Außer Spesen nix gewesen: Fürs Finale von "Der Bachelor" holt Niko Griesert am Mittwochabend eine Dame aus dem Kandidatinnen-Ruhestand zurück. Doch die Freude währt nur kurz, denn am Ende entscheidet sich Griesert doch für die große Favoritin. Oder doch nicht?

Eine Kritik
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Es gibt ein paar Dinge im Leben, da ist es ganz gut, wenn man ein bisschen kalkulieren kann, was hinten rauskommt. Mathematik zum Beispiel. Oder beim Brotbacken. Da ist Spielraum nicht ganz so toll. Andere Dinge hingegen leben davon, dass man eben nicht weiß, wie sie enden. Zum Beispiel eine Bundesligasaison. Wenn man nicht schon vorher weiß, dass ohnehin wieder Bayern München deutscher Meister wird, macht es allen einfach ein bisschen mehr Spaß. Also allen, außer Bayern München.

Beim "Bachelor" ist es im Grunde genauso. Auch hier ist es für alle Beteiligten cooler, wenn nicht schon von Beginn an feststeht, wer die letzte Rose bekommt: für den "Bachelor", für die Kandidatinnen, für RTL und nicht zuletzt für den Zuschauer. Nur ist das Leben eben kein Wunschkonzert und "Der Bachelor" schon gar nicht.

Während Niko Griesert die freie Auswahl hat, müssen die Kandidatinnen nicht nur mit der künstlichen Verknappung des Angebots zurechtkommen, sondern auch darauf hoffen, dass sie alle in etwa die gleichen Chancen haben. Da ist es dann doppelt frustrierend, wenn von Folge eins an der Drops schon gelutscht scheint, weil sich der "Bachelor" offenkundig dort bereits in Mimi verguckt hat. Zumindest so verguckt, dass die Auswahl einer anderen Dame unwahrscheinlich scheint.

"Bachelor" Niko Griesert: "Ich wusste sofort: Das war die falsche Entscheidung"

Für Niko Griesert eine scheinbar komfortable Situation, denn so kann er in aller Ruhe durchs Angebot streifen und sich eine schöne Zeit machen. Auf der anderen Seite haben die Damen seine Sympathieunwucht natürlich bemerkt und mehrfach ihren Unmut geäußert, insbesondere Stephie. Das hebt die Stimmung nur bedingt. Gleichzeitig muss Griesert die Sache durchziehen, auch wenn ihm mal nicht nach Dating mit anderen ist. Sollte das der Fall gewesen sein, konnte Griesert das aber ganz gut verbergen, was wiederum Mimi mit zunehmendem Unbehagen beobachtet hat.

Schlussendlich hat sich Griesert aber über die Ziellinie gerettet und sich, Stephie und Mimi ins Finale bestellt. Denken zumindest Stephie und Mimi. "Kann man Gefühle beliebig ein- und ausschalten?", beginnt Griesert mit einer rhetorischen Frage den Coup, den er sich für die Finalfolge aufgehoben hat. "Ich wusste sofort: Das war die falsche Entscheidung", führt Griesert die Antwort etwas näher aus und erzählt, dass er Michèle nicht aus dem Kopf bekommen hat - weder für Stephie noch für Mimi ein schöner Gedanke.

Trotzdem steht natürlich noch die entscheidende Entscheidung an und deshalb wurde zum noch näheren Kennenlernen wieder ein Treffen mit den Finalistinnen anberaumt. "Ich freu mich unnormal auf Mimi. Unnormal", freut sich Griesert unnormal auf Mimi. Im Auto herrscht dann eine Stimmung wie damals, als man das neue Auto der Eltern zerkratzt hat und wusste, dass man Ärger bekommen wird, wenn man es sagt, aber noch mehr Ärger, wenn man es nicht sagt.

Niko und Mimi: "Können wir nicht drüber reden?"

"Bereust du's?", will Mimi dann auch noch nichts ahnend von Griesert wissen, wie es ihm mit der letzten Entscheidung gegangen ist. "Sag ich dir irgendwann mal", rettet sich Griesert für alle unzufriedenstellend für den Moment. "Ich könnt' jetzt nicht sagen, der entscheidet sich definitiv für mich", gesteht Mimi beim späteren Kuscheln und Griesert wagt einen weiteren Ausweichschritt: "Können wir nicht drüber reden?" Machen sie dann auch nicht.

Nicht nicht mehr reden kann Griesert dann bei Michèle. Weil sie immer noch im Kopf herumspukt, klingelt er entgegen aller "Bachelor"-Gepflogenheiten einfach mal bei ihr durch. Es folgen eine Entschuldigung für den bisherigen Kummer, ein Versprechen, nichts versprechen zu können und eine Einladung zu einem unverbindlichen Treffen. "Das überwältigt mich gerade voll", scheint Michèle zufrieden mit der Vereinbarung.

Da das Regelwerk beim Finale keine drei Kandidatinnen vorsieht, weil es ja sonst ein erneutes Halbfinale wäre, muss Griesert nun noch Stephie unterrichten, dass sie plötzlich nur noch Dritte ist, diesen Platz dafür aber sicher hat. Die nimmt Nikos Infos mit einer offenkundigen Mischung aus Erschrecken, Enttäuschung und Ernüchterung auf: "Das Schlimme ist, dass es mir von Anfang an irgendwie klar war." Bevor die Szene im Hotelzimmer unnötig lang und unnötig peinlich wird, darf Griesert Stephie und den Raum verlassen.

"Bachelor"-Finale 2021: Niko Griesert entscheidet sich

Deutlich besser ist die Stimmung dann beim Treffen von Michèle und Griesert. Man vergewissert sich gegenseitiger Nervosität und Dankbarkeit. "Was er in Kauf genommen hat, um mich wiederzusehen, hat mir halt einfach so ein gutes Gefühl gegeben, wo ich halt einfach dachte: Wie konntest du so dumm sein, dass du's nicht von Vornherein gesehen hast, dass der Mann dich mag und dich wirklich kennenlernen möchte", erklärt Michèle und sollte sich diesen Gedanken für die letzte Nacht der Rosen im Hinterkopf behalten.

"Boah, ey, Leute, das wird krass", fasst Griesert seine Gemütslage vor der finalen Entscheidung zusammen. Das denkt sich sicher auch Michèle, denn ihr Comeback hat ihr zwar Spaß, aber keinen Vorteil beschert. Am Ende entscheidet sich Griesert für Mimi und damit doch noch gegen sie, was Michèle diesmal mit weniger Verständnis zur Kenntnis nimmt: "Der hat keine Träne mehr verdient."

Bayern München ist also wie erwartet Meister geworden, doch es gibt bereits Gemunkel, dass Niko Griesert den Kölner Keller seines Herzens angerufen und seine Entscheidung per Videobeweis von sich selbst hat überprüfen lassen. Ob Mimi und Niko noch ein Paar sind, wird man dann mutmaßlich in der kommenden Woche sehen, wenn RTL zum traditionellen Wiedersehen bläst.

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