Der französische Streamer Jean Pormanove wurde während eines Streaming-Marathons getötet. Tausende Zuschauer wurden Zeugen. Nun haben Rapper Drake und Streamer Adin Ross angekündigt, die Beerdigungskosten zu übernehmen. Die genauen Todesumstände werden aktuell noch von den Behörden untersucht.
Der als Jean Pormanove oder "JP" bekannte Video-Streamer starb am 18. August vor laufender Kamera, nachdem ihn mindestens zwei andere Männer tagelang misshandelt hatten. Der Franzose, bürgerlich Raphaël Graven, hatte sich vor seinem Tod fast zwei Wochen lang filmen lassen und den Stream auf der Plattform Kick übertragen. Während dieser Zeit habe sich Graven unter anderem schlagen, würgen und beleidigen lassen, sagten Internetnutzer, die Teile der Aufnahmen gesehen hatten.
Der 46-Jährige hatte sich mit umstrittenen Formaten und extremen Challenges einen Namen in der Streaming-Szene gemacht und mehr als 500.000 Follower. Der verhängnisvolle Stream war Teil eines zehntägigen Marathons, bei dem mehrere Streamer rund um die Uhr live sendeten, um ein möglichst großes Publikum zu erreichen.
Drake und Adin Ross zeigen sich bestürzt
Der Fall löste nicht nur in Frankreich Bestürzung aus, auch international schlug er hohe Wellen. So kündigten Rapper Drake und US-Streamer Adin Ross nun an, die Beerdigungskosten für Pormanove zu übernehmen. "Das ist schrecklich und ekelhaft. Wer auch immer daran beteiligt war, verdient schwerwiegende Konsequenzen", schrieb Ross auf seinem X-Account. "Ich habe gerade mit Drake gesprochen. Drake und ich werden die Beerdigungskosten übernehmen. Das wird ihn nicht zurückbringen, aber es ist das Mindeste, was wir tun können."
Es ist nicht das erste Mal, dass Drake in einer tragischen Situation hilft. Bereits 2022 spendete er gemeinsam mit dem Rapper The Game jeweils 10.000 Dollar für die Beerdigung einer Familie, die bei einem Hausbrand in Ohio ums Leben gekommen war, wie "billboard.com" berichtete.
Ermittlungen im Fall Jean Pormanove dauern an
Nach Pormanoves Tod leitete die Staatsanwaltschaft im südfranzösischen Nizza Ermittlungen ein. Die Behörden konnten die Todesursache nach eigenen Angaben bislang nicht feststellen. Eine Autopsie am Donnerstag schloss nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine "Einwirkung Dritter" aus.
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"Der Tod von Jean Pormanove und die Gewalt, die er erlitten hat, sind absolut schrecklich", schrieb Frankreichs Ministerin für Digitalisierung und KI, Clara Chappaz. Sie schaltete die Rundfunkaufsicht sowie die staatliche Meldestelle für illegale Inhalte im Internet ein. Die Streamingplattform Kick erklärte, dass sie den Tod bedauert. Man untersuche die Umstände mit höchster Dringlichkeit und arbeite mit den Behörden zusammen. (bearbeitet von vit)
Verwendete Quellen
- X-Account von Adin Ross
- billboard.com: Drake to Cover Funeral Expenses of French Streamer Jean Pormanove, Says Adin Ross
- dpa
- afp