Berlin - Der langjährige Dramaturg der Berliner Volksbühne, Carl Hegemann, ist tot. Hegemann starb im Alter von 76 Jahren am vergangenen Freitag, wie die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz mitteilte. Über Jahrzehnte hinweg habe Hegemann den deutschsprachigen Theaterdiskurs geprägt – als scharfsinniger Denker, leidenschaftlicher Kulturkritiker und kühner Erneuerer, heißt es in der Würdigung des Theaters.

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"In enger Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Christoph Schlingensief und Frank Castorf war er mitverantwortlich für eine künstlerische Sprache, die die Volksbühne in den 1990er und 2000er Jahren international bekannt machte." Hegemann habe an zahlreichen renommierten Theater- und Opernhäusern gearbeitet: Thalia Theater Hamburg, Schauspielhaus Bochum, Berliner Ensemble, Burgtheater Wien, Bayreuther Festspiele, Deutsche Oper und Staatsoper in Berlin.

Zuletzt sei er als Schauspieler an den Münchner Kammerspielen in der Inszenierung "Die Vaterlosen" von Jette Steckel zu sehen gewesen. Theater habe Hegemann nicht nur als Kunstform, sondern auch als Ort gesellschaftlicher Auseinandersetzung verstanden. In Leipzig habe er als Professor für Dramaturgie gewirkt. Auch seine Tochter Helene Hegemann wurde als erfolgreiche Autorin bekannt.  © Deutsche Presse-Agentur