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Sie ist wohl die meistvertretene Nummer an diesem Abend im Stadion des FC Bayern: Müllers 25.
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Ein letztes Mal betritt Thomas Müller zum Aufwärmen den Rasen der Allianz Arena.
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Und man merkt es ihm kaum an, dass es ein ganz besonderer Abend für ihn ist. Denn "Radio Müller" ist wie immer zu Scherzen aufgelegt, zumindest wenn man Rückschlüsse aus Konrad Laimers Gesichtsausdruck zieht.
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Sogar die Eckfahne hat sich zum Müller-Abschied in Schale geworfen.
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Auch die Fans kommen bestens vorbereitet. Dieser hier wünscht sich Müller als Präsident. Was wohl Herbert Hainer dazu sagt?
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Die bayerischste alle Abwandlungen des gängigen "... ich will ein Kind von dir" liefern diese Fans.
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... dem ist nicht hinzuzufügen.
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Ein Fan probiert es nochmal, ob es nicht doch weitergehen könnte zwischen Müller und dem Verein.
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Vor dem Spiel wird es kurz emotional - das Münchner Publikum weiß dabei nicht recht, ob es die Führungsriege für die verhinderte Vertragsverlängerungen auspfeifen oder Thomas Müller bejubeln soll. Die Geräuschkulisse gerät entsprechend etwas verwirrend. Immerhin, das Bild ist gelungen: Viel eindrücklicher kann man Müllers Karriere nicht auf den Punkt bringen.
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Zusätzlich zu dem überdimensionalen Bild, das sich sicher hervorragend über der Couch machen wird, bekommt Müller auch noch eine symbolische Schafkopfkarte sowie eine Spende an seine Stiftung "Young Wings" geschenkt. Die Stiftung kümmert sich um trauernde Menschen.
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Allzu lang wollte sich Müller damit aber nicht aufhalten: "Lass uns spielen!", sagt er gut hörbar.
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Auch Gegner Gladbach wollte sich nichts nachsagen lassen und überreichte Müller ebenfalls ein paar gerahmte Bilder. Hoffentlich hat der noch ein wenig Platz an den Wänden in seinem Haus.
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Die Ultras lassen sich bei Müllers Abschied natürlich nicht lumpen und liefern eine klassisch schöne Choreographie für die lebende Legende.
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Die Choreografie hält locker auch einer Nahaufnahme stand.
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Thomas Müller ist an diesem Abend übrigens nicht der einzige Spieler, der verabschiedet wird: Auch Eric Dier bekommt eine Blumenstrauß.
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Und dann darf Müller endlich wieder spielen. Und er ackert wie eh und je, ist ein Unruheherd. Nur ein Tor will ihm in Halbzeit eins nicht gelingen.
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Auch, wenn er nicht selbst der Torschütze zum 1:0 ist, sondern Harry Kane, so steht Müller beim abschließenden Jubel doch im Mittelpunkt.
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Ganz zufrieden konnte Müller mit der Leistung seines Teams jedoch nicht sein. Außer dem Tor durch Harry Kane bringt der Deutsche Meister nicht viel zustande.
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Auf der Tribüne fiebern Mama und Papa Müller beim letzten Heimspiel ihres Sohnes mit. Wenn irgendwann der eigene Sohn auf einem Schal verewigt ist, dann muss man irgendwas richtig gemacht haben.
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Und dann kommt der Moment: Thomas Müller wird ein letztes Mal vor den eigenen Fans ausgewechselt. Während Müller Küsse ins Publikum wirft, erhebt sich das ganze Stadion.
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Spieler und Betreuer bilden ein Spalier für Müller.
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Währenddessen kommt Manuel Neuer extra aus seinem Tor gesprintet, um Müller noch einmal zu umarmen, bevor dieser vom Feld geht.
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Auch Harry Kane, der von Müller einst herzlich in München aufgenommen wurde, umarmt seinen Weggefährten.
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Auch Trainer Kompany schenkt Müller eine herzliche Umarmung.
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Standing Ovations von allen Beteiligten sind in diesem Moment selbstverständlich.
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Müller selbst gibt sich weiter betont locker, winkt mit breitem Lächeln ins Publikum.
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Noch ein paar Küsse und dann war es das: das letzte Heimspiel von Thomas Müller beim FC Bayern. Und auch das Ergebnis passt am Ende: Mit 2:0 besiegt der FC Bayern Mönchengladbach.
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Nach dem Schlusspfiff folgt ein weiterer emotionaler Höhepunkt: Statt Kapitän Manuel Neuer darf Thomas Müller die Meisterschale in die Höhe recken.
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Was in der ganzen Emotionalität über Müllers Abschied aber natürlich auch nicht untergehen darf: Auch für Harry Kane ist diese, seine erste, Meisterschaft etwas ganz Besonderes. Es soll sogar Fans anderer Teams geben, die ihm diesen Titel von Herzen gönnen.
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Auch mit den Fans in der Südkurve feiert Müller. "Wir sind sehr glücklich, dass wir euch wieder die Schale bringen können." Gemeinsam mit den Fans sang er "Wir wollen rot-weiße Trikots" und andere Stadionschlager - "und dann basta!"
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Immer wieder bedankt sich Müller bei seinen Weggefährten und den Fans für die vielen Jahren, die er beim FC Bayern erleben durfte.
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Natürlich kommt Müller nicht um eine Rede herum. Dabei bemüht sich Müller sichtlich, die Emotionen nicht zu nah an sich heranzulassen. Stattdessen bedankt er sich lieber bei allen, die "Radio Müller" über so viele Jahre "aushalten" mussten.
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"Für viele Menschen, auch für mich, ist es ein schwieriger Moment, aber auch ein sehr schöner", erklärt Müller in seinen Abschiedsworten. "Diese Wertschätzung, die ihr mir alle gegeben habt, ist einmalig."
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Er werde das Gefühl des Toreschießens vermissen, schaue aber "positiv in die Zukunft", so Müller weiter und appelliert an seine Nachfolger: "Reißt euch den Arsch auf, das ist was Größeres, als ihr es euch für euch selbst vorstellen könnt!"
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Einen schlechten Witz will Müller aber dann auch unbedingt noch abringen. Nachdem Müller keinen guten Abschiedswitz finden konnte, bedient er sich bei Beerdigungswitzen. Sind Sie bereit? So geht der Witz: Der Vater liegt im Sterben, da riecht er plötzlich aus der Küche den Duft seines Lieblingskuchens. In freudiger Erwartung fragt er seinen Sohn, ob er ihm ein Stück holen kommt. Der Sohn geht in die Küche und kommt wenig später ohne Kuchen wieder. Auf die enttäuschte Nachfrage des Vaters sagt der Sohn: "Die Mama sagt, der ist für nach der Beerdigung".
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Und was fehlt ansonsten noch? Die obligatorische Bierdusche natürlich. Ob Müller aus dieses klebrige Vergnügen vermissen wird?