• Norwegens Beachhandballerinnen müssen nach ihrem vierten Platz bei der EM in Warna eine Geldstrafe bezahlen.
  • Ihr Outfit hat nicht den Regeln entsprochen.
  • Einen entsprechenden Antrag hatte der Dachverband bereits vor Turnierbeginn abgelehnt, schließt eine Reform der Kleiderordnung aber nicht mehr aus.

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Norwegens Beachhandballerinnen sind nach einer Protestaktion im Spiel um Platz drei bei der Europameisterschaft im bulgarischen Warna gegen die Kleidervorschriften des Dachverbands mit einer Geldstrafe in Höhe von 1.500 Euro belegt worden. Vor dem Turnier hatte der dafür sogar eine Strafe von 50 Euro pro Person und Spiel im Raum gestanden. Das wären in Summe sogar 4.850 Euro gewesen. Der norwegische Handball-Verband hatte bereits damals angekündigt, die Strafe zu akzeptieren und für seine Frauen-Mannschaft zu bezahlen.

Die Spielerinnen hatten im Medaillenduell mit Spanien statt der vorgeschriebenen Bikini-Höschen etwas längere Sporthosen getragen. Die Disziplinarkommission der Europäischen Handball-Föderation (EHF) bewertete dies am Montag als "Fall unangemessener Bekleidung".

Eine mögliche Änderung der Kleidervorschriften sei jedoch nicht ausgeschlossen, hieß es in einem weiteren Statement der EHF. Man stehe in engem Kontakt mit dem Weltverband IHF: "Die Position der Akteure wird anerkannt, und in Abstimmung mit der IHF sind weitere Schritte im Gange."

Unterschiedliche Kleiderordnungen für Männer und Frauen

Der Weltverband IHF schreibt vor, dass Männer während ihrer Beachhandballspiele Shorts tragen müssen, die "mindestens zehn Zentimeter" über dem Knie enden. Spielerinnen müssen hingen Bikinihosen tragen, die eng anliegend sind und eine Seitenbreite von "maximal zehn Zentimetern" aufweisen.

Die EHF stellte klar, dass Regeländerungen an die IHF adressiert werden müssten. "Der norwegische Handballverband hat seit April 2021 keinen Antrag an die IHF gestellt, daher gelten die vorgesehenen Schritte."

Im Rahmen eines EHF-Kongresses im April sei von den 50 Mitgliedverbänden beschlossen worden, das Thema an die neu gewählte Beachhandball-Kommission weiterzugeben. Diese soll sich bei ihrem ersten Treffen im August damit beschäftigen und "Vorschläge unterbreiten, welche dann der Internationalen Handball-Föderation präsentiert werden".

Nationalspielerin Katinka Haltvik: "Spontan" längere Hosen angezogen

Der Wechsel auf die etwas längeren Hosen sei eine "spontane Aktion" gewesen, teilte Norwegens Nationalspielerin Katinka Haltvik dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK mit. Der Sender hatte berichtet, dass die Auswahl bereits vor dem ersten Spiel den Antrag gestellt hatte, nicht in Bikini-Höschen spielen zu müssen. Das habe der Dachverband abgelehnt.

Norwegens Auswahl verpasste als Viertplatzierte der EM knapp eine Medaille. Die deutsche Mannschaft gewann Gold vor Dänemark und Spanien. (dpa/AFP/hau)

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