Linn Kleine beendet bereits im Alter von 24 Jahren ihre Karriere. Die deutsche Leichtathletin, die zahlreiche Medaillen bei Juniorenmeisterschaften gewann, nennt für ihr frühes Karriereende zwei Gründe.

Mit nur 24 Jahren hat die deutsche Mittel- und Langstreckenläuferin Linn Kleine ihre sportliche Laufbahn beendet.

"Ich habe mit mir gekämpft, jetzt ist die Entscheidung gefallen. Und ich bin fein damit, auch wenn natürlich Wehmut mitschwingt", erklärte Kleine im Interview mit dem "Westfälischen Anzeiger".

Sie kann auf beachtliche Erfolge zurückblicken: sechs Deutsche Meistertitel, vier Silber- und drei Bronzemedaillen bei nationalen Meisterschaften und Jugend-Meisterschaften. Zudem vertrat sie Deutschland bei olympischen Jugendspielen sowie bei Europa- und Weltmeisterschaften.

Dass sie seit rund zwei Jahren nicht mehr dem Förderkader des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) angehört, sei nicht ausschlaggebend für ihre Entscheidung gewesen, erklärte Kleine. Nach dem Ausscheiden aus dem Förderkader habe sie sich durch eigene Sponsoren unabhängig gemacht.

Als einen Hauptgrund für ihr Karriereende nannte Kleine die immer wiederkehrenden Verletzungen. "Ich habe nur diesen Körper, daher habe ich in der jüngsten Vergangenheit akzeptiert, dass ich die ständig wiederkehrenden Ermüdungsverletzungen ernst nehmen muss", sagte die 24-Jährige weiter. Die gesundheitlichen Probleme begannen bereits 2020 mit einer Hüftverletzung. "Daher gehe ich jetzt den Schritt und gebe meinem Körper die Ruhe, die er braucht."

Kleine berichtet von psychischer Gewalt durch ehemaligen Trainer

Der zweite entscheidende Grund: Erfahrungen mit ihrem ehemaligen Trainer Pierre Ayadi bei der LG Olympia Dortmund. Im April 2023 trennte sich der DLV von Ayadi aufgrund von "Vorwürfen des psychischen Missbrauchs".

"Es wurde keine körperliche Gewalt ausgeübt, aber psychische Gewalt, und die kann sehr vielschichtig sein. Ich denke, man muss darüber sprechen und das aufklären", sagte Kleine. Die Athletin betonte: "Das ist kein Dortmunder Problem und keins der Leichtathletik – das ist sportartübergreifend und international."

Linn Kleine
Linn Kleine im März 2022 in Leverkusen. © IMAGO/Beautiful Sports/Flatemersch

Zukunft zwischen Psychologie und Moderation

Für ihre berufliche Zukunft hat Kleine bereits konkrete Pläne: Nachdem sie gerade ihren Bachelor gemacht hat, beginnt sie nun ein Masterstudium in klinischer Psychologie und Psychotherapie in Tübingen. Nebenbei arbeitet sie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Zudem hat sie sich als Moderatorin und Kommentatorin bei Leichtathletik-Veranstaltungen einen Namen gemacht. "Ich habe in diesem Jahr ein halbes Dutzend Deutsche Meisterschaften moderiert und die Diamond League im Pay-TV kommentiert", sagte Kleine. Diese Tätigkeit kann sie sich als künftigen Beruf vorstellen.

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Dem Sport will Kleine trotz Karriereendes verbunden bleiben – wenn auch nicht mehr auf Wettkampfebene: "Einmal am Tag laufe ich weiterhin, werde Rad fahren, in den Kraftraum gehen und wandern – für mich und meine Gesundheit." (bearbeitet von lh)

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Verwendete Quellen