Sänger Daniel Küblböck gehörte zu den ersten Stars überhaupt, die sich von RTL zwei Wochen lang ins Dschungelcamp stecken ließen. Wie eine neue Dokumentation über Küblböck, der sich später als trans Frau identifizierte, nun enthüllt, war die Erfahrung im Regenwald für den damals 18-Jährigen alles andere als gut.
Es ist ein Bild, das wohl immer noch viele Reality-TV-Fans mit
2004 nahm Küblböck an der ersten Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" teil, die in Deutschland ausgestrahlt wurde. Ein vollkommen neues Format zu der Zeit, niemand wusste, was die Kandidatinnen und Kandidaten erwartet und was auf sie und auch auf die Zuschauerinnen und Zuschauer zukommen würde.
Nicht einmal die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wussten das. Die BR-Dokumentation "Die Küblböck-Story - Eure Lana Kaiser" rekonstruiert das Leben Küblböcks, der sich später als trans Frau Lana Kaiser identifizierte, mit Archivaufnahmen. In einer davon spricht Küblböck über seine Erfahrungen im Dschungelcamp.
Küblböck übers Dschungelcamp: "Uns wurde sehr viel vorenthalten"
"In der ersten Staffel wurde uns sehr viel vorenthalten", sagt Küblböck in der Doku. Er habe sich also gedacht, "zwei Wochen im Dschungel sitzen und dort ein bisschen Spaß haben, das fand ich nicht wirklich eine schlimme Vorstellung". Ein Jahr vor seiner Dschungelcamp-Teilnahme war er durch "Deutschland sucht den Superstar" berühmt geworden.
Die Realität im Regenwald allerdings habe dann ganz anders ausgesehen, als er sich das vorgestellt hatte. "Der Dschungel war wirklich schlimm", sagt Küblböck weiter. "Da habe ich einige schlimme Sachen erlebt, von denen ich heute noch träume."
Küblböck habe sich davon jedoch nicht unterkriegen oder einschüchtern lassen. In einem späteren Interview, das der Sänger zusammen mit seinem Vater Günther Küblböck gegeben hat und das ebenfalls in der Doku zu sehen ist, erzählt er, dass viele Menschen ihn vor seinem Dschungel-Auftritt nicht ernst genommen hätten. Vor allem Männer, wie er selbst sagt.

"Die dachten, ich hätte sowieso nur Puder in der Handtasche", sagt Küblböck und lacht. Dass sich der Sänger zu dieser Zeit weder als Mann noch als Frau identifizierte, war für die Medien und Comedians wie Oliver Pocher immer wieder Grund, sich über ihn lustig zu machen.
Doch mit seinem Auftritt bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" habe er einige Sichtweisen ändern können. "Am Flughafen klopften mir dann Männer auf die Schulter und sagten: 'Mensch, das hast du aber toll gemacht'. Weil sie meinten, ich bin jetzt 'ein Mann' geworden."
Küblböcks Vater: "Hoffentlich wird das nicht zu viel für ihn"
Küblböck lacht in der Doku immer wieder, während er diese Geschichten erzählt - so erinnern sich mit Sicherheit auch viele an den Sänger: als lustigen und immer fröhlichen Menschen. Sein Vater allerdings äußert in dem Interview auch Bedenken. "Es gab schon Momente, in denen ich mir Sorgen gemacht habe, dass er immer wieder in diese Prüfungen gewählt worden ist", sagt er. "Da habe ich mir gedacht: Hoffentlich wird das nicht zu viel für ihn."
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Auch Dragqueen Olivia Jones kommt in der Dokumentation zu Wort, eine enge Freundin Küblböcks. "Daniel war immer und überall 24 Stunden Daniel Küblböck", sagt sie. "Damit muss man als junger Mensch erstmal umgehen."
Im Jahr 2018 verschwand Daniel Küblböck spurlos von dem Kreuzfahrtschiff AIDAluna vor Neufundland, sein Körper wurde nie gefunden. Drei Jahre später wurde der Sänger für tot erklärt.
"Die Küblböck-Story - Eure Lana Kaiser" läuft am Mittwoch, 27. August, um 23:50 Uhr in der ARD und ist ab dem 26. August in der Mediathek verfügbar.
Hilfsangebote
- Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 0800/1110-111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).
- Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.
Verwendete Quellen
- Presse-Vorführraum der ARD-Mediathek: "Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser"