Ein großes Porträt vor dem Altar, warme Worte und zahlreiche Gäste: Der verstorbene Carlo von Tiedemann wurde im Hamburger Michel bei einer live übertragenen Gedenkfeier verabschiedet.

Mehr News zu Stars & Unterhaltung

Familie, Freunde, Wegbegleiter und Fans haben sich am 10. Juli im Hamburger Michel eingefunden, um sich bei einer Gedenkfeier von Carlo von Tiedemann (1943-2025) zu verabschieden. Das NDR-Urgestein war am Pfingstsonntag, dem 8. Juni, im Alter von 81 Jahren verstorben und wurde bereits in kleinem Kreis in seiner Heimat Quickborn beigesetzt.

Von seinem Haussender wurde die Gedenkfeier auch live übertragen. Gespielt von der NDR Bigband, begann die Veranstaltung mit der Erkennungsmelodie von "Die aktuelle Schaubude", durch die Carlo von Tiedemann auch lange geführt hatte. Pastorin Julia Atze sagte, dass man sich "eigentlich noch gar nicht vorstellen" könne, dass seine Stimme nicht mehr erklinge.

Zum Abschied wird AC/DC gespielt

Pianist und Komponist Joja Wendt (60) spielte mehrere Stücke am Klavier. Einst habe der Verstorbene sich von ihm ein Lied von AC/DC gewünscht. Und diesen Wunsch erfüllte er Carlo von Tiedemann auch mit einer Fassung von "Thunderstruck" während der Gedenkfeier zu großem Applaus.

Vor einem Porträtfoto in der Nähe des Altars erzählten Moderatorin Julia Westlake (53) und ESC-Legende Peter Urban (77) in einer längeren Rede unter anderem Anekdoten aus den vielen Jahren mit von Tiedemann. Er sei "einer von den besten, wenn nicht sogar der Beste" gewesen, sagte Westlake - auch wenn der Verstorbene offenbar ein ganz schrecklicher Beifahrer war. Carlo von Tiedemann habe seinen Job geliebt, aber auch die Stille und "seine Familie war seine Kraft". Schon seit ihrer Kindheit habe er sie im Radio und Fernsehen begleitet: "Einen besseren Begleiter in diesem Medienwahnsinn kann man sich wirklich nicht wünschen." Und sie habe niemals auch nur "einen Menschen getroffen, der Carlo nicht mochte".

"Die beliebteste Stimme des Nordens"

"Wir haben so viele großartige Zeiten zusammen erlebt", erinnerte sich Urban an einen immer verlässlichen Freund. "Carlo liebte seine Hörerschaft, aber auch die Menschen, mit denen er zusammenarbeitete. Und die liebten ihn", sagte der ehemalige ESC-Kommentator. "Er war ein Original, ein Unikat von ungebremster Menschenfreundlichkeit." Sein Kollege und Freund sei "die beliebteste Stimme des Nordens" gewesen, "in ganz Deutschland gab es nichts vergleichbares".

Auch Sängerin Mary Roos (76) kam gegen Ende der Trauerfeier zu Wort. "Carlo war immer dann gut, wenn er mit Menschen zu tun hatte", erinnerte sie sich - und alle habe er gleich behandelt, "egal ob prominent oder nicht". Carlo von Tiedemann habe sich "nie verbiegen lassen, und das war auch gut so". In der Branche kenne sie kaum Menschen, die so uneitel seien, wie er es war.

Die Gäste der Trauerfeier, darunter etwa auch TV-Koch Tim Mälzer (54) oder Moderatorin Bettina Tietjen (65), bekamen zum Abschluss die langjährige HSV-Stadionhymne "Hamburg, meine Perle" von Lotto King Karl (58) zu hören. Carlo von Tiedemann war auch mehrere Jahre lang Stadionsprecher beim Hamburger SV. (wue/spot)  © spot on news