Seit sechs Wochen macht der Prozess gegen Rapper Sean Combs Schlagzeilen. Nun entscheiden die zwölf Geschworenen über Schuld oder Unschuld. Doch einer macht Probleme.
Im Prozess gegen
Ungewöhnliche Nachricht an den Richter
Doch bereits nach etwas mehr als einer Stunde schickte die Jury eine ungewöhnliche Nachricht an Richter Arun Subramanian: "Wir haben einen Geschworenen, Nr. 25, der unserer Befürchtung nach den Anweisungen Eurer Ehren nicht folgen kann", hieß es darin übereinstimmenden Medienberichten zufolge.
Es wurde nicht sofort klar, worauf die restlichen elf Geschworenen damit anspielten – die möglichen Spannungen im Jury-Beratungsraum könnten die Urteilsfindung jedoch beeinflussen und ein Urteil angreifbarer machen. Bei dem Geschworenen Nummer 25 handelt sich demnach um einen 51 Jahre alten Wissenschaftler. Nach kurzer Beratung sandte der Richter eine Nachricht zurück an die Geschworenen und erinnerte die zwölf Bürger des Stadtteils Manhattan, dass seinen Anweisungen Folge zu leisten sei. Falls die Probleme mit dem Geschworenen weiter anhalten, könnte Richter Subramanian das persönliche Gespräch mit diesem suchen.
Lebenslange Haftstrafe droht
Der 55-jährige Combs wird unter anderem des Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten beschuldigt. Der Rapper bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Rund sechs Wochen lang waren in dem Verfahren mehr als 30 Zeugen und Zeuginnen befragt worden. In ihrem Schlussplädoyer hatte die Anklage Combs die Leitung eines "kriminellen Unternehmens" sowie unter anderem Kidnapping, Brandstiftung, Bestechung, Zwangsarbeit und Sexhandel vorgeworfen. Die Verteidigung wiederum hatte in ihrem Schlussplädoyer eingestanden, dass der frühere Rap-Superstar häusliche Gewalt begangen habe – jegliche angeklagte Straftat aber bestritten. (dpa/bearbeitet von tas)
Hilfsangebote
- Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016 oder online), das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
- Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
- Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden".
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