Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat unter anderem Philipp Lahm mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Fußball-Weltmeister von 2014 wurde für sein Engagement auf und neben dem Platz geehrt. Auch Schauspielerin Anna Loos gehörte zu den 25 Geehrten beim Festakt in Berlin.
Kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober hat Bundespräsident
"Sie alle treten mit ihrer Arbeit, ihrem Engagement und ihrer Kunst für Freiheit und Demokratie ein", sagte Steinmeier am 1. Oktober in seiner Ansprache. Insgesamt 25 Bürgerinnen und Bürger - 16 Frauen und 9 Männer - erhielten die höchste Ehrung der Bundesrepublik. Die Geehrten stünden dafür, was seit der deutschen Einheit vor 35 Jahren erreicht worden sei, betonte der Bundespräsident.
Vom Kapitän zum Organisationschef
Philipp Lahm, der als Weltmeister, Champions-League-Sieger und langjähriger Mannschaftskapitän der DFB-Elf und des FC Bayern München in die Fußballgeschichte einging, wurde auch für seinen Beitrag zur erfolgreichen Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland gewürdigt. Als Organisationschef habe er wesentlich zum Erfolg des gesamten Turniers beigetragen, heißt es in der offiziellen Begründung des Bundespräsidialamtes. Dass in den Stadien der europäische Gedanke für alle unmittelbar zu erleben war, sei auch seiner Fähigkeit zu verdanken, "immer zu inspirieren statt zu polarisieren".
Doch Lahms Engagement reicht weit über den Sport hinaus. Bereits 2007 gründete der gebürtige Münchner die Philipp-Lahm-Stiftung für Sport und Bildung, die benachteiligte Kinder und Jugendliche in Deutschland und Südafrika fördert. Teamgeist, Respekt und Fairness seien wichtige Säulen der Demokratie, so die Würdigung - Werte, um die sich Lahm in zahlreichen Ehrenämtern verdient mache. Selbst in seinem Heimatverein FT Gern vermittelt er als Co-Trainer der U11 diese Prinzipien an die nächste Generation.
Künstlerinnen und Freiheitskämpfer geehrt
Zu den weiteren Geehrten zählte auch die Schauspielerin und Sängerin
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Die Schriftstellerinnen Emine Sevgi Özdamar (79) und Julia Schoch (51) wurden ebenso ausgezeichnet, wie der deutsch-israelische Opernsänger Andreas Scholl (57) und seine Ehefrau, Pianistin Tamar Halperin (49). Der Bielefelder Soziologe und Extremismusforscher Wilhelm Heitmeyer (80) erhielt den Orden für seine wissenschaftliche Arbeit. Journalistin Anna-Lena von Hodenberg (43), Gründerin der Beratungsstelle HateAid, wurde für ihren Kampf gegen digitale Gewalt geehrt.
Eindringlicher Appell von Frank-Walter Steinmeier
Mit Blick auf den 35. Jahrestag der Deutschen Einheit richtete der Bundespräsident einen eindringlichen Appell an die Menschen in Ost und West. Es müsse alles dafür getan werden, die Demokratie zu bewahren. Er verfolge mit Sorge, dass die politische Mitte immer weniger Rückhalt habe, sagte Steinmeier. Man sehe Wahlerfolge politischer Kräfte, die die Demokratie geringschätzten, deren Institutionen aushöhlen wollten und mit Hass und Hetze politische Debatten vergifteten. Gerade in Zeiten von Krisen und Kriegen brauche Deutschland Menschen wie die Ausgezeichneten, betonte das Staatsoberhaupt. (dr/spot) © spot on news