Ein Beatle wird am 7. Juli 85 Jahre alt - und ist immer noch fit wie ein Turnschuh. Ringo Starr hat vor wenigen Monaten ein neues Album veröffentlicht, tourt mit seiner Band und war kürzlich bei den "Simpsons" zu sehen.

Mehr News zu Stars & Unterhaltung

Ringo Starr zeigt keine Anzeichen des Alterns. Der Mann, der einst das Schlagzeug für die Beatles spielte, strahlt eine zeitlose Coolness aus - schlank, sportlich, mit schwarz gefärbten Haaren und Sonnenbrille. Das Geheimrezept für seine ewige Jugend liegt in seiner Ernährung: Er habe wegen seiner empfindlichen Verdauung noch nie eine Pizza oder ein Curry gegessen, verriet er erst im Januar bei "Jimmy Kimmel Live". Am 7. Juli 2025 feiert Richard Starkey, wie er bürgerlich heißt, seinen 85. Geburtstag.

Und was für ein Lebensjahr das vergangene für ihn war: Im Dezember stand Starr wieder mit Paul McCartney (83), dem zweiten verbliebenen Beatle, auf der Bühne, im Januar veröffentlichte er sein neues Album "Look Up", gerade erst war er auf Tour - und denkt gar nicht ans Aufhören.

Vom kranken Kind zum Weltstar

Richard Starkey wurde am 7. Juli 1940 in Liverpool geboren und wuchs mit seinen Eltern im Arbeiterviertel Dingle auf. Nach deren Scheidung 1944 lebte Richard fortan mit seiner Mutter in einem kleinen Reihenhaus. Als Kind war er häufig krank und verbrachte viel Zeit im Krankenhaus - die heftige Bauchfellentzündung ist bis heute für seinen anfälligen Magen verantwortlich.

Doch die Musik wurde - trotz technischer Defizite - sein Ausweg: Ende der 1950er Jahre nannte er sich erstmals Ringo Starr und wurde Schlagzeuger in der Liverpooler Band Rory Storm & the Hurricanes. 1962 schloss er sich den 1960 gegründeten Beatles an - der Rest ist Musikgeschichte.

21. Studioalbum im Januar

Doch auch seine Solokarriere nach dem Ende der Beatles verlief überraschend erfolgreich: Bisher hat Ringo Starr mehr als 4,9 Millionen Tonträger verkauft, seine erfolgreichste Veröffentlichung ist das Album "Ringo" mit über 1,1 Millionen verkauften Einheiten. In seiner kommerziell erfolgreichsten Zeit zwischen 1971 und 1975 veröffentlichte er allein in den USA sieben Top-Ten-Singles.

Auf "Look Up", seiner 21. Solo-Platte, überraschte der Schlagzeuger seine Fans im Januar dann mit Country-Musik - ein Genre, das ihn schon in seiner Jugend begeisterte. Bereits 1970 veröffentlichte er mit "Beaucoups of Blues" ein Country-Album in Nashville.

"Ich will ausschließlich in einer Band sein. Man kann nicht rausgehen und 'Yesterday' nur mit einem Schlagzeug spielen."

Ringo Starr

Auch live steht der Brite regelmäßig auf der Bühne - aber seit jeher nur in Gesellschaft. Konzerte ohne seine All-Starr Band? Undenkbar. "Ich will ausschließlich in einer Band sein. Man kann nicht rausgehen und 'Yesterday' nur mit einem Schlagzeug spielen", erklärte er der britischen "Times" dazu. Seit den 1980er Jahren tourt er mit wechselnden Musikern unter dem Banner der All-Starr Band - aktuell mit dabei: Toto-Gitarrist Steve Lukather (67) und Men-at-Work-Sänger Colin Hay (72).

Erst im Juni spielten sie zehn Konzerte in den USA, für September sind weitere elf geplant. "Ich liebe es absolut, live zu spielen, und ich liebe diese Band", schwärmte Starr zur Tourankündigung auf seiner Website.

Auftritt bei den "Simpsons"

Dass Ringo Starr auch heute noch ein wichtiger Teil der Popkultur ist, zeigt sein neuster Fernsehauftritt. Jüngst bekam er - beziehungsweise sein kleines gelbes Abbild - einen Gastauftritt in der 36. Staffel der "Simpsons": Darin taucht er im Himmel auf und küsst die verstorbene Marge Simpson. Offenbar ist in dieser Zukunftsvision Marge nach ihrem Tod im Paradies mit der Beatles-Legende liiert.

Weitere Schlagzeilen schrieb zuletzt vor allem sein Sohn Zak Starkey (59), eines seiner drei Kinder aus der Ehe mit Maureen Starkey Tigrett (1946-1994). Wie sein Vater ist Starkey Schlagzeuger und saß jahrelang bei The Who an den Drums. Nach vermehrten Spannungen wurde er im Mai endgültig aus der Band geworfen.

Sein Vater stellte sich nach dem Aus demonstrativ hinter seinen Sohn. "Ich mochte nie, wie dieser kleine Mann die Band führt", soll Starr seinem Ärger über The-Who-Frontmann Roger Daltrey (81) freien Lauf gelassen haben, wie Starkey dem Magazin "Rolling Stone" erzählte.

Kein Ende in Sicht

Wenn es nicht gerade seine eigene Familie ist, lassen derartige Band-Kapriolen Ringo Starr, der heute überwiegend in Beverly Hills lebt, kalt. Er geht auch nach neun Grammys, zwei Aufnahmen in die Rock and Roll Hall of Fame (als Beatle und als Solokünstler) und einem Ritterschlag durch Prinz William (43) nach wie vor in seinem Traum vom Schlagzeuger auf. "Ich hatte Glück. Ich habe mit der größten Band der Welt gespielt, ich war ein Teil davon. Und jetzt spiele ich immer noch", zitiert ihn die "Augsburger Allgemeine".

Vielleicht liegt das Geheimnis wirklich im Verzicht auf Pizza. Oder im Humor. Oder in der Freude, auch ohne die Beatles nie allein auf der Bühne stehen zu müssen. Sicher ist nur: Ringo Starr ist mit 85 Jahren kein Mann der Vergangenheit - sondern ein lebendiges Stück Musikgeschichte. (eyn/spot/bearbeitet von nap)  © 1&1 Mail & Media/spot on news