Händlerin Nüdling, Verkäuferin Anja, Händler
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"Ich glaube, der Händler hatte nicht so Ahnung", erzählt die Verkäuferin bei Horst Lichter in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" von ihrem Schnäppchen auf dem Flohmarkt. Denn ihr Trödelfund sorgt nicht nur aufgrund der "hohen Handwerkskunst" für Aufsehen, sondern auch dank der enormen Wertsteigerung.
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"Wie fein das genäht ist", staunt Horst Lichter (r.), als er den Teppich aus Leder näher betrachtet: "Jede Naht ist exakt." Colmar Schulte-Goltz kann ihm nur zustimmen, es handle sich wirklich um "hohe Handwerkskunst", erklärt auch der Experte. Doch bei einem Fleck am Rand kommt Lichters Putzfimmel raus: "Da würde ich gern mal sauber machen."
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Kein Wunder, dass der Teppich nicht mehr wie neu ist. Immerhin stammt er vom Flohmarkt. Dort hat ihn Anja entdeckt, die gemeinsam mit ihrem Freund Tobias aus Düsseldorf angereist ist. Beide sind leidenschaftliche Flohmarktgänger und haben auch beim Feilschen schon sehr viel Übung.
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"Ich glaube, der Händler hatte auch nicht so Ahnung", erzählt Verkäuferin Anja. Erst habe sie den Preis von 70 Euro auf 50 Euro gedrückt - und danach bei einer Recherche im Netz festgestellt: Der Teppich ist anscheinend weitaus mehr wert. Lichter reißt die Augen auf und ist gespannt, was Colmar Schulte-Goltz dazu sagt.
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Laut Expertise handelt es sich um einen Wandbehang aus Leder, genauer gesagt um ein Mosaïque de cuir, also ein Leder-Mosaik. Dargestellt ist ein Vogelzug, der Schulte-Goltz im Motiv an einen kubistischen Maler und Weggefährten Picassos erinnert: Georges Braque. "Der ist vor allem für seine Tauben im Fluge bekannt", so der Experte.
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Den Wandschmuck mit dem bekannten Friedenssymbol hat aber ein anderer Künstler entworfen, nämlich Robert Jean Fabre. Laut Schulte-Goltz hat der französische Künstler, auch bekannt unter dem Namen Fabrice, auf der Unterseite signiert und den Titel des Wandteppichs verraten: "Der Flug der Vögel zeigt, wie ich denke."
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Die Verkäuferin wünscht sich "noch eine Null" an ihrem niedrigen Einkaufspreis - also 500 Euro. Neben ein paar Verschmutzungen, die "man mit etwas Engagement" aber entfernen kann, ist der Wandschmuck aus den späten 1970er- bis frühen 1980er-Jahren in gutem Zustand. Schulte-Goltz taxiert deshalb sogar auf 750 bis 1.000 Euro.
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"Das ist typisch 70er", erkennt auch Wolfgang Pauritsch, als seine Kollegen Julian Schmitz-Avila (l.) und Jos van Katwijk (r.) das Mosaik-Leder zur besseren Betrachtung hochhalten. "Wilde Vögel, die in Richtung Süden fliegen", beschreibt Elisabeth Nüdling, die vor allem von der feinen Gestaltung des Wandbehangs angetan ist.
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"Mal sehen, wer sich die Vögel schnappt", ruft Pauritsch (3.v.l.) und startet mit 100 Euro. Damit ist der Einkaufspreis vom Trödel verdoppelt. Doch das ist nur der Start. In vielen Schritten pokern alle mit - außer Walter Lehnertz (l.), den interessiert die Schätzung aus der Expertise. Nachdem die Verkäuferin die Preisspanne nennt, erhöht Nüdling auf 400 Euro.
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Van Katwijk bietet noch 450 Euro, doch Nüdling beschließt: "Das ist so ein tolles Leder, tolle Farben und schön genäht. 500 Euro." Die Verkäuferin nickt und gesteht: "Ich habe 50 Euro gezahlt, und da eine Null dazugekommen ist, nehme ich das Gebot an." Die Verkäuferin hat sich genau 500 Euro gewünscht - und freut sich über die "Punktlandung".
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Martina und Theresa aus Oberschneiding Trachtenschmuck der verstorbenen Schwiegermutter mit, den Wendela Horz als "Kropfband" bezeichnet. Ihr zufolge wurde die Kette aus 835 Silber zwischen 1920 und 1950 gefertigt.
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Der Wunschpreis für das traditionelle Stück liegt bei 100 Euro. Die Expertin schätzt den Wert auf 150 Euro. Nach einigen Geboten zahlt Walter Lehnertz 160 Euro für das Schmuckstück mit Glassteinen.
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Dieter aus Puchheim möchte einen kleinen, geflügelten Knaben aus Porzellan verkaufen, den Colmar Schulte-Goltz richtigerweise als Amorette bezeichnet. Die Figur stammt im Entwurf von dem deutschen Bildhauer Heinrich Schwabe.
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Gewünscht werden 50 Euro. Experte Schulte-Goltz schätzt den Wert aber weitaus höher auf 320 bis 400 Euro, denn die gefesselte Amorette ist von Meissen und wurde zwischen 1880 und 1900 produziert. Am Ende zahlt Elisabeth Nüdling 250 Euro.
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Georg aus Lutzenberg in der Schweiz hat ein altes Poesiealbum im Gepäck, das der Verkäufer vor 30 Jahren auf einem Flohmarkt in Düsseldorf entdeckt hat. Laut Annika Raßbach stammt das persönliche Objekt aus dem Jahr 1808 - zu diesem Zeitpunkt ist der erste Eintrag im Buch erfolgt.
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Der Verkäufer wünscht sich 100 Euro für seinen Trödelfund aus der Biedermeierzeit. Die Expertin schätzt den Wert sogar auf 300 bis 500 Euro. Und auch im Händlerraum wird das Erinnerungsalbum hoch geschätzt.
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"Das ist was Tolles", weiß Wolfgang Pauritsch, als er die Zeichnungen und Verse auf handgeschöpftem Papier durchblättert. Obwohl auch seine Kollegen Interesse an dem Album bekunden, erhält er bei 300 Euro den Zuschlag.
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Ute und Gerhard aus Simbach wollen eine prächtige Stabbrosche veräußern, die einst in Südafrika von der Großtante gekauft worden ist. Wendela Horz zufolge wurde das schöne Stück aus 750er Gold mit Diamanten (2,2 Karat) um 1890 hergestellt.
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Für die Brosche des bekannten Juweliers A. Discher & Co. wünscht sich das Paar 2.700 Euro. Expertin Horz korrigiert auf 2.000 Euro. Dafür wird die Händlerkarte nicht angenommen, denn "das Stück hat eine Geschichte", erklärt der Verkäufer. Er nimmt den Schmuck lieber wieder mit nach Hause.
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Angelika und Jörg aus Hessisch Oldendorf haben bei einer Haushaltsauflösung alte Ölkreide von Pelikan entdeckt. "Allein die Blechdose" findet Annika Raßbach schon toll. Die Expertin datiert die unbenutzten Stifte auf die 1950er-Jahre.
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Der Wunschpreis liegt bei 80 Euro. Expertin Raßbach schätzt den Wert sogar bis 120 Euro. Julian Schmitz-Avila erhält bei 110 Euro den Zuschlag und verrät: "Das wird ein Geschenk für meine Partnerin, die wieder mehr malen will."