunft eines großen Königs an, der den Frieden bringen soll. Der Krieger Ka'iana (Momoa) hat sich geschworen, nicht mehr zu kämpfen und zu morden, als ihn sein ehemaliger Herr, König Kahekili ("Star Wars"-Star Temuera Morrison, 64), zurück zu den Waffen ruft und in einen verhängnisvollen Konflikt verwickelt.

Im Verlauf der Ereignisse lernt Ka'iana auch die Europäer kennen und besucht Orte, an denen diese leben. Zurückgekehrt nach Hawaii wird der mutige Krieger in einen blutigen Machtkampf hineingezogen.

Deswegen ist die Serie sehenswert

Seit zehn Jahren wollten Hauptdarsteller, Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Jason Momoa und sein Co-Serienschöpfer Thomas Paʻa Sibbett die Geschichte von "Chief of War" angehen, die übrigens auf realen Ereignissen basiert. Doch bevor es dazu kam, machten beide erst Karriere in Hollywood, um sich dann mit viel kreativer Freiheit und den beträchtlichen Finanzmitteln des Streamingdienstes Apple TV+ ausgestattet ihrem Herzensprojekt zu widmen.

Ziel war es, "Chief of War" aus der Perspektive der indigenen Bevölkerung Hawaiis zu erzählen und tief in die Kultur des polynesischen Volks einzutauchen. Daneben wird auch der erste Kontakt des Inselvolkes mit westlichen Seeleuten Thema. Diese planen rasch, das Inselvolk zu kolonialisieren.

Jason Momoa im Lendenschurz

Für die Dreharbeiten Hawaiianisch zu lernen, war für den in Iowa aufgewachsenen Hauptdarsteller Momoa "das Schwerste in meinem Leben", verriet er im Interview mit dem Magazin "GQ". Sein Sprachtrainer lebte zur Vorbereitung mit Momoa und die beiden "versuchten, die ganze Zeit zu arbeiten".

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Diese Mühen jedoch haben sich mehr als ausgezahlt. Neben der historischen Genauigkeit besticht "Chief of War" mit atemberaubenden, natürlichen Landschaften - gedreht wurde auf Neuseeland und Hawaii - sowie packenden Actionszenen, in denen gerade zu Beginn der Serie die Hawaiianer mit Speer, Beil und Messer auf martialische Weise aufeinander losgehen.

Die entfernt an den letztjährigen, riesigen Serienerfolg und Emmy-Abräumer "Shōgun" erinnernde Serie stellt auch nicht zuletzt ein Fest für Fans von Jason Momoa dar. Denn der sympathische Hüne spielt nicht nur in den Actionsequenzen seine beeindruckende Physis voll aus, sondern läuft in den auf Hawaii spielenden Szenen meist nur mit einem Lendenschurz bekleidet herum. (lau/spot)  © spot on news