Inka Bause gibt im Interview einen Einblick in die neuen Staffeln von "Bauer sucht Frau" und "Bauer sucht Frau International" und verrät, was sie von der turbulenten Beziehungsgeschichte des "Bauer sucht Frau"-Paares Anna und Gerald Heiser hält.
Inka Bause (56) präsentiert die siebte Staffel "Bauer sucht Frau International" (ab Montag, 16. Juni um 20:15 Uhr bei RTL, auch bei RTL+ verfügbar). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät sie, wie sich die Landwirtinnen und Landwirte im Spin-off von den Kandidaten bei "Bauer sucht Frau" unterscheiden und welche Herausforderungen die Dreharbeiten mit sich bringen.
Zudem erzählt die Moderatorin, wie sie auf einen längst verheirateten Kandidaten der vergangenen "Bauer sucht Frau International"-Staffel reagiert hat, wie schwer die Suche nach passenden Bäuerinnen und Bauern geworden ist und wie sie auf die turbulente Beziehungsgeschichte des "Bauer sucht Frau"-Paares Anna (34) und
Es steht bereits die siebte Staffel von "Bauer sucht Frau International" an. Was macht den besonderen Reiz des Spin-offs aus?
Inka Bause: "Liebesgeschichte fast zweitrangig"
Was unterscheidet die internationalen Bauern von den "Bauer sucht Frau"-Kandidaten?
Bause: Die internationalen Bauern sind vom Typ her ganz anders als unsere heimischen. Da begegnen wir oft echten Abenteurern - Menschen, die ausgewandert sind und in einem anderen Land ein neues Leben aufgebaut haben. Das ist natürlich eine ganz andere Geschichte, als wenn man einem Bauern in Bayern begegnet, der seinen Hof schon in siebter Generation bewirtschaftet - was genauso spannend ist, weil dort oft Tradition, Bodenständigkeit und liebenswerte Eigenheiten aufeinandertreffen. Bei den internationalen Geschichten kommt aber noch eine zusätzliche, aufregende Ebene dazu: Wie leben die deutschen Auswanderer im Ausland? Wie gelingt Integration? Die Liebesgeschichte wird für den Zuschauer fast zweitrangig, weil einfach so viel drumherum noch passiert. Der Bewerber oder die Bewerberin wird zum verlängerten Arm des Zuschauers, der sich in sie hineinversetzt: "Wie würde ich mich in diesem fremden Land, in diesem fremden Kulturkreis verhalten?"
Es sind Landwirtinnen und Landwirte aus verschiedensten Ländern dabei, Indonesien, Namibia, Spanien oder Portugal ...
Bause: Und ich kann leider nicht überall hinfahren. Zeitlich schaffen wir das nicht von den Drehabläufen, weil zwischen der Bewerbung der Bauern, ihrer Vorstellung und der Bewerbung der Frauen und Männer leider immer sehr wenig Zeit ist. Aber ich komme schon ein bisschen rum und war dieses Mal auch in der Toskana. Davor war ich schon in Australien und auf Costa Rica. Es ist ein bisschen schade, dass ich zu den internationalen Bauern nicht so ein enges Verhältnis aufbauen kann, wie zu unseren nationalen Bauern. Das ist eine große Community, da treffen wir uns zu Hochzeiten und anderen Festivitäten. Die sind viel enger in Kontakt mit mir, weil wir uns schon viel öfter gesehen haben in unserem Leben. Das ist bei den internationalen Bauern meist nicht so. Und auch untereinander haben sie nicht diese Freundschaften, von einem Kontinent zum anderen ist das schwierig.
Bause ist begeistert "von unseren beiden Bäuerinnen"
Und wie schätzen Sie die diesjährigen Landwirtinnen und Landwirte ein?
