Expertin Annika Raßbach, Horst Lichter, Verkäufer Frank
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"Echt?", staunt Horst Lichter in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares", als Expertin Annika Raßbach erklärt: "Das ist Kunst." Der Moderator hat auf dem Spielzeug nur Chinesisch erkannt - doch weit gefehlt. Auch im Händlerraum sorgt das Stück für eine Überraschung.
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Verkäufer Frank aus Oberhausen hat nie mit den Domino-Steinen gespielt. "Sieht ein bisschen kompliziert aus", erklärt der Verkäufer, der das Spiel von seiner Chefin geschenkt bekommen und danach in den Schrank gestellt hat. Expertin Raßbach betont: "Eigentlich muss man nur die Bildchen aneinander reihen."
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Ursprünglich stammt das Domino-Spiel tatsächlich aus dem asiatischen Raum. "Dort wurde es schon im 12. Jahrhundert gespielt", weiß Expertin Raßbach. Das Domino-Set von Frank ist jüngeren Datums - aber trotzdem besonders. Das erkennt sogar Horst Lichter - aber erst auf den zweiten Blick. Er fragt: "Ist das Miró?"
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Raßbach nickt. Es sei "der international bekannte Joan Miró" gewesen, der die Bildchen auf den Steinen gemalt hat. Zwischen 1948 und 1950 hat der surrealistische Maler aus Barcelona 72 Illustrationen für den Gedichtband des dadaistischen Schriftstellers Tristan Tzara gefertigt. Einige davon finden sich auf den Domino-Steinen.
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"Sieben der Lithografien wurden dann für dieses Dominospiel ausgewählt", erklärt die Expertin. Und zwar von der Erbengemeinschaft (SUCC) von Miró, die das Holzspiel nach dem Tod des Künstlers im Jahr 1983 veröffentlicht hat. Anfang der 1990er-Jahre wurde es in einer limitierten Auflage von 2.000 Stück produziert. Doch leider fehlt ein Detail.
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Neben den 28 Spielsteinen vermisst die Expertin den Erklär-Zettel zu den einzelnen Gedichtband-Lithografien von Miró. "Das wäre echt schön gewesen", bemängelt die Expertin die fehlende Info. "Das ist jetzt doof", findet auch Lichter. Der Verkäufer zuckt mit den Achseln.
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Sein Wunschpreis liegt aber auch ohne Beschreibung bei 100 Euro. Auch die Expertin schätzt den Wert auf 60 bis 120 Euro - obwohl sie "viele der Spiele auch mit gelbem Zettel sehe". Lichter scheint dennoch zuversichtlich: "Ich weiß, dass viele der Händler sehr gerne spielen - auch Glücksspiele."
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"Das ist aber ein schönes Domino-Spiel", ruft Julian Schmitz-Avila (4.v.l.). Auch Wolfgang Pauritsch (3.v.l.) ist begeistert: "Toll, Joan Miró ist einer der berühmtesten Künstler des 21. Jahrhunderts." Walter Lehnertz (l.) staunt über das "coole" Design. Nur Elisabeth Nüdling erkennt die Schwierigkeit in den Bildzeichen: "Da muss man sich aber konzentrieren."
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"Wunderschön", säuselt Pauritsch weiter und bietet sofort 50 Euro. In Zehn-Euro-Schritten steigen die Gebote. Anscheinend haben alle Händler Interesse an dem Spiel. Danach weist der Verkäufer noch auf die limitierte Auflagenzahl hin. So bietet Jos van Katwijk sogar mehr als die Expertise, 130 Euro.
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"Aber die Auflagenzahl steht hier nicht drauf", mosert Lehnertz. Die hat sich aber Händlerin Nüdling gemerkt. "2.000", sagt sie - und Pauritsch scherzt: "Das ist aber ein starkes Gebot!" Auch Lehnertz schiebt ihr sogleich das Set zu und meint: "Viel Spaß beim Spielen!" Doch Nüdling lacht nur hysterisch.
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"Was sagen Sie, verkaufen Sie an die Lisa?", amüsiert sich Händler Schmitz-Avila weiter. Der Verkäufer antwortet: "Auf jeden Fall." Doch die Händlerin schlägt die Hände vors Gesicht und lacht einfach weiter. Anscheinend hat sie kein Interesse an dem Domino-Spiel. "Spaß beiseite", lenkt Schmitz-Avila danach ein.
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Nach einem kurzen Ping-Pong-Spiel zwischen Lehnertz und Jos van Katwijk landet das letzte Gebot bei 150 Euro. Dafür erhält van Katwijk den Zuschlag und der Verkäufer
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Frank und Noah aus Brauweiler zwei Tauben mit, die sie als Erbstücke erhalten haben. "Die beiden Figuren zeigen uns, wie man in Murano Glaskunst verstanden hat", erklärt Colmar Schulte-Goltz (l.) die Objekte, die vermutlich in der Manufaktur A.Ve.M. entstanden sind.
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Für die mundgeblasenen Tauben wünschen sich die Verkäufer 500 Euro. Der Experte schätzt den Wert eher auf 350 bis 500 Euro, da der Hersteller nicht eindeutig feststellbar ist. Auch der Entstehungszeitraum lässt sich nur grob eingrenzen - zwischen 1950 und 1970.
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Im Händlerraum findet vor allem Julian Schmitz-Avila die Glastauben "herrlich und voller Symbolik". Doch am Ende erhält Wolfgang Pauritsch den Zuschlag und zahlt 350 Euro für die beiden Stücke.
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Petra und Gerold aus Bad Kissingen wollen ein Schmuckstück verkaufen, das niemand in der Familie trägt. Wendela Horz (r.) erkennt in der Gestaltung der "feinen Handarbeit aus 585er Gold" mehrere Stilrichtungen: Jugendstil, Belle Époque und Historismus.
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Laut Expertin wurde die Kette mit Anhänger samt Aquamarin und Flussperlen zwischen 1900 und 1910 gefertigt. Der Wunschpreis liegt bei 900 Euro. Die Expertin schätzt den Wert zwar auf 1.200 bis 1.500 Euro, fügt aber hinzu: "Dafür müssen Sie verhandeln!"
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Auch im Händlerraum wird die feine Handwerkskunst gelobt. Laut Elisabeth Nüdling "kommt Qualität nie aus der Mode" und so zahlt die Händlerin schließlich 900 Euro für das "entzückende" Collier samt Original-Schatulle.
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Hans und Johann aus Düsseldorf wollen ein Tafelbild verkaufen, das Colmar Schulte-Goltz zufolge in den 1820er-Jahren entstanden ist. Doch leider ist das Kabinettformat nicht signiert. Gewünscht werden 1.200 Euro, der Experte schätzt 1.200 bis 1.500 Euro. Wolfgang Pauritsch bietet aber nicht mehr als 1.000 Euro - und so nimmt das Paar das Bild wieder mit.
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Branka und Peter aus Offenbach am Main haben einen Ring dabei, den die Verkäuferin von ihrer Mutter geerbt hat. Wendela Horz erklärt, dass der Schmuck aus 585er Gold mit Opal und kleinen Diamanten aus den 1950er-Jahren stammt.
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Leider ist der Opal beschädigt und mit feinen Rissen übersät. "Das reduziert den Wert des Steins um 90 Prozent", meint die Expertin. Die Verkäuferin wünscht sich 700 Euro für ihren Erbschmuck. Horz schätzt den Wert auf 800 Euro. Elisabeth Nüdling zahlt letztlich 700 Euro.