Schlagersänger Michael Holm feierte gerade seinen 82. Geburtstag. In einem Interview sprach er jetzt über seinen Alltag und übte scharfe Kritik am Rentensystem in Deutschland.
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"Ich möchte verhindern, dass ich irgendwann einmal gefüttert werden muss. Ich möchte so lange wie möglich selbstbestimmt leben. Dafür muss man etwas tun", sagte Lothar Bernhard Walter, wie Holm mit bürgerlichem Namen heißt, im Gespräch. Um fit zu bleiben, gehe er regelmäßig ins Fitnessstudio, dazu könne er nur jedem raten.
Michael Holm: Erhöhung des Renteneintrittsalters "der einzig mögliche Schritt"
Angesprochen auf das deutsche Rentensystem fand Holm deutliche Worte. "Ich finde es unmenschlich, unwürdig und unverschämt, den Menschen vorzuschreiben, wann sie mit der Arbeit aufzuhören haben." In Deutschland sei es eher das Problem, dass viele Menschen früher aufhören zu arbeiten, so der Sänger.
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Für ihn sei eine Erhöhung des Renteneintrittsalters "der einzig mögliche Schritt". Vor allem kritisierte der 82-Jährige, dass sich in den vergangenen Jahren oder gar Jahrzehnten nicht viel verändert habe. "Wenn man älter ist, sieht man halt auch, wie sich negative Entwicklungen eher verstärken als abschwächen – trotz aller gegenteiliger Behauptungen. Ich sage nur eins: Bürokratieabbau." Er interessiere sich seit den 1960er Jahren für die Politik, seit dieser Zeit werde davon gesprochen, doch "es ändert sich nichts. Das ist dummdreist und peinlich".
Erst vor wenigen Tagen hatte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche Kritik am Rentensystem geäußert und eine Debatte über längere Arbeitszeiten angestoßen. "Wir müssen mehr und länger arbeiten", sagte sie unter anderem in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Ab wann welche Jahrgänge in Rente gehen dürfen, können Sie hier nachlesen. (vit)