Berlin - Der ehemalige Fußball-Weltmeister André Schürrle setzt sich für seine Langdistanz-Premiere beim Triathlon-Klassiker keine Zielzeit. Der 34-Jährige will die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und den abschließenden Marathon über 42,2 Kilometer erst einmal nur schaffen - und genießen.
"Ich bekomme auch viele Nachrichten von Leuten, die sagen: Du schaffst das bestimmt unter zehn Stunden", sagte
Ziemlich unprofessionelles Training
Er habe natürlich ein Gefühl, wo er bei dem Rennen am 6. Juli landen könnte. "Aber ich sage ganz bewusst nicht: Ich will unter elf Stunden bleiben", betonte Schürrle, der die Vorbereitung auch aus einem bestimmten Grund ohne einen Trainer absolviert. "Als wir öffentlich gemacht haben, dass ich in Roth starte, habe ich viele Nachrichten bekommen – auch von Trainern und Leuten, die mich betreuen wollten. Ich habe mich aber bewusst dagegen entschieden."
Bei Dingen, die er neu mache, wolle er sich den Spaß erhalten – "und auch ein bisschen die Naivität, mit der man in so was reingeht. Ich möchte die schwierigen Momente kommen sehen – und selbst mit ihnen fertig werden. Deshalb ist mein Training auch ziemlich unprofessionell." Ab und zu hole er sich aber Tipps von den dreimaligen Hawaii-Weltmeistern Patrick Lange sowie Jan Frodeno, der seine Karriere bereits beendet hat.
Dem Ausdauer- und Extremsport verfallen
Ende Januar hatten die Challenge Roth und Schürrle dessen Start-Plan öffentlich gemacht. "Ich bin dabei, weil ich mir gerade Herausforderungen suche, die mich ans absolute Limit bringen, mental, aber auch physisch", hatte er erklärt.
Seit dem Ende seiner Fußballer-Karriere im Sommer 2020, in der er unter unterem für Bayer Leverkusen, den FC Chelsea, Spartak Moskau und Borussia Dortmund gespielt hatte und die Vorlage zum Siegtreffer im WM-Finale 2014 gegen Argentinien gegeben hatte, ist der 57-malige Nationalspieler dem Ausdauer- und Extremsport verfallen. © Deutsche Presse-Agentur