Malaika Mihambo
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Malaika Mihambo (Weitsprung)
Die 31-Jährige ist so etwas wie "Mrs. Zuverlässig", seit sieben Jahren hat Mihambo bei jeder großen Meisterschaft eine Medaille geholt - vorausgesetzt, sie war am Start. Vor zwei Jahren fehlte die Ex-Weltmeisterin verletzt, nun kehrt Mihambo an den Ort ihres größten Erfolges zurück - 2021 wurde sie in Tokio Olympiasiegerin. Auch wenn die Konkurrenz mit Paris-Champion Tara Davis-Woodhall (USA) groß ist, könnte Mihambo in Japan wieder auf ihren Weitsprung-Thron zurückkehren.
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Julian Weber (Speerwurf)
91,37 Meter. Und 91,51 Meter. Der Mainzer sammelte mit zwei bärenstarken Würfen vor seinem Abflug nach Japan noch einmal ordentlich Selbstvertrauen, noch nie war der Europameister von München in so einer Gala-Form. Beste Voraussetzungen also, dass Weber nach drei vierten Plätzen bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen endlich seinen Medaillen-Fluch auf der ganz großen Bühne bricht. Vielleicht sogar mit Gold? Der große Unbekannte in seiner Rechnung ist Arshad Nadeem, der Olympiasieger aus Pakistan absolvierte in dieser Saison bisher nur einen Wettkampf.
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Leo Neugebauer (Zehnkampf)
Als College-Student mit einem ewigen Lächeln im Gesicht stürmte der Modellathlet in die Weltspitze und eroberte die Herzen der Fans, seit seinem Silber-Coup bei Olympia in Paris vor einem Jahr ist der Stuttgarter Profi - trainiert aber weiter in Austin/USA. Ganz rund lief es für den 25-Jährigen in diesem Jahr noch nicht, aber natürlich hat der deutsche Rekordhalter (8961 Punkte) die Klasse für die nächste Medaille. Genau wie Ex-Weltmeister Niklas Kaul (Mainz). Zumal Olympiasieger Markus Rooth (Norwegen) verletzt fehlen wird. Dessen Landsmann Sander Skotheim gilt aber als Gold-Favorit.
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Yemisi Ogunleye (Kugelstoßen)
Wie aus dem Nichts krönte sich die Mannheimerin in Paris sensationell zur Olympiasiegerin, ein ähnlicher Coup in Tokio wäre fast ebenso überraschend. Aber Ogunleye hat schon oft gezeigt, dass sie an Tag X voll da sein kann. Doch die Konkurrenz ist in dieser Saison riesig: Titelverteidigerin Chase Jackson (20,95 Meter/USA), Jessica Schilder (20,47/Niederlande) und Sarah Mitton (20,39/Kanada) scheinen enteilt zu sein, Ogunleyes Saisonbestleistung in diesem Sommer liegt bei 19,67 Meter - doch keine Konkurrentin ist mental so stark wie die 26-Jährige.
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Frederik Ruppert (3000 m Hindernis)
Um unglaubliche rund 13 Sekunden verbesserte der Lauf-Aufsteiger seine Bestleistung in diesem Jahr, mit seinen 8:01,49 Minuten knackte Ruppert nicht nur den 26 Jahre alten deutschen Rekord von Damian Kallabis, sondern stürmte auch auf Platz zwei in der Weltjahresbestenliste. Sein Triumph in der Diamond League bedeuten noch einmal zusätzlichen Schwung für Tokio, auch wenn die starke Konkurrenz aus Afrika dort noch einmal aufdrehen dürfte. Aber in einem taktischen Finale könnte Ruppert seine Chance nutzen.
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Christina Honsel (Hochsprung)
Aus ihrem Anspruch macht die 28-Jährige gar keinen Hehl. "Eine Medaille. Das ist ein realistisches Ziel", sagt Honsel mit Blick auf die WM. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Schließlich ist die Marketing-Managerin familieneigener Supermärkte in der Form ihres Lebens, knackte zuletzt erstmals die magische 2-Meter-Marke - nur die Olympia-Zweite Nicola Olyslagers (2,04/Australien) sowie Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Jaroslawa Mahutschich (2,02/Ukraine) sind in diesem Jahr höher gesprungen.
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Merlin Hummel (Hammerwurf)
Jung, selbstbewusst und mit klaren Zielen - Hummel ist so etwas wie das Gesicht einer neuen, aufstrebenden Leichtathletik-Generation. Der Student ist erst 23 Jahre alt, steigerte sich in dieser Saison auch dank seiner selbst entwickelten KI-Trainings-App aber bereits auf 81,27 Meter und ist damit die Nummer sechs der Welt. Für Tokio hat sich der Wuschelkopf viel vorgenommen. "Es bringt ja nichts, wenn ich nur bei irgendwelchen Dorfmeetings die 81 Meter raushaue, sondern die soll ja auch bei der WM fallen", sagt Hummel (mit Material des sid).