Über 200 Millionen verkaufte Bücher weltweit: Dan Brown ist einer der populärsten Buchautoren der heutigen Zeit. Am 13. Oktober kommt die Verfilmung seines Buches "Inferno" in die Kinos. Brown war bei den Dreharbeiten mit dabei - dabei hatte er rein gar nichts zu tun.

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Florenz im Frühling. Ein Park mit prächtigen Grünanlagen. Mittendrin steht ein altehrwürdiges Gebäude mit einem Eisentor. Plötzlich läuft Tom Hanks um die Ecke. Er reißt das große Tor auf und rennt hindurch. Ihm folgt eine junge Frau, Felicity Jones. Ebenfalls sprintend. "Cut", ruft einer. Hanks und Jones kommen zurück und verschwinden wieder. Gleich drehen sie diese Szene erneut, mehrere Male.

Im Frühjahr 2015 starteten in Florenz die Dreharbeiten zu "Inferno". Es ist die dritte Verfilmung der Bücher rund um den Symbologen Robert Langdon, gespielt von Tom Hanks. Die ersten beiden Teile, "The Da Vinci Code – Sakrileg" (2006) und "Illuminati" (2009), haben weltweit über 1,2 Milliarden Dollar eingespielt.

Bei den Dreharbeiten ist auch Dan Brown dabei, der Autor der Bücher. Der 52-Jährige ist einer der Bestsellerautoren der heutigen Zeit, seine Bücher wurden weltweit mehr als 200 Millionen Mal verkauft. "Sakrileg" schaffte es sogar in die Top 25 der meistverkauften Bücher aller Zeiten.

Dan Brown sucht ein Plätzchen im Schatten

Doch am Set von "Inferno" ist Brown arbeitslos. Der US-Amerikaner hat seine Schuldigkeit mit dem Schreiben der Romane getan. Bei den Dreharbeiten ist er nur als Zuschauer dabei. Leger gekleidet in schwarzen Turnschuhen, einer Jeans und einem hellblauen Hemd schlendert er hinter den Kulissen herum. Mit den Händen in den Hosentaschen beobachtet er, wie seine Figuren zum Leben erweckt werden.

Obwohl Brown die Welt von "Inferno" erschaffen hat, mischt er sich nicht ein in die Verfilmung. Im Gegenteil: "Es ist aufregend, ja surreal, Charaktere zu kreieren und sie dann im echten Leben zu sehen", sagt er.

Es ist warm in Florenz, die Sonne scheint bei etwa 25 Grad. Brown sucht sich einen Platz im Schatten und findet einen unter einem Pavillon. Er setzt sich auf einen Klappstuhl und lehnt sich zurück: "Es macht eine Menge Spaß, wenn man sich als Schriftsteller klarmacht: 'Das ist ein anderes Medium. Es ist okay, wenn es von meiner Vorstellung abweicht.'"

Erdbeeren naschen am Set von "Inferno"

Sein Buch "Inferno" wird durch eine internationale Starbesetzung zum Leben erweckt, zum dritten Mal mit dem zweifachen Oscar-Preisträger Tom Hanks ("Forrest Gump") in der Hauptrolle. Dazu gesellen sich die Oscar-nominierte Britin Felicity Jones ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") und der Franzose Omar Sy ("Ziemlich beste Freunde").

Auch das Casting habe er dem Star-Regisseur und zweifachen Oscar-Preisträger Ron Howard ("A Beautiful Mind") überlassen. "Ich habe großes Vertrauen in ihn", sagt Brown. "Wenn er etwas verändert, erklärt er es mir. Für mich ist das okay. Ich merke jedes Mal, dass es Sinn ergibt."

Brown steht von seinem Stuhl auf und geht zu einem Kühlschrank. Er holt mehrere Becher voller Erdbeeren heraus und bietet sie den Journalisten an: "Will jemand? Das ist doch genau das Richtige bei diesem Wetter." Lange hat Brown die Becher nicht in der Hand. Er geht zum Kühlschrank zurück und holt Nachschub.

Dan Browns Bücher als Touristenmagnet

Er sei es gewohnt, ohne Aufgabe die Dreharbeiten zu genießen, sagt Brown. "Inferno" wurde unter anderem in Florenz, Venedig oder Budapest gedreht. Jedes Mal sei er lediglich als Tourist dabei gewesen.

Doch als normaler Tourist geht Brown natürlich nicht durch. Viele Städte bieten Dan-Brown-Touren an. Hier werden Orte abgeklappert, die in den Langdon-Romanen vorkommen. Das zieht Touristen an. "Ich komme gerade von einer Buchtour aus 13 Ländern zurück. Und jedes Mal wurde mir der Tourismusbeauftragte der jeweiligen Orte vorgestellt. Die waren heiß darauf, dass ein Roman in ihrer Stadt spielt", meint er.

Im September 2017 erscheint "Origin", Browns fünfter Roman mit seinem Helden Langdon. Ob ihn die Tourismusbeauftragten überzeugen konnten, dass die Geschichte dieses Mal in ihrer Stadt spielt, will Brown nicht verraten. Er schnappt sich eine Erdbeere und grinst: "Bestochen haben sie mich jedenfalls nicht."

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