Tobias Eckerlin hat bei den Student Academy Awards in New York die Gold-Trophäe gewonnen. Sein animierter Kurzfilm "A Sparrow's Song" über eine Frau und einen verletzten Spatzen im Zweiten Weltkrieg überzeugte die Jury. Der 32-Jährige aus Schwetzingen hatte drei Jahre an dem Projekt gearbeitet.

Der deutsche Regisseur Tobias Eckerlin (32) hat einen der begehrten Studenten-Oscars gewonnen. Bei der Vergabe der 52. Student Academy Awards in New York holte der 32-Jährige in der Sparte Animation die Trophäe in Gold. Sein animierter Kurzfilm heißt "A Sparrow's Song" und basiert auf einer wahren Geschichte.

Insgesamt setzten sich zwölf Filme in dem Studenten-Wettbewerb durch. In diesem Jahr waren mehr als 3.000 Beiträge von knapp 1.000 Studieneinrichtungen aus aller Welt eingegangen. Neben Eckerlins Film wurden in der Kurzfilm-Sparte Animation zwei weitere Gewinnerfilme von Hochschulen in Frankreich und den USA mit den Trophäen in Bronze und Silber ausgezeichnet.

Londoner Luftschutzwartin und ihr Spatzen

In dem gut neunminütigen Film erzählt Eckerlin von einer verwitweten Luftschutzwartin in London. Sie findet mitten im Zweiten Weltkrieg einen sterbenden Spatzen, den sie zu retten hofft. Über ihr Klavierspiel entsteht eine Bindung. Im Luftschutzbunker sorgt der kleine Vogel nach seiner Genesung für Unterhaltung und bringt etwas Hoffnung.

Eckerlin, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, stieß mehr oder weniger zufällig bei Recherchen auf die wahre Geschichte der Britin Clare Kipps und ihres Spatzen Clarence. Die Erzählungen aus dem Tagebuch der Frau während des Zweiten Weltkriegs habe ihn sehr berührt. Zwölf Jahre hätten die beiden seinen Recherchen zufolge zusammen gelebt.

A Sparrow's Song | Trailer (2025)

A Sparrow's Song | Trailer (2025) © YouTube

Es gibt keinen Dialog im Film, auch die Gesichter der Protagonisten kommen nur am Rande vor. Der Fokus liegt zum Beispiel nur auf den Händen der Luftschutzwartin. Musik und Licht spielen außerdem in dem Film eine zentrale Rolle. In einem Video, das bei der Preis-Zeremonie gezeigt wurde, erklärte Eckerlin: Für ihn sei dies eine Geschichte, wie man Trauma überwinden und zu sich finden kann, indem man anderen hilft.

Eckerlin bedankte sich bei seinen vielen Mitarbeitern, Mentoren und der Filmakademie Baden-Württemberg. Es sei ein wahnsinnig anspruchsvolles und nicht leicht umzusetzendes Projekt gewesen. "Aber wir haben es geschafft", sagte der Regisseur.

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Reihenfolge erst bei Verleihung bekannt

Für die jeweils drei Gewinnerfilme in den Sparten Narrative/Erzählung, Animation, Dokumentation und Alternative/Experimental wurde erst bei der Verleihung die Reihenfolge der Preise - Gold, Silber oder Bronze - bekanntgegeben. Alle Preisträger können mit ihren Filmen auch in den Kurzfilm-Sparten beim Oscar-Wettbewerb 2026 mitmachen. (dr/spot)  © spot on news