"Eine Berg- und Talfahrt": Auch in Teil 2 des "Goodbye Deutschland!"-Specials "Die Bilanz" lässt VOX wieder Langzeit-Stars der Dokusoap zu Wort kommen. Beim Blick zurück finden sowohl Wahl-Mexikanerin Lena Koll als auch das Weltenbummler-Paar Kathrin und Tommy Mermi-Schmelz klare Worte.
Unterschiedlicher hätten die "Goodbye Deutschland!"-Stars Lena Koll (37) sowie das Ehepaar Kathrin (57) und Tommy Mermi-Schmelz (54) ihre Auswanderung nicht planen können, wie die Sondersendung "Die Bilanz" der VOX-Doku zeigte. Während Letztere sich zwei Jahre lang auf ihren Umzug 2007 nach Brasilien vorbereitet hatten, war die damals 24-jährige angehende Sängerin Lena 2012 Hals über Kopf nach Mexiko gezogen.
Im zweiwöchigen Urlaub hatte sie sich in den Rock-Bassisten Kenny verliebt, war dann einen Monat lang mit ihm über Videochat in Verbindung geblieben - und hatte nun alles auf eine Karte gesetzt. Mit 1.500 Euro in der Tasche und der Hoffnung, mit seiner Garagenband durchzustarten.
"Goodbye Deutschland!"-Star warnt: "Du kannst dich noch so gut vorbereiten ..."
Doch ob wohldurchdacht oder kopflos: Unterm Strich waren alle drei erst mal im kalten Wasser gelandet - beziehungsweise alle fünf, denn Tommy und Kathrin waren mit ihrem Kumpel und Gastro-Geschäftspartner Uwe Wehrstedt (59) sowie Kathrins Tochter Jessi (29) ausgewandert, um in Canavieiras eine Bar zu eröffnen.
"Du kannst dich noch so gut vorbereiten, es passieren immer irgendwelche Sachen, mit denen du nicht rechnest", warnte nun Kathrin. So hatte sich die Sache mit ihrer Aufenthaltsgenehmigung etwa anfangs als schwieriger herausgestellt als gedacht. Und die damals elfjährige Jessi hatte sich nur schwer in der neuen Heimat eingefunden - kaum 18 war sie 2014 zurück nach Deutschland gezogen.
Ein Jahr später waren ihre Eltern gefolgt, allerdings nicht allzu lange - als Saisonarbeiter beziehungsweise -arbeiterin hatten sie Jobs unter anderem in Schweden und Österreich ausprobiert, bevor sie sich schließlich 2017 auf Mallorca niederließen.
"Nicht immer die schlausten Entscheidungen getroffen"
Auch Lenas Start im Ausland war nicht gerade einfach gewesen. Als Tochter einer Spanierin sprach sie zwar Mexikos Landessprache fließend, doch in Ecatepec, dem Teil der Metropolregion von Mexiko-Stadt, in dem ihr Freund Kenny lebte, fühlte sie sich nicht sicher.
Auch dauerte es eine Weile, bis der Latino sie ihrer Mutter vorstellte - für Familienmensch Lena eine nervenaufreibende Zeit. In den ersten Jahren schließlich habe sie sich extrem bemüht, sich an die mexikanische Kultur anzupassen, erzählte sie nun und fand das im Rückblick in diesem Ausmaß als "nicht immer so gut". Sie sei nun mal keine Mexikanerin und durch das Unterdrücken ihrer eigenen kulturellen Wurzeln habe sie sich teilweise selbst verloren.
Innerhalb des letzten Jahres habe sie langsam gelernt, diesbezüglich ins Gleichgewicht zu kommen: "Wie weit passe ich mich an? Und wie weit bleibe ich noch bei den Werten und Gewohnheiten, die ich aus meinem Haus oder aus meiner Familie habe?" Dieser Balanceakt sei wichtig, "um zu schützen, wer ich bin und wie ich fühle".
"Ihr müsst eher mehr arbeiten als in Deutschland!"
Die Liebe zu Kenny hielt nicht, auch aus der Gesangskarriere wurde letztlich nichts - in Mexiko ist Lena trotzdem geblieben, lebt heute mit ihrer kleinen Tochter aus einer späteren Beziehung in Guadalajara und bereut ihren Umzug dorthin nicht - auch wenn sie "nicht immer die schlausten Entscheidungen getroffen" habe. "Das ist aber okay und Teil der persönlichen Entwicklung und des Reifeprozesses".
Auch Kathrin und Tommy "würden's immer, immer, immer wieder machen", so deren Auswanderungs-Resümee. Allerdings solle man einen Umzug ins Ausland nicht mit einer Urlaubsreise vergleichen und sich darauf einstellen, dass große psychische Belastungen auf einen zukommen können, warnten die beiden.
Und: "Ihr müsst eher mehr arbeiten als in Deutschland!" Wer außerdem glaube, mit einer Auswanderung eine Liebe retten und dadurch neues Feuer entfachen zu können, der sei komplett auf dem Holzweg: "Leute: Ohne dass die Beziehung steht, braucht ihr gar nicht auswandern!", so Tommy. "Vergesst es!" © 1&1 Mail & Media/teleschau