Olaf Henning schrieb einen der größten Stimmungs-Hits der 2000er-Jahre. In einem Interview erzählt er, was er heute darüber denkt und verrät, wann er selbst einmal ein "Blinder Passagier" war.

In den Jahren nach 2006 gab es wohl kaum eine Karnevals- respektive Faschings-Party, auf der "Komm hol das Lasso raus" von Olaf Henning nicht auf Dauerschleife lief. Der Song machte den heute 57-Jährigen zu einem der erfolgreichsten Schlagerstars Deutschlands. Mittlerweile ist das Lied allerdings umstritten, denn für viele ist es nicht mehr zeitgemäß. Henning ist allerdings "heute noch stolz", erklärt er im Interview mit dem Sender sonnenklar.tv.

Zwar hatte Henning schon Anfang des Jahrtausends große Erfolge gefeiert, gewann etwa im Oktober 2000 mit seinem Song "Das Spiel ist aus (Game Over)" die ZDF-Hitparade, doch "Komm hol das Lasso raus" habe ihm "alle Türen geöffnet", glaubt der Sänger. "Obwohl es nicht richtig in mein Popschlager-Repertoire passt", gibt er zu. Das Lied sei "ein Riesenhit, der auf dem Oktoberfest in Japan, aber auch auf Kindergeburtstagen gespielt wird", so der Interpret.

Die Idee zum Lied kam dem selbsternannten Pferdeliebhaber nicht etwa im Stall, sondern in der fünften Jahreszeit: "Als Kinder haben meine Nachbarstochter und ich uns gerne zum Karneval als Cowboy und Indianer verkleidet. Ich kenne niemanden, der das nicht früher gemacht hat. Heute gilt das als 'kulturelle Aneignung', ist mir aber wurscht", sagt der 57-Jährige.

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"Echt traurig": Olaf Henning war noch nie in den USA

Obwohl sein größter Hit thematisch in den USA spielt, war er selbst noch nie dort, gibt Henning zu. "Alle, die ich kenne, waren da - sogar meine Eltern - nur der Olaf nicht. Das ist echt traurig, aber das Land steht ganz weit oben auf der Liste". Er werde es sicher "demnächst bereisen", so sein Plan. "Mindestens vier Wochen" will der Schlagerstar dort verbringen.

Seinen Song "Blinder Passagier" kann er hingegen sehr gut nachvollziehen, verrät Henning lachend im Interview. "Bei einer Kreuzfahrt bin ich früher vom Schiff gegangen, weil ich nach Hause fliegen musste. Nur waren die Ausschiffungspapiere noch nicht fertig, sodass ich beim Zoll aufgehalten wurde. Da wurde ich als blinder Passagier eine halbe Stunde lang in einer Baracke verhört", erzählt er. "Etwas mulmig" sei ihm da schon gewesen.  © 1&1 Mail & Media/teleschau