Die Regisseurin Mascha Schilinski geht für Deuschland ins Oscar-Rennen: Ihr Drama "In die Sonne schauen" soll den Oscar für den Besten internationalen Film holen.

Das Drama "In die Sonne schauen" der Regisseurin Mascha Schilinski (41) geht für Deutschland ins Rennen um den Oscar in der Kategorie Bester internationaler Film. Das hat German Films, der Vertretung des deutschen Films auf internationaler Bühne, bekannt gegeben. Der Film, der in Cannes bereits mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, setzte sich gegen vier Mitbewerber durch.

"In die Sonne schauen" spielt über einen Zeitraum von 100 Jahren. Vier Frauen in vier verschiedenen Dekaden bewohnen darin einen Bauernhof in der Altmark. Thematisch geht es um häusliche Gewalt, verdrängte Traumata und unerfüllte Sehnsüchte. Der Film startet am 28. August in den deutschen Kinos.

Gerade in Cannes, bald im Kino: Mascha Schilinskis "In die Sonne schauen"

Der Film erzählt von einem Hof in der Altmark - und von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen, die dort wohnen. Die Leben von Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) sind auf unheimliche Weise miteinander verwoben. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit. Mascha Schilinskis "In die Sonne schauen" läuft als einziger deutscher Beitrag im Wettbewerb von Cannes und startet am 11. September in den Kinos.

Jury bezeichnet "In die Sonne schauen" als "formal kompromisslos und künstlerisch einzigartig"

Schilinskis Werk sei "formal kompromisslos, emotional existenziell und künstlerisch einzigartig - ohne Parallele im deutschen und internationalen Kino", heißt es zur Begründung der Auswahl von der neunköpfigen Jury von German Films. "Ein Jahrhundert umspannend, verwebt der Film die Leben von vier Frauen, die gegen Enge, Gewalt und gesellschaftliche Zwänge kämpfen. Ein Werk von seltener Dringlichkeit, meisterhaft inszeniert, poetisch, universell, mutig."

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Die Regisseurin selbst sprach von einer "großen Ehre", Deutschland bei den Oscars zu vertreten. "Wir freuen uns unglaublich über die Anerkennung und den Zuspruch, den wir augenblicklich mit unserem Film erfahren", so Schilinski weiter.

So geht es weiter

Vier andere Titel waren ebenfalls ins Rennen gegangen, zogen jedoch in der Jury-Entscheidung den Kürzeren:

  • "Amrum" von Fatih Akin mit Diane Kruger,
  • "Riefenstahl", eine von Sandra Maischberger produzierte Doku (Regie: Andres Veiel)
  • "Cranko" von Joachim Lang mit Sam Riley
  • "Tiger" von Dennis Gansel, eine Eigenproduktion des Streaminganbieters Amazon

Noch steht "In die Sonne schauen" allerdings nicht als Oscar-Kandidat fest. Zunächst wird am 16. Dezember eine Shortlist für die Kategorie Bester internationaler Film verkündet. Die fünf letztlich nominierten Filme entstammen dieser Shortlist und werden am 17. Januar 2026 bekannt gegeben, heißt es auf der Webseite von German Films. Die 98. Oscarverleihung geht dann am 15. März 2026 über die Bühne. (lau/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news