Händlerin Nüdling, Händler, Verkäuferin Frederike
1 21
Das Objekt der Begierde liegt schon 30 Jahre lang unbenutzt im Schrank der Verkäuferin. Das kann Elisabeth Nüdling in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" kaum glauben. Außerdem hat sie sich so ein Objekt schon immer in der Sendung gewünscht. Und selbst Horst Lichter kennt den Namen dieses ikonischen Stücks ...
2 21
Die Tasche hat Friederike (r.) aus Neuruppin einst zum 32. Geburtstag geschenkt bekommen, danach jedoch kaum getragen. "Die Gelegenheiten haben sich einfach nicht ergeben", so die Verkäuferin: "Ich liebe sie, aber mein Lebensstil hat sich verändert."
3 21
Ein Dasein hinter verschlossenen Schranktüren hat die Kult-Tasche nicht verdient, weiß selbst Horst Lichter. Er kennt sogar ihren Namen. "Das ist eine echte Hermès-Tasche, stimmt's?", fragt er Expertin Bianca Berding. "So ist es", nickt sie. Auch Berding würde den "Traum aller Frauen" gerne selbst behalten.
4 21
"Der Name klingt schon so schön", schwärmt Berding weiter. "Das ist die Handtasche der Handtaschen, die Geschichte ist wirklich ikonisch. Ihren Namen hat sie von der berühmten Grace Kelly bekommen", erzählt die Expertin die Geschichte hinter der Tasche. Es handelt sich nämlich um die bekannte Kelly Bag.
Anzeige
5 21
1955 steht die Schauspielerin Grace Kelly mit Cary Grant in Nizza vor der Kamera, als sie in der Film-Garderobe die Hermès-Tasche entdeckt und sich sofort verliebt. Seitdem wird die Tasche des Modelabels nur noch Kelly Bag genannt, obwohl das Modell Ende des 19. Jahrhunderts eigentlich als Herren-Reittasche auf dem Markt erschienen ist.
6 21
Hermès ist bereits 1837 in Paris gegründet worden. Bis heute stelle die Luxus-Marke ihre Stücke fast ausschließlich in Frankreich her, betont die Expertin und sagt: "Hier wird alles von Hand gefertigt", so auch die Kelly Bag aus Boxcalf-Leder, die seit 1930 auch als Damenhandtasche das Sortiment von Hermès bereichert.
7 21
Doch Berding muss auch Kritik üben: "Der Erhaltungszustand ist sehr, sehr schlecht." Das Leder sei an den Kanten sogar gerissen, die Handtasche habe wohl bei der schlechten Lagerung "sehr viel Feuchtigkeit abbekommen". Dadurch sei das Leder ausgetrocknet und gebrochen. Auch die Farbe sei teilweise verblasst.
8 21
Für das Objekt von 1985 will die Verkäuferin trotz der Mängel 5.000 Euro. "Wir haben eine tolle Handtasche, die sehr gesucht ist, aber mir tut der Zustand wirklich im Herzen weh", versucht die Expertin ihren Schätzpreis von 2.000 bis 3.000 Euro zu erklären. Doch die Verkäuferin ist auch damit zufrieden und nimmt die Händlerkarte an.
Anzeige
9 21
"Ich flipp aus!", ruft Elisabeth Nüdling, als sie unter die Abdeckung lugt. Wolfgang Pauritsch (r.) ist fast genauso begeistert, als er "eine echte Kelly Bag" unter dem Tuch erkennt. "Ich glaub's nicht, so eine hatte ich noch nie", sagt Händlerin Nüdling, strahlt und kann ihr Glück nicht fassen. Nur Jan Cizek fragt sich: "Was ist das?"
10 21
Das erste Gebot liefert Händler Pauritsch in Höhe von 1.000 Euro. Die Tasche sei "etwas ganz Besonderes", findet er. Doch auch die restlichen Händler am Pult zeigen großes Interesse am Kult-Objekt, und so nähert sich der Preis schnell der Expertise. Nüdling steigt erst bei 2.200 Euro mit ein ...
11 21
Die Händlerin pokert weiter mit und überbietet am Ende Pauritsch mit 3.200 Euro: "Ich habe mir die Tasche so sehr gewünscht." Pauritsch seufzt: "Ich hätte sie auch so gern gehabt, aber jetzt ist Schluss." Nüdling ist nun stolze Besitzerin einer Kelly Bag und ruft überglücklich: "Ich freue mich so irre, denn auch die Farbe ist so toll."
12 21
Als weiteres Objekt der Sendung bringt Hermann aus Braunsbedra ein Spielzeugauto mit, das er 1967 von seinen Eltern zu Weihnachten geschenkt bekommen hat. "Wow", staunt Lichter über den Chevrolet samt Fernbedienung von Presu, der 1967 in der DDR produziert worden ist.
Anzeige
13 21
Für das Auto inklusive Originalkarton wünscht sich der Verkäufer 100 bis 150 Euro. Expertin Annika Raßbach schätzt den Wert auf 100 bis 120 Euro. Nach einigen Geboten zahlt Jan Cizek 120 Euro für den DDR-Oldtimer.
14 21
Jenny und Lisa aus Bochum haben Schmuck von ihrer Großmutter dabei, den Heide Rezepa-Zabel auf die späten 1950er-Jahre datiert. Für Ring und Ohrstecker aus 585er Gold mit Diamanten wünschen sich die Schwestern 2.000 Euro.
15 21
Die Expertin schätzt den Wert aber nur auf 700 bis 800 Euro. Die Händlerkarte wird trotzdem angenommen. Am Ende erhält Wolfgang Pauritsch bei 700 Euro den Zuschlag für das Set.
16 21
Hans aus Schaftlach will eine Vase verkaufen, die "zu Hause nur im Schrank steht". Laut Bianca Berding stammt das Steingut-Objekt aus Frankreich. Sie datiert die glasierte Vase mit Schablonenmalerei ohne Künstlernamen auf die 1910er-Jahre.
Anzeige
17 21
Der Verkäufer wünscht sich 500 Euro. Doch Expertin Berding schätzt den Wert des dekorativen Stücks nur auf 250 bis 350 Euro. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen. Jan Cizek zahlt 250 Euro.
18 21
Petra und Baris aus Reichertshausen haben einen alten Kerzenleuchter dabei, den der Verkäufer für 50 Euro auf dem Flohmarkt erstanden hat. Laut Heide Rezepa-Zabel stammt das Objekt aus Sterlingsilber aus Schottland (Hamilton & Inches) und ist 1893 gefertigt worden.
19 21
Der Wunschpreis liegt bei 250 bis 300 Euro. Die Expertin schätzt den Wert des Leuchters sogar auf 700 bis 800 Euro. Nach einigen Geboten zahlt Händler Steve Mandel 570 Euro.
20 21
Jutta und Georg aus Münster haben einen Drehbleistift im Gepäck, der einst auf einer Reise in London auf dem Trödelmarkt gekauft worden ist. Annika Raßbach datiert den Stift aus Messing und 375er Gold von Edward Baker & Son aus Birmingham auf das Jahr 1927.
Anzeige
21 21
Der Wunschpreis liegt bei 1.000 Euro. Die Expertin schätzt den Wert nur auf 500 bis 550 Euro, da der Stift vermutlich nicht mehr funktioniert. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen. Wolfgang Pauritsch zahlt sogar 800 Euro.