Händlerin Elke Velten und Händler
1 21
"Das ist ein Porträt von mir", behauptet Horst Lichter angesichts dieses Fliesenkunstwerks. "Ein kleines Teufelchen, das habe ich selber machen lassen", fabuliert der "Bares für Rares"-Moderator. Colmar Schulte-Goltz spielt wider besseren Wissens mit: "Ah."
2 21
Martina und die "zukünftige Schwiegertochter" Lisa haben das Kunstobjekt mitgebracht. Sie habe die Fliese "gekauft weil die keiner wollte", erklärt Martina dem erstaunten Moderator. "Ich fand die total hübsch", sagt sie.
3 21
"Ich auch, ich finde die Farben super", stimmt Horst Lichter zu. Erstanden hat Martina das Objekt in der Ausbildungszeit in einem Großhandel für Fliesen. Sie bekam das Einzelstück seinerzeit für den symbolischen Preis von fünf Euro.
4 21
Colmar Schulte-Goltz erkennt einen großen Namenszug und eine Datierung: "Lam bezieht sich auf Wilfredo Lam", erklärt er. Es handelt sich um "einen der größten und bekanntesten lateinamerikanischen Künstler", weiß der Experte. Die Jahreszahl: 1976.
Anzeige
5 21
Colmar Schulte-Goltz referiert: Lam habe auf Kuba auf einer Kunsthochschule studiert, dann eine Akademie in Spanien besucht. Kein Geringerer als Picasso förderte ihn. Später lebte Lam in Paris und danach in Italien, "wo man sich mit Keramik beschäftigt hat".
6 21
Aus Einflüssen wie Kubismus und Surrealismus hat der Künstler laut Schulte-Goltz eine "sehr eigene Bildsprache" gefunden. Häufige Motive: Gesichter, die einen Anklang haben "zu alten Kulturen, wo man über die großen, wichtigen Zusammenhänge, Leben und Tod berichtet".
7 21
"Wahnsinn", kommentiert Martina beeindruckt. "Allein das reicht doch schon für einen schönen Abend zum Erzählen", sinniert Lichter. 25 Exemplare soll es insgesamt geben, "aber diese Zahl habe ich bei den mir bekannten Stücken noch nicht erreicht", so der Experte.
8 21
Der Moderator erkundigt sich nach dem Zustand. "Der ist bei Fliesen ganz wichtig", weiß Colmar Schulte-Goltz. Es fehlen Kanten, gerade am Rand sei die Fliese mehrfach leicht beschädigt, bemängelt der Experte.
Anzeige
9 21
"Das kriegst du mit Fugenweiß wieder hin", zeigt sich Horst Lichter ebenso optimistisch wie pragmatisch. Dem Wunschpreis von 400 Euro stimmt der Experte zu. "Was man aus fünf Mark machen kann", kommentiert der Moderator.
10 21
"Dali?", fragt sich Daniel Meyer. "Max Ernst?", rät er erneut. "Lam", korrigiert Sarah Schreiber. Darauf rezitiert Meyer: "Der Südamerikaner, der aber in Paris gearbeitet hat." Die Verkäuferinnen stimmen zu. Er war auch mit Miro befreundet, glaubt Meyer zu wissen.
11 21
"Darf ich vorstellen: Danielpedia", kommentiert Sarah Schreiber. "Nein, das ist Meyerpedia", witzelt Wolfgang Pauritsch. Meyer zeigt sich schlagfertig: "Ihr könnt spenden, damit ich weiter existiere." Alle amüsieren sich prächtig.
12 21
Kampfansage von Benjamin Leo Leo gegenüber Meyer: "Du bekommst Spenden und ich die Kachel." Wolfgang Pauritsch erkennt indes Absplitterungen. Martina lenkt geschickt von den Mängeln ab: "Es gibt nur 25 Stück." Daniel Meyer ist schwer beeindruckt von dieser Info.
Anzeige
13 21
"Von dieser Kachel? Wow!", staunt Daniel Meyer. Wolfgang Pauritsch will von den Verkäuferinnen wissen: "Haben Sie gewusst, dass es so ein Schätzchen ist?" Die Antwort sorgt für Erstaunen.
14 21
"Das habe ich erst vor ein paar Jahren erfahren, als ich eigentlich einen Topfuntersetzer daraus machen wollte", gesteht Martina. Die Händler reagieren mit einer Mischung aus Heiterkeit und Pikiertheit.
15 21
Elke Velten hält sich die Hand vor den Mund vor Amüsement darüber, welches harte Schicksal dem Kunstwerk fast widerfahren wäre. "Eine schöne Geschichte", lacht Wolfgang Pauritsch. Er startet mit 250 Euro und schlägt frech vor: "Kommen Sie zu mir."
16 21
"Nein!", widerspricht Meyer. "Lass uns noch kurz nachdenken." Auch Velten protestiert: "Moment!" Sarah Schreiber bietet derweil 300 Euro. Später steigt Daniel Meyer ein und bietet 500. Leo Leo bittet höflich um "Tipps zur Preisfindung", doch die Damen verneinen.
Anzeige
17 21
Wolfgang Pauritsch kann darüber lachen. Am Ende bezahlt Benjamin Leo Leo 600 Euro. "Die Frisur passt nicht so ganz", findet Meyer hinsichtlich der Eignung zum Käufer-Porträt. "Das sind Hörner", sagt dieser. "Das passt", so Meyer. Leo Leo freut sich: "Mein erster Lam."
18 21
Eine Glasmacherpfeife bringen Rainhard und Gerlinde mit. 50 Euro findet Colmar Schulte-Goltz zu wenig. Er taxiert auf bis zu 200 Euro. Im Händlerraum versuchen Daniel Meyer und Benjamin Leo Leo, die Funktionsweise pantomimisch darzustellen. Es wird unfreiwillig komisch.
19 21
"Ich weiß, was das ist, eine Flöte", sagt Daniel Meyer stolz. "Eine Glasbläserflöte." Das Verkäufer-Duo erwidert: "Pfeife." Keine Beleidigung, sondern der Fachterminus. Das Duell gegen Benjamin Leo Leo gewinnt Meyer. 250 Euro ist ihm das Objekt wert.
20 21
"Die sehen aus wie Bierkrüge", findet Lichter. Kunstbanause! Es handelt sich um Leuchten aus Glas und Edelstahl. Ramona und Tobi wollten diese schon im Internet für 15 Euro verkaufen, doch ein Interessent erklärte ihnen, dass dies viel zu wenig Geld sei ...
Anzeige
21 21
"Wie nett ist das denn!", staunt Lichter und rät dem Ehepaar, dem ehrlichen Ratgeber etwas abzugeben von der Verkaufssumme. Detlev Kümmel taxiert auf bis zu 500 Euro. Benjamin Leo Leo bezahlt 405 Euro.