Seit gestern ist klar: Im diesjährigen "Topmodel"-Finale stehen gleich fünf Mädchen - ein Novum in der GNTM-Geschichte. Damit war aber auch klar, dass noch ein Mädchen gehen musste. Und auch sonst haben wir gestern wieder sehr viel gelernt. Über Selbstbewusstsein, über Sprache und über Models und ihr Verhältnis zu Fastfood.

Eine Glosse

Halbfinale bei "Germany's next Topmodel", das ist immer dann, wenn "richtig Gas gegeben", "noch mal alles gegeben" und irgendwelche Dinge "gerockt" werden. Nicht wie in den Folgen zuvor, wo nur "richtig Gas gegeben", "noch mal alles gegeben" und irgendwelche Dinge "gerockt" wurden. Wir merken also: Gestern war wichtig. Also wichtiger als sonst und da war es schon wichtig.

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Wichtig war gestern aber vor allem deshalb, weil nächste Woche wichtig wird, denn da ist Finale. Und jetzt ist natürlich wichtig, welche der verbliebenen sechs Mädchen mit ins Finale dürfen. Rein räumlich gesehen dürfte es natürlich egal sein, ob da kommende Woche nun vier, fünf oder sechs Mädchen im Finale auf Mallorca stehen. Das wird dort schon groß genug sein, und so ein Model nimmt ja auch nicht so viel Platz weg.

Wo ist Honey, wenn man ihn braucht?

Wie dem auch sei, gestern musste noch die Geschichte vom Halbfinale erzählt werden. Und die liest sich wie ein echter Horror-Thriller. Allerdings wie einer, der nie geschrieben wurde, denn es passierte: nichts. Zwar ist für GNTM-Verhältnisse "nichts" inhaltlich immer noch recht viel, aber gestern war bis zur finalen Entscheidung tatsächlich die blanke Langeweile zu Gast.

Nun ist es für einen Produzenten von "Germany's next Topmodel" ohnehin nicht immer leicht, Geschichte von Nicht-Geschichte zu unterscheiden. Hinzu kommt, dass sich Elena C. und Jasmin offenbar nicht mehr die Augen auskratzen wollen und auch Honey nicht mehr zur Verfügung steht. Da selbst Heidi Klum ihre zähen Entscheidungen nicht 120 Minuten lang strecken kann, hat man sich am Ende für zwei Geschichten entschieden.

Geschichte Nummer eins handelt von einem Kleidungswechsel: Beim Shooting für das alljährliche "Cosmopolitan"-Cover wechselt Elena C. ihr Kleid. Punkt. Keine Pointe. Geschichte Nummer zwei erzählt von Juror Thomas Hayo und einem Paket, das verspätet ankommt. Wirklich.

Meister Michalsky fittet

Wesentlich spannender ist da ein kleiner Ausflug in die Welt der Sprache oder zumindest in das, was man in der Mode-Welt offenbar darunter versteht. Thomas Hayo und sein Juror-Konkurrent Michael Michalsky mussten nämlich für den "Entscheidungswalk" jeweils eine eigene Mini-Fashion-Show für ihr Team kreieren.

Thomas Hayo hat sich dafür überlegt: "Wir machen 'nen Walk mit 'nem Change. Wir machen 'nen Glamour-Look. Und als Zweites machen wir 'nen richtig coolen, aber auch High-Fashion-Rock-'n'-Roll-Walk."

Team Michalsky steht so viel Spracheleganz natürlich in nichts nach. Während sie die "Dayoutfits" von Michalsky anprobiert, erklärt Lara: "Es ist mega, vom Meister hier eingekleidet zu werden." Eingekleidet? Entschuldigung, Lara, das geht besser! Kim, Sie vielleicht noch einmal? "Es ist ein megacooles Gefühl, wenn Michael Michalsky dich fittet." Dankeschön Kim, geht doch.

Heidi Klum ist dagegen in ganz anderen Sprachsphären unterwegs. Als die "Cosmopolitan"-Chefredakteurin die Mädchen nach dem Shooting für deren tolle Arbeit lobt, kann Klum diese Leistung ganz leicht erklären: "Also ich find', die haben eine gute Schule hinter sich gelegt." Wer will ihr da widersprechen?

Sie ist ein Model und sie sieht gern Fleisch

Doch noch bevor die Mädchen ein gutes "Cosmo"-Shooting "hinter sich gelegt haben werden können tun", fährt Heidi mit den Damen noch einmal zu einem Burger-Restaurant. Als die Mädchen daraufhin im Auto in ihre Fleischbratlinge beißen, fragt Frau Klum plötzlich ganz verwundert in die Kamera: "Die Leute denken zu Hause natürlich immer, wir machen das nur fürs Fernsehen, wir essen das ja gar nicht. Warum denkt Ihr das eigentlich immer?" Ja, liebe Leser, warum denken wir das eigentlich immer? Hier mal vier Antwortmöglichkeiten für jeden zum Selberlösen:

a) Weil ich wirklich sehr, sehr dumm bin.
b) Weil ich bei Models immer zuerst an Frittiertes denke.
c) Weil Burger und Fritten zu jeder ordentlichen Mahlzeit dazugehören. Weiß man doch spätestens seit Heidi Klum Werbung für McDonald's gemacht hat. Woher hat sie sonst diesen tollen Körper?
d) Ich denke das gar nicht. Überhaupt mache ich mir recht wenig Gedanken darüber, was Heidi Klum isst oder sonst so treibt oder sagt.

Den richtigen Lösungsbuchstaben schicken Sie bitte an dummezuschauer@echtemodelsessenburger.de!

Lara fliegt raus

Doch ob Burger hin oder Fritten her, nach einem Verdauungsschläfchen marschieren unsere Models tapfer durch den Entscheidungswalk. So tapfer, dass Heidi Klum feststellt: "Die waren alle so gut, da kannste kein Haar in der Suppe finden."

Klum findet dann aber doch eines, und zwar bei Laras Suppe: Lara fliegt und Heidi Klum kennt den Grund für ihr Ausscheiden ganz genau: "Du brauchst vielleicht noch ein bisschen mehr Selbstbewusstsein. Ich glaube, das fehlt dir noch ein kleines bisschen." Genau, und ihr Selbstbewusstsein wird ja sicher gestärkt, wenn man das Mädchen rausschmeißt. Und wenn sie dann auch noch die einzige ist, die an diesem Tag gehen muss, dann wächst ihr Selbstbewusstsein noch mal so schnell. Darauf einen Burger!

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