Jackie Chan gilt seit Jahrzehnten als König des Actionkinos. Doch auch mit Blick auf die am Set erlittenen Verletzungen sitzt er unverrückbar auf dem Thron.

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Seit Kindesbeinen an steht, springt und turnt Jackie Chan (71) nun schon vor der Kamera. Sein erstes Engagement ist auf das Jahr 1962 in "Big and Little Wong Tin Bar" zurückzuführen, der Star war damals gerade einmal sieben Jahre alt. In der Gegenwart zählt Chan inzwischen 71 Lenze, von seinem jugendlichen Tatendrang hat er aber kein bisschen eingebüßt. Im Gegenteil, im dazugehörigen Interview zu seiner Titelstory im Magazin "Haute Living" beteuert er, bis in alle Ewigkeit sein eigenes Stuntdouble bleiben zu wollen.

"Ich mache immer meine eigenen Stunts", wird Chan darin zitiert. "Das ist, wer ich bin. Das wird sich auch nicht ändern, bis ich in Rente gehe - und das wird nie passieren!", scherzt er. Auf Stunts vorbereiten müsse er sich inzwischen nicht mehr, denn: "Wenn man 64 Jahre am Stück trainiert, braucht man keine körperliche Vorbereitung mehr. Alles passiert mit Herz und Seele; es ist Muskelgedächtnis."

Doch könnten sich seine Muskeln auch an die unzähligen Verletzungen erinnern, die sich der Schauspieler im Laufe von über sechs Jahrzehnten im Filmbusiness zugezogen hat, sie würden ihm wohl den Dienst verweigern. Denn zuweilen fehlten nur Millimeter und Jackie Chan würde nicht mehr unter uns weilen.

Jackie Chan hatte unzählige Knochenbrüche

Der menschliche Körper hat über 200 Knochen. "Viele Menschen sagen: 'Jackie, du hast dir schon jeden deiner Knochen gebrochen.' Aber das stimmt nicht", führte er als Gast in der "Steve TV Show" von Steve Harvey einst aus. Doch dann begann er seinen Worten zum Trotz eine beinahe nicht enden wollende Aufzählung all seiner Knochenbrüche, die buchstäblich "von Kopf bis Fuß" reichen.

Der schlimmste davon hätte vor rund 40 Jahren beinahe sein Leben gekostet: Bei den Dreharbeiten zu "Armour of God" sollte er in großer Höhe in einen Baum springen und sich damit zu einem Vorsprung schwingen. Doch ein Ast brach und Chan stürzte eigenen Angaben nach rund acht Meter ungebremst in die Tiefe.

Glück im Unglück: Er landete nicht Kopf voraus auf einem Stein, sondern zunächst auf seiner Schulter. Ein Loch im Schädel trug er aber dennoch davon, ebenso wie eine Hirnblutung - ein Stück Knochen hatte sich in sein Gehirn gebohrt. Eine mehrstündige OP rettete sein Leben, bis heute zollt eine Kunstplatte unter der Kopfhaut von dem schrecklichen Unfall.

Den Kopf hatte er sich rund zehn Jahre zuvor schon schwer verletzt. In "Hand of Death" sollte er von einem fahrenden Truck springen. Dabei schlug er sich seinen Schädel schwer an, performte den Stunt aber umgehend und nun erfolgreich ein zweites Mal. Danach sei er für rund eine Stunde bewusstlos zusammengebrochen.

Wie durch ein Wunder nicht gelähmt

1983 fiel der Star beim Dreh zu "Der Superfighter" ebenfalls aus großer Höhe, hier zuvor an den Zeigern einer Turmuhr hängend. Zwei Markisen bremsten zwar leicht seinen Fall, eine schwere Nackenverletzung, glücklicherweise ohne Lähmungsfolgen, zog sich Chan dennoch zu. An anderen Stellen des Films brach er sich übrigens noch die Nase und einige Finger.

Fünf Verletzungen zum Preis von einer

Beim 1985 erschienenen Actionfilm "Police Story" holte er sich in einem Stunt gleich mehrere unterschiedliche Verletzungen. In einem Einkaufszentrum sprang Chan für eine Szene an eine Stange, glitt diese hinab und durch eine Glasscheibe. Dabei soll er neben Stromschlägen auch starke Verbrennungen an den Händen erlitten haben, ebenso wie mehrere Schnittwunden, Verletzungen an Becken- und Wirbelknochen sowie den obligatorisch gebrochenen Finger.

Chan könnte auch seit fast 50 Jahren auf einem Auge blind sein. 1978 drehte er den Kultklassiker "Drunken Master" und bekam einen Kick des Schauspielers Hwang Jang-Lee unglücklich ins Gesicht, was eine schwere Verletzung einer seiner Augenhöhlen nach sich zog. Nur durch unverzügliche Behandlung - und einmal mehr lächerlichem Glück - könne Jackie Chan bis heute auf beiden Augen sehen.

Es ist nur ein kleiner Auszug der unzähligen Blessuren, die der Schauspieler erleiden musste. Doch zeigen schon sie eindrucksvoll: Neben seiner Widerstandsfähigkeit muss Chan einen sehr stressresistenten Schutzengel haben. Ob sich der 71-Jährige auch beim Dreh seines neuen Films "Karate Kid: Legends" verletzt hat, ist nicht bekannt. Bereits am 29. Mai landet die Fortsetzung des Originals von 1984 in den deutschen Kinos. (stk/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news