Sonst eher für seinen derben Humor bekannt, hat sich Comedian Oliver Pocher nun einem ernsten Thema gewidmet: Der 47-Jährige besucht das israelische Grenzgebiet zum Gazastreifen und spricht über seine Eindrücke.

Comedian Oliver Pocher hat kurz vor dem zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers das israelische Grenzgebiet zum Gazastreifen besucht. "Raketen und Bomben einschlagen zu hören, macht das Leid auf beiden Seiten greifbar – den Auslöser hier zu sehen und die Auswirkungen in Gaza auf der anderen Seite zu hören", sagte Pocher in dem Kibbuz Nir Oz, während aus dem Gazastreifen Kriegslärm zu hören war. "Ich bin dankbar, mir ein eigenes Bild hier vor Ort machen zu dürfen." Er hatte am Mittwochabend (24. September) auch das besetzte Westjordanland besucht.

Oliver Pocher im Kriegsgebiet: "Ich gucke mir das jetzt mal persönlich an"

In seiner Instagram-Story vom 25. September zeigte sich Pocher in dem Kriegsgebiet. "Ich gucke mir das jetzt mal persönlich an. Ich bin heute nach Tel Aviv geflogen und werde in den nächsten ein, zwei Tagen mit diversen Leuten reden die sowohl Palästinenser als auch Israelis sind", erklärte der 47-Jährige unter schlechter Tonqualität. "Das Ganze werden wir euch nächste Woche zeigen." Weiter hört man ihn in dem Video sagen: "Wir sind natürlich vorsichtig."

Um mit Palästinensern und Israelis über "die aktuelle Situation zu sprechen", wolle er "Richtung Gaza-Streifen, Westbank, Tel Aviv, Jerusalem und Bethlehem" reisen, schreibt Pocher.

In weiteren Storys teilte er Eindrücke aus der Region: Kontrollpunkte, Panzer und "bewaffnete Soldaten an der Tankstelle". In einem Video zeigt Pocher "einen Blick auf Gaza-Stadt und den Gaza-Streifen", wo "vieles komplett zerstört" und "Rauch zu sehen" ist. "Immer wieder sind Drohnen, Bomben und Artillerie-Einschläge zu hören", schreibt er dazu. In einem anderen Video am Abend ist Bombenalarm zu hören.

Oliver Pocher im Kibbuz Nir Oz

Am Freitagmorgen meldete sich Pocher nach eigenen Angaben unmittelbar von dem Grenzzaun, der Israel und Gaza trennt. Hinter ihm sei das "Kibbuz, das angegriffen wurde, wo 150 Menschen ermordet und entführt wurden", erklärte der 47-Jährige.

"Ich werde mich hier mit Leuten treffen, die von den Hamas entführt wurden. Ich mache mir mein eigenes Bild." Er wolle versuchen, "alle Seiten zu verstehen", erklärte Pocher weiter. In der nächsten Story veröffentlichte Pocher seinen Standort: Nir Oz.

Empfehlungen der Redaktion

Gaza-Krieg hält seit zwei Jahren an

Der Gaza-Krieg hatte mit dem beispiellosen Überfall von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen auf das israelische Grenzgebiet begonnen. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Auch im Kibbuz Nir Oz töteten die Terroristen Dutzende von Menschen und richteten schwere Zerstörungen an.

Binnen zwei Jahren wurden dann laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mehr als 65.400 Palästinenser getötet. Israel ist wegen seiner harten Kriegsführung international zunehmend isoliert. (dpa/bearbeitet von ari)