Bause: Ich bin wirklich begeistert von unseren beiden Bäuerinnen. Iris aus Florida ist in etwa in meinem Alter und hat nach ihrer Scheidung einen Gnadenhof aufgebaut. Total bewundernswert. Eine tolle Frau. Und dann haben wir Martin, einen Gutsbesitzer in Italien. Ein echter Charmeur, fast ein bisschen wie ein Bachelor-Typ. Kein Wunder, dass er viele Bewerbungen bekommen hat. Auch unsere beiden Landwirte in Namibia sind super sympathisch. Ich durfte sie schon bei der "Frauenübergabe" in Deutschland kennenlernen und habe sofort einen engen Draht zu ihnen aufgebaut.
Was sind bei den Dreharbeiten besondere Herausforderungen oder Hürden?
Bause: Für unsere Bewerberinnen und Bewerber ist es wahnsinnig spannend, diese Reise anzutreten. Die haben ja mitunter 40-stündige Anreisen. Und dann in einer völlig anderen Welt anzukommen und einen völlig fremden Menschen kennenzulernen mit einem fremden Kamerateam, das sind alles große Herausforderungen und genauso geht es mir natürlich auch. Ich kenne die Welt auch nicht wie meine Westentasche und vieles ist neu und unbekannt. Außer, dass wir über viele Jahre relativ regelmäßig Bauern aus der deutschen Community in Namibia haben und ich mich wirklich schon wie zu Hause fühle, wenn ich in Windhuk lande.
Gab es da Überlegungen Ihrerseits, mal im Ausland zu leben?
Bause: Durch meinen Job durfte ich in den letzten 20 Jahren schon viel von der Welt sehen - allein beim "Traumschiff" war ich fünf Jahre lang ständig unterwegs und habe viel gesehen. Deshalb verspüre ich heute nicht mehr diese große Reiselust. Das ist sicher anders als bei Menschen mit einem Bürojob, die jede freie Minute nutzen, um rauszukommen, ob mit dem Fahrrad, dem Flieger oder dem Bus. Ich genieße es, einfach mal zu Hause zu sein und zur Ruhe zu kommen. Meine Tochter lebt inzwischen in Schweden, deshalb bin ich auch regelmäßig dort. Und ich freue mich jedes Mal, wenn ich wieder losziehen darf und RTL sagt: Wir hätten dich gern dabei. Egal wo.
Enttäuschung über Andreas aus Guatemala
Kandidat Andreas aus Guatemala hat es letztes Jahr nicht ernst gemeint und war verheiratet. Wie ärgerlich war das für Sie persönlich?
Bause: Ich war wirklich enttäuscht und bin es immer noch. Meine Oma hätte gesagt: schofeliges Verhalten. Die Frauen da antanzen zu lassen, die so einen weiten Weg auf sich genommen haben. Und dann zieht er so eine Nummer ab. Aber am Ende müssen wir den Menschen vertrauen. Selbst mit einem großartigen Casting-Team und psychologischer Unterstützung können wir niemandem ins Herz schauen. Wir glauben den Geschichten, die uns erzählt werden. Natürlich versuchen wir inzwischen, durch Führungszeugnisse oder Schufa-Auskünfte mehr Sicherheit zu schaffen. Aber das ist auch ein schmaler Grat, denn das nimmt der ganzen Sache die Romantik.
Ist die Auswahl schwieriger geworden?
Bause: Hinter den Kulissen steckt seit vielen Jahren richtig viel Arbeit. Es ist zeitintensiv, aufwendig - auch finanziell. Aber wir haben ein großartiges Team, das mit viel Herzblut und großer Sorgfalt recherchiert. Heute reicht es nicht mehr, nur auf klassische Wege zu vertrauen - Social Media spielt eine immer größere Rolle, und wir haben Kolleginnen und Kollegen, die sich gezielt damit befassen, wie glaubwürdig die Geschichten wirklich sind. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen wir uns klar abgrenzen müssen, wenn jemand nur auf Promo aus ist, sich nicht ehrlich zeigt oder schlichtweg die Teilnahme nicht ernst nimmt. Auch bei den Bewerberinnen und Bewerbern für unsere Landwirte schauen wir genau hin: Wer ist wirklich interessiert und wer sieht das nur als kostenlose Urlaubswoche? Unsere größte Stärke ist das Vertrauen unseres Publikums. Und wenn wir diese Glaubwürdigkeit verspielen oder nachlässig werden, dann kostet uns das wirklich unsere Zuschauer.
