Kurz vor seinem 95. Geburtstag hat Mario Adorf der "Hörzu" ein großes Interview gegeben. Neben einem Blick auf seine berufliche Zukunft überrascht der Darsteller darin mit Aussagen zum Tod.

Er war "Der große Bellheim", trat in Fassbinders "Lola", "Momo" und "Die Blechtrommel" auf. Am 8. September wird der große deutsche Mime Mario Adorf (94) 95 Jahre alt. Im Interview mit der "Hörzu" blickte Adorf jetzt auf sein bewegtes Leben zurück - und teilte auch überraschende Gedanken zum Tod.

Mario Adorf "hätte eigentlich gerne losgelassen"

Auf die Frage, wie er sich mit seinen fast 95 Jahren fühle, antwortete Adorf, er "hätte nicht damit gerechnet, so alt zu werden". Er sei zugleich ganz mit sich "im Reinen" und habe "nicht das Gefühl, dass es noch viel aufzuarbeiten gäbe".

Einer Rückkehr vor die Kamera blickt Adorf indes nicht entgegen. "Ich bin ohne jeden Ehrgeiz in dieser Richtung - und ohne jede Hoffnung", sagt er. Auch sei er sich nicht sicher, "ob ich es physisch überhaupt noch schaffe".

An der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises im vergangenen Herbst konnte Adorf krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Und auch im neuen "Hörzu"-Interview überrascht er mit nachdenklichen Worten zum Tod. "Die Erfahrung, die ich dieses Jahr gemacht habe, war schon sehr negativ", sagt er auf die Frage, ob er immer noch "keine Angst vor dem Sterben habe". Und weiter: "Es gab einen Punkt, an dem ich dachte: 'Das langt jetzt.' Da hätte ich eigentlich gerne losgelassen."

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Sieht sich selbst nicht als Weltstar

Worauf genau Adorf anspielt, bleibt in den Interview-Auszügen zunächst unklar. Der große Schauspieler hat in den vergangenen Jahren nicht mehr vor der Kamera gestanden. Mit seiner Frau Monique Faye lebt er in Saint-Tropez an der französischen Mittelmeerküste.

Trotz seiner über 200 Filmrollen im Lauf seiner über 60-jährigen Karriere sieht sich der als geerdet geltende Adorf nach eigener Aussage übrigens nicht als Weltstar. "Weltstars kommen einzig und allein aus Hollywood", sagte er der "Stuttgarter Zeitung" einmal auf die Frage, wie er sich selbst sehe. (lau/spot)  © spot on news