Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers steht unmittelbar vor ihrem Umzug auf die Insel Rügen. Die Reaktionen darauf, dass sie nach Ostdeutschland zieht, lassen sie nachdenklich stimmen.

Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers (49) erfüllt sich einen langgehegten Traum und verlegt ihren Lebensmittelpunkt auf die Ostseeinsel Rügen. Was sie am 1. April ankündigte und viele zunächst für einen Scherz hielten, ist wahr: "Die Farm zieht nach Rügen. Im Sommer. Und alle Tiere kommen mit", hatte die leidenschaftliche Hobby-Landwirtin in einem Instagram-Video im April bestätigt.

Im Interview mit der "Welt" verrät die Moderatorin nun weitere Details zu ihrem Umzug: "Auf dem dortigen Grundstück habe ich nun auch zum ersten Mal ein Haus gebaut, was bislang nicht ganz fertig ist. Deshalb bin ich auch bislang nicht vollständig umgezogen, was aber noch im Juli passieren wird." Eigentlich habe sie schon zu Weihnachten einziehen wollen, doch die Baumaßnahmen verzögerten sich.

Eine tiefe Verbindung zur größten deutschen Insel

Doch was zog die Moderatorin ausgerechnet nach Rügen? "In die Insel habe ich mich schockverliebt, als ich sie 2010 das erste Mal besuchte", erklärt Rakers. "Seitdem habe ich dort mehrmals im Jahr Urlaub gemacht, viele Freunde gefunden und fast immer auch mein Pferd mitgenommen."

Besonders das Reiten auf der Insel hat es ihr angetan: "Auf Rügen kann man über schier endlose Stoppelfelder galoppieren, gefühlt bis zum Horizont. Durch die Größe der alten LPG-Felder können die Pferde viel Geschwindigkeit aufnehmen – das ist ein wunderbares Gefühl von Freiheit für Reiter und Pferd." Auch die Natur begeistert sie: "Ich habe immer das Empfinden, dass das Rot des Mohns und das Blau der Kornblume dort noch mal intensiver ist. Das Licht ist besonders auf der Insel und der Boden ist sehr fruchtbar."

Ihr neues Zuhause liegt "unweit der Ostsee", und sie kann den "Rasenden Roland" hören – die historische Dampflokbahn der Insel. Genauere Angaben zum Standort möchte die Moderatorin nicht machen.

Judith Rakers verteidigt Ostdeutschland

Was Rakers allerdings nachdenklich stimmt, sind die Reaktionen auf ihren Umzug. "Als ich meinen Umzug verkündet habe, wurde in Presseartikeln die Frage gestellt: 'Warum zieht Frau Rakers denn nicht nach Mallorca?', und dann wurde heftig darüber diskutiert, wie ich bei diesem Wahlergebnis nur nach Rügen ziehen könne", so die 49-Jährige.

Ostdeutschland zu einer No-go-Area zu erklären, in die man als Westdeutscher nicht umziehen sollte, ist sicherlich nicht die Lösung.

Judith Rakers

Rakers plädiert für mehr Verständnis: "Wir könnten jetzt ein langes Gespräch darüber führen, warum viele Menschen im ehemaligen Osten sich benachteiligt führen, Protest und Richtungswechsel wählen. Woher dieses Gefühl kommt und viel wichtiger: Was wir dagegen unternehmen können. Aber Ostdeutschland zu einer No-go-Area zu erklären, in die man als Westdeutscher nicht umziehen sollte, ist sicherlich nicht die Lösung." Sie empfinde es "als Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, wenn einem nahegelegt wird, doch lieber nach Mallorca zu ziehen als in den Osten von Deutschland".

Judith Rakers über ihre Kinderlosigkeit

Rakers spricht auch offen darüber, dass sie keine eigenen Kinder hat: "Als Kind war ich eine Leseratte, mein Vater aber hatte selten Zeit, mir etwas vorzulesen. Deshalb wollte ich das später anders machen, dachte immer, wenn ich eigene Kinder habe, werde ich mit denen ganz viel lesen. Es wäre natürlich sehr schön, wenn ich das tun könnte, aber es hat halt nicht sein sollen."

Die 49-Jährige versucht jedoch, "immer das Positive zu sehen": "Leider habe ich keine eigenen Kinder, aber ich kann Bücher schreiben und lese für andere Kinder, von denen mir viele sehr liebevolle Briefe schreiben. Das bringt mir unheimlich viel Freude, genauso wie mein Homefarming."

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Auf die Frage, ob sie zufrieden sei und was ihr die endgültige Erfüllung bringen würde, antwortet Rakers schlicht: "Ich bin erfüllt. Ob das endgültig ist, wird sich zeigen."

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Verwendete Quellen