"Tagesschau"-Sprecher Jens Riewa verzichtet seit 2016 auf Alkohol. Warum er nichts mehr trinkt, verriet er im Podcast bei Barbara Schöneberger.
Im Podcast "Frühstück bei Barbara" mit Moderatorin
"Seit 2016 habe ich nicht einen Schluck Alkohol mehr getrunken. Ich bin da völlig weg, das hatte auch einen bestimmten Grund", erklärte Riewa im Gespräch. "Ich hatte eine sehr schwierige Nierenstein-Operation, die lief nicht ganz so, wie sie normalerweise läuft. Ich lag vier Wochen im Krankenhaus und habe zum Schluss Fentanyl bekommen."
Eine Krankenschwester habe ihm dann erklärt, dass sie Schmerz messen können, "und sie hatten dreifachen Geburtsschmerz", daher habe er Fentanyl verabreicht bekommen. Das sei ein "höllisches Mittel", so Riewa, an dem schon viele Menschen gestorben seien. Er habe ein Fentanyl-Pflaster bekommen und das irgendwann abgezogen, weil es gejuckt habe. Das Pflaster habe er unachtsam irgendwo entsorgt, "es gab einen Aufstand unvorstellbaren Ausmaßes in diesem Krankenhaus". Ihm sei erklärt worden, dass Fentanyl-Pflaster durch ihre Leuchtfarbe auffällig seien und gesucht würden und auch nach der Verwendung noch vielfach missbräuchlich einsetzbar seien.
Jens Riewa wollte "nie wieder die Kontrolle über meinen Körper verlieren"
"Es ist ein Segen als Medikament, weil es innerhalb von Millisekunden schärfsten Schmerz sofort wegschickt, aber der Kampf zurück ins Leben, ins Bewusstsein, dauert ungefähr zwölf Stunden. Das ist ein erbärmlicher Kampf zurück ins Bewusstsein", erinnerte sich der Nachrichtensprecher. "Ich hatte mir geschworen nach dieser Behandlung, drei Tage habe ich das Zeug bekommen, nie wieder möchte ich die Kontrolle über meinen Körper verlieren. Und ich hatte fortan keinerlei Sehnsucht mehr nach Alkohol oder nach Kopfschmerztabletten. Ich habe nichts mehr genommen."
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Als es um seine Arbeit als "Tagesschau"-Sprecher ging, erklärte Riewa, dass er dadurch ein sehr unstetes Leben führe. "Das ist das Schwierigste an diesem Job, du lebst in einem ständigen, inneren Jetlag. Du musst an einem Tag um 3:30 Uhr aufstehen, wenn du das Morgenmagazin hast. Am nächsten Tag hast du Nachtschicht, die geht von 22:15 Uhr bis 6:30 Uhr, dann hast du wieder mal einen Tagdienst. Du arbeitest ständig gegen die innere Uhr." Sollte er jemals ein Buch schreiben, würde er ein wissenschaftliches Werk darüber verfassen, was Schlafmangel bei Menschen anrichtet, "denn es ist die höchste Form der Folter, wenn Menschen nicht genügend Schlaf bekommen".
Verwendete Quelle
- Podcast "Frühstück bei Barbara": Ausgabe 44 mit Jens Riewa