Umso schöner sind da die Happy Ends?
Bause: Auf jeden Fall. Ein besonders schönes Beispiel sind Ulrike aus Brasilien und Heiko aus der letzten Staffel. Die beiden haben sich wirklich ineinander verliebt und sind eine eheähnliche Verbindung eingegangen. Ich finde es absolut bewundernswert, dass Heiko diesen Schritt gewagt hat, einfach ans andere Ende der Welt zu ziehen. Er ist ja auch nicht mehr Anfang 20. In dem Alter ist so ein Aufbruch kein spontaner Farbklecks mehr, sondern eine bewusste Lebensentscheidung. Genau solche Geschichten machen unser Format aus und zeigen, was alles passieren kann, wenn man der Liebe eine Chance gibt.
Auch bei "Bauer sucht Frau" haben sich bereits einige Paare gefunden, es gab Hochzeiten und Babys. Besonders auf Social Media präsent sind bis heute etwa Anna und Gerald Heiser, die zuletzt durch eine schwierige Zeit in ihrer Beziehung gingen. Haben Sie das verfolgt?
Bause: Ich verfolge das natürlich mit. Anna teilt ja sehr offen ihren Weg. Und ich finde es absolut nachvollziehbar, dass sie ihren Content so aktiv nutzt. Gerade in der Corona-Zeit war das für viele die einzige Einnahmequelle. Ich drücke den beiden ganz fest die Daumen, dass sie diese Herausforderung gut meistern - und vor allem, dass sie als Familie glücklich bleiben. Dass sie nun Namibia verlassen und nach Polen gehen möchten, kann ich mir im Moment noch kaum vorstellen. Gerald ist dort geboren und aufgewachsen - ob er sich in einem anderen Land genauso wohlfühlt? Aber vielleicht ist es gerade jetzt an der Zeit, gemeinsam neue Wege zu gehen.
"Unterschiedliche Persönlichkeiten, verschiedene Spezialisierungen"
Bei "Bauer sucht Frau" geht es weiter, die Bäuerinnen und Bauern der 21. Staffel wurden vorgestellt. Der 73-jährige Walter ist ebenso wie der 22-jährige Michi dabei. Welchen Eindruck haben Sie bisher von den Kandidaten?
Bause: Ich war selbst überrascht, wo auf einmal wieder all diese großartigen Landwirtinnen und Landwirte herkommen (lacht). Es sind so viele unterschiedliche Persönlichkeiten dabei: junge und ältere, ganz verschiedene Hofgrößen und Spezialisierungen, vom Biohof bis zum Familienbetrieb. Ich bin selbst sehr gespannt und freue mich darauf, sie alle besser kennenzulernen. Viele sehe ich tatsächlich erst beim Scheunenfest im Sommer zum ersten Mal. Was auffällt: Immer mehr unserer Bauern stehen vor echten Herausforderungen. Sie kämpfen mit äußeren Einflüssen - sei es durch den Natur- oder Klimaschutz, wie etwa durch Wölfe oder durch den Bau von Wind- und Solaranlagen. Das betrifft nicht nur sie allein - das hat auch Auswirkungen auf uns alle. Denn wenn wir in Zukunft weiter auf regionale Lebensmittel setzen wollen, brauchen wir funktionierende, vielfältige Landwirtschaft im eigenen Land. Vielleicht kann unsere Sendung ja auch ein kleines Fenster dafür öffnen und zeigen, was hinter den Kulissen eines Bauernhofs alles geleistet wird. (jom/spot) © 1&1 Mail & Media/spot